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Wissenschaft
Aktuelle Forschungen und neue Entwicklungen in der Immuntherapie
Bonn. Vom 17. bis 20. September 2014 fand die 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI) in Bonn statt. Die Immunologie ist seit mehr als 10 Jahren einen Forschungsschwerpunkt der medizinischen und der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn dar. Durch gezielte Berufungspolitik arbeiten dort aktuell 15 Professoren mit immunologischem Fokus. Zu dem immunologischen Schwerpunkt tragen auch klinische Abteilungen und Grundlagenwissenschaftler anderer Fachrichtungen bei. 2 DFG Sonderforschungsbereiche, 4 Forschergruppen und seit 2013 das Exzellenzcluster ImmunoSensation bearbeiten schwerpunktmäßig immunologische Fragestellungen. Insofern war es für die Bonner Immunologen eine große Ehre, die 44. DGFI Jahrestagung auszurichten.
Die Kongressplanung begann vor 3 Jahren, und es war bereits ganz am Anfang klar, dass das Bonner Universitätshauptgebäude für einen so umfangreichen Kongress räumlich nicht geeignet war. Hingegen bot sich mit dem World Conference Center (WCC) ein spektakulärer Austragungsort an. Direkt am Rhein gelegen, stellt es mit dem ehemaligen Plenarsaal des deutschen Bundestages und dem Wasserwerk, das während der Renovierung des Plenarsaals den Parlamentariern als Ersatz diente, zwei hochattraktive Räume für Vorträge zur Verfügung. Hinzu kamen 3 kleinere Räume, die für Symposien und Workshops mit voraussichtlich weniger Teilnehmern genutzt werden konnten. Das großzügige Foyer bot der Industrie gute Möglichkeiten, die Kongressteilnehmer über neueste Produkte zu informieren.
Die größte Herausforderung für die Tagungsleiter, zunächst Prof. Percy Knolle, der nach seinem Wechsel an die TU München von dieser Aufgabe zurücktrat, und dann für seine Nachfolger Prof. Gunther Hartmann (Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie, Universitätsklinikum Bonn) und Prof. Dr. Christian Kurts (Institut für Experimentelle Immunologie), bestand in der Finanzierung dieser Tagungsstätte. Hierzu war einiges an Verhandlungsgeschick, Unterstützung von politischer Seite und Entgegenkommen des WCCB erforderlich. Die Attraktivität des Standortes und des wissenschaftlichen Programmes hat aber, obwohl parallel mehrere immunologisch relevante Kongresse stattfanden, zu einer Rekordbeteiligung von über 1.200 Wissenschaftlern, Studenten und Experten aus Wissenschaft, Industrie und staatlichen Organisationen geführt, was die Mehrausgaben für ein professionelles Tagungszentrum mehr als kompensiert hat. Wenig problematisch war die Akquise hochkarätiger internationaler und nationaler Sprecher: fast alle sagten spontan zu und kaum jemand danach wieder ab. Die Austragung der Tagung war für die Bonner Immunologen eine wunderbare Gelegenheit, den Standort Bonn vorzustellen, und das feedback nach der Tagung war durchweg begeistert.
Manche organisatorischen Neuerungen haben sich gut bewährt, so zum Beispiel ein Emerging Topics-Workshop, das Plenarsymposium für Nachwuchs-Immunologen sowie das Präsidenten-Symposium, das von DGfI-Präsident Prof. Hans-Martin Jäck (Erlangen) eingeführt wurde und zum zweiten Mal stattfand.
Die wissenschaftlichen Kongressschwerpunkte lagen unter anderem in der Immunerkennung von Nukleinsäuren, dem Inflammasom und sterilen entzündlichen Erkrankungen, sowie der Kreuzpräsentation und der Funktion dendritischer Zellen in verschiedenen Organen. In der Präsentation neuer Forschungsergebnisse wurde gezeigt, welche Rezeptoren für die Immunerkennung und Abwehr von Viren und intrazellulären Bakterien verantwortlich sind, die zur Immunabwehr von Tumoren und zur Entstehung von Autoimmunerkrankungen beitragen. Lebhafte Diskussionen gab es zu aktuellen Studien zur Entwicklung von Impfstoffen sowie zur Immuntherapie beim Melanom. Weitere Tagungsschwerpunkte lagen in der Klinischen Immunologie und aktuellen Untersuchungen zur Infektionsimmunologie, neuen Erkenntnissen zur Transplantationsimmunologie sowie der Epigenetik in der Immunologie.
Ein weiteres Highlight war die Preisverleihung, bei der die DGfI attraktive Preise für herausragende Forschungsbeiträge vergab. So wurde Fabian Hauck (München) mit dem Hans-Hench Preis für die beste Doktorarbeit zur klinischen Immunitätsforschung ausgezeichnet. Der Herbert-Fischer Preis für klinische Immunologie ging an Johannes vom Berg (Zürich) für seine Forschungen im Bereich der Neuroimmunologie. Eva Bär (Zürich) bekam den Otto-Westphal-Thesis Preis für ihre Arbeiten zur Immunantwort gegen Pilzerkrankungen. Der Georges-Köhler-Preis wurde an Markus Feuerer (Heidelberg) verliehen, dessen Arbeiten zum besseren Verständnis von Selbsttoleranz und Immunregulation beitragen. Mit dem Fritz und Ursula Melchers Postdoktorandenpreis wurden die Arbeiten von Christian Thomas Mayer (Hannover, New York) zur therapeutischen Modulation der Immuntoleranz gewürdigt. Andreas Radbruch (Berlin) wurde für seine Forschungen, die zu einem grundlegend neuen Verständnis des immunologischen Gedächtnisses führten, und für die von ihm entwickelten Methoden zur Isolierung von Immunzellen mit dem begehrten Avery-Landsteiner Preises ausgezeichnet, der seit 1973 alle zwei Jahre an international herausragende Immunologen vergeben wird. Während der Abschlussveranstaltung erhielten die 5 Posterpreisträger, Jonathan Jantsch (Erlangen), Jan Naujoks (Berlin), Garima Garg (Braunschweig), Jasper van den Boorn und Wolfgang Krebs (beide Bonn) die Gelegenheit, ihre prämierten Arbeiten in einem Kurzvortrag zu präsentieren.
Schließlich rundete eine ausgelassene Kongressparty auf der Godesburg mit einer fantastischen Band einen rundum gelungenen Kongress ab, bei dem neben all der hochkarätigen Wissenschaft auch der Spaß und die Geselligkeit nicht zu kurz kamen.
Alle Informationen zum diesjährigen DGfI-Kongress gibt es unter www.immunology-conference.de. Die 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Immunologie findet 2016 in Hamburg statt.
Text: Kerstin Aldenhoff
http://www.immunology-conference.de
Teilnehmer auf der 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Immunologie
Copyright Philipp Jarkusch, Conventus
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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