idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.03.2003 14:03

Forscherpreis für Untersuchung "molekularer Nachschlüssel"

Dipl.-Biol./Journalist Manfred Braun Presse und Kommunikation
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

    Grundlegender Beitrag zum Verständnis von Infektionsprozessen.

    Der Chemiker Dr. Wolf-Dieter Schubert, Wissenschaftler der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig, wird am Montag, 10. März, in Berlin mit dem Max-von-Laue-Preis geehrt. Diese Auszeichnung verleiht die Deutsche Gesellschaft für Kristallographie jedes Jahr an Nachwuchswissenschaftler, die bei der Aufklärung von Molekül-Strukturen besondere Erfolge erzielt haben. Schubert untersucht den räumlichen Aufbau und den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion von biologischen Eiweiß-Molekülen.

    Gegenstand seiner jüngsten Forschung ist der Mechanismus, mit dem das Bakterium Listeria monocytogenes - ein Lebensmittelkeim - in menschliche Zellen eindringt. Er analysiert die Struktur der Internaline, die eine entscheidende Rolle bei diesem Mechanismus spielen. Diese Proteine gehören zu den so genannten "Pathogenitätsfaktoren", die Listeria zu einem aggressiven Krankheitserreger machen. Man könnte Internaline als "molekulare Nachschlüssel" bezeichnen: Mit ihrer Hilfe binden die Bakterien an Darmzellen und können mit deren Oberflächen in Wechselwirkung treten - ganz so, als wären sie selbst menschliche Zellen desselben Typs. Erst vor kurzem hat Schubert mit seinen Kollegen zu diesem Thema einen Beitrag in der angesehenen Fachzeitschrift Cell veröffentlicht.

    Schuberts Ergebnisse tragen dazu bei, Infektionsmechanismen grundsätzlich besser zu verstehen. "Er ist ein Proteinkristallograph der Extraklasse", rühmt ihn der Leiter der GBF-Abteilung Strukturbiologie, Dr. Dirk Heinz, "der keine Mühen scheut, seine Proteine zur Kristallisation zu ,überredenŽ."

    1966 in Salzgitter-Bad geboren, wuchs Wolf-Dieter Schubert in Südafrika auf. Nach dem Chemiestudium an der University of Cape Town ging er 1992 nach Berlin, um dort an der Freien Universität zu promovieren. Nach einem Forschungsaufenthalt in Japan und weiteren wissenschaftlichen Arbeiten in Berlin kam Schubert 1998 schließlich nach Braunschweig, wo er seither der Abteilung Strukturbiologie der GBF angehört.

    Hinweise für die Medien

    Die GBF (www.gbf.de) ist ein Zentrum für Infektionsforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Aufklärung grundlegender Mechanismen von Infektionen sowie der Reaktionen des Immunsystems auf Krankheitserreger.

    Nähere Angaben zu den jüngsten Forschungsarbeiten des Preisträgers finden Sie in der Orginalveröffentlichung: W.-D. Schubert, C. Urbanke, T. Ziehm, V. Beier, M. Machner, E. Domann, J. Wehland, T. Chakraborty, D. W. Heinz: Structure of the complex of internalin from Listeria monocytogenes and its human receptor E-cadherin mediating host cell recognition, adhesion and invasion. Cell, Vol. 111 (7) 825-836, December 13th, 2002.

    Bildmaterial zum Thema finden Sie unter http://presse.gbf.de/index_presseinfo.html


    Weitere Informationen:

    http://presse.gbf.de/index_presseinfo.html


    Bilder

    Der Preisträger Dr. Wolf-Dieter Schubert, Abteilung Strukturbiologie der GBF
    Der Preisträger Dr. Wolf-Dieter Schubert, Abteilung Strukturbiologie der GBF

    None

    In enger Umarmung: Das hufeisenförmige bakterielle Internalin nimmt das menschliche E-Cadherin in den Würgegriff
    In enger Umarmung: Das hufeisenförmige bakterielle Internalin nimmt das menschliche E-Cadherin in de ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).