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13.03.2003 08:56

Thüringen als Zentrum der Planetenjäger verstärkt

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Neu an der Universität Jena: Ralph Neuhäuser auf dem Lehrstuhl für Astrophysik

    Jena (14.03.03) "Wir wollen verstehen, wie Planeten entstehen", nennt Prof. Dr. Ralph Neuhäuser das Fernziel. Der im Februar neu berufene Lehrstuhlinhaber für Astrophysik der Uni Jena verweist jedoch darauf, dass man aus der Untersuchung der Planeten unseres Sonnensystems, die alle mit viereinhalb Milliarden Jahren sehr alt sind, darüber kaum etwas lernen kann. "Dazu muss man junge Planeten beobachten", sagt der 36-Jährige. Etwa 100 extrasolare Planeten sind bis jetzt entdeckt worden, aber noch keine jungen Planeten. Neue Techniken und Theorien helfen aus diesem Problemfeld hinaus. Die Planetenjäger an der Thüringer Landessternwarte Tautenburg, mit denen Neuhäuser eng zusammenarbeiten will und bereits das gemeinsame Kompetenzzentrum "exoplanet.de" eröffnet hat, weisen die Planeten indirekt über die Messung ihrer Radialgeschwindigkeit nach. Der neue Direktor des Astrophysikalischen Instituts und der Universitäts-Sternwarte versucht den direkten Nachweis. Neuhäuser nutzt Teleskope, die durch Einsatz adaptiver Optik die atmosphärischen Störungen ausgleichen: mittels einer permanenten Verformung des Teleskopspiegels wird das Funkeln der Sterne kompensiert. Gemeinsam soll Thüringen nun "zum Zentrum der Planetenjäger werden", hofft der Instituts-Direktor.

    Neuhäuser ist optimistisch, bald die ersten Exo-Planeten zu entdecken, denen er seit 1992 auf der Spur ist. "Wir stehen kurz davor", sagt der gebürtige Soester, der in Bochum und England Physik studiert hat und 1996 an der Universität München in Astronomie promoviert wurde. Erfolg hatte er bereits bei der Beobachtung von Braunen Zwergen, die etwas massereicher als Planeten sind. Neuhäuser war an seinem vorherigen Arbeitsplatz, dem Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching, an der Entdeckung von vier jungen Braunen Zwergen beteiligt, die um noch entstehende Sterne kreisen. Daneben habilitierte er sich über "Junge nahe Sterne und sub-stellare Begleiter" an der Universität München.

    Meist begibt sich der politisch interessierte Globetrotter für die Beobachtungen an die Südsternwarte in Chile. Auch das vorhandene Teleskop der Universitäts-Sternwarte soll - in reanimierter Form - für wichtige Beobachtungen ausreichen, die dann Forschung und Lehre in Jena bereichern. Seit einem halbjährigen Forschungsaufenthalt auf Hawaii interessiert sich Neuhäuser auch für die Stellarnavigation der Polynesier und deren Astronomie. Dieses Interesse will er gemeinsam mit Gleichgesinnten in einen Gesprächskreis an der Jenaer Uni einbringen. Dort sollen, so hofft er, Natur- und Geisteswissenschaftler über solche Fragen wie nach Leben im Universum und grundsätzlich nach den Ursprüngen diskutieren. Und wenn all dies initiiert wurde, bleibt Prof. Neuhäuser auch die Zeit, um mit seiner Frau von München nach Jena umzuziehen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Ralph Neuhäuser
    Astrophysikalisches Institut der Universität Jena
    Schillergäßchen 2, 07745 Jena
    Tel.: 03641 / 947500
    E-Mail: rne@astro.uni-jena.de
    www.astro.uni-jena.de


    Bilder

    Der neue Lehrstuhlinhaber für Astrophysik an der Universität Jena: Prof. Dr. Ralph Neuhäuser. (Foto: FSU)
    Der neue Lehrstuhlinhaber für Astrophysik an der Universität Jena: Prof. Dr. Ralph Neuhäuser. (Foto: ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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