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11.03.2003 12:28

"Wettbewerbsvorteile durch Heilungsversprechen?"

Kay Gropp Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Prof. Matthias Kettner zur Zukunft der Biomedizin aus philosophischer Sicht

    Einerseits verspricht die Biomedizin bessere ärztliche Heilkunst, andererseits wird sie als spekulative Blase und Bedrohung unseres humanistischen Menschenbildes gesehen. Wie soll die biologische Grundlagenforschung mit dieser Polarisierung umgehen? Das ist eine der Fragen, denen der Philosoph Prof. Dr. Matthias Kettner (Universität Witten/Herdecke) auf der Tagung

    "Zukunft der Biomedizin" am 18. März 2003 in Essen
    im Haus der RWE AG, Opernplatz 1, ab 18.30 Uhr (PK ab 17 Uhr)

    nachgehen wird. Die Tagung des Initiativkreises Ruhrgebiet mit dem Institut für Zellbiologie der Uniklinik Essen wird die kontroversen Ansichten etwa zu Stammzellenforschung und Arbeitsplatzchancen diskutieren. Mit auf dem Podium: Prof. Dr. Dr. Ernst-Günter Afting vom GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (München), Prof. Bernd Groner PhD, Direktor des Instituts für Biomedizinische Forschung (Frankfurt/M.) sowie Prof. Dr. Otmar Wiestler, Direktor des Instituts für Neuropathologie am Uniklinikum Bonn.

    Der Philosoph Kettner wird dabei auf die ethische Dimension eingehen. Nehmen wir an, folgender Satz gilt: "Eine Gesellschaft ist ethisch verpflichtet, allen Kranken zu helfen". Dann ist die Stammzellforschung ein gutes Beispiel für ein daraus entstehendes Dilemma. Hält man die Zukunftsaussichten der Stammzellenforschung nur für gering, für eine vage Heilsversprechung, kommt unsere Gesellschaft ihrer ethischen Verpflichtung evtl. nicht nach, weil sie die Stammzellenforschung mit Rücksicht auf das Menschenbild konsequenterweise ablehnt. Hält man die Aussichten aber für groß und realisierbar, erhält diese moralische Anforderung womöglich mehr Gewicht, als sie verdient. Um zu sehen, was die Versprechungen wirklich wert sind, müßte man eben diejenige Forschung zulassen, deren Zulässigkeit doch erst abgewogen werden sollte.

    Die Situation wird noch schwieriger, weil sich unternehmerisches Denken und wissenschaftliche Rationalität in der aufwendigen Großforschung einander durchdringen. Heilungsversprechen ergeben Wettbewerbsvorteile. Wie und von wem wäre zu unterscheiden zwischen bloßen Heilsversprechungen und echten Realisierungschancen?

    Weitere Informationen beim Initiativkreis Ruhrgebiet 0201/8966-770 oder
    http://www.i-r.de/cgi-bin/texte.php3?sitename=spitzenmedizin


    Weitere Informationen:

    http://www.i-r.de/cgi-bin/texte.php3?sitename=spitzenmedizin


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Philosophie / Ethik, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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