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14.10.2014 14:30

Neue Sichtweise auf „Olympia“

Charlotte Brückner-Ihl Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Historikerin Dr. Eva Maria Gajek erhält Hedwig-Hintze-Preis für ihre Dissertation „Imagepolitik im olympischen Wettstreit. Die Spiele von Rom 1960 und München 1972“

    Wie haben Italien und die Bundesrepublik das Ereignis „Olympia“ nach 1945 zur politischen Selbstdarstellung genutzt? Eine neue Sichtweise auf die Olympischen Spiele von Rom 1960 und München 1972 zeichnet die Dissertation „Imagepolitik im olympischen Wettstreit“ von Dr. Eva Maria Gajek aus. Für ihre herausragende zeithistorische Arbeit ist die wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fachjournalistik Geschichte der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) kürzlich mit dem renommierten Hedwig-Hintze-Preis geehrt worden. 2012 hatte sie bereits den Dissertationspreis der JLU in der Sektion Sprach-, Literatur-, Kultur- und Geschichtswissenschaften gewonnen. Das Buch „Imagepolitik im olympischen Wettstreit. Die Spiele von Rom 1960 und München 1972“ ist im Wallstein-Verlag erschienen. Es ist allgemeinverständlich geschrieben und dürfte für einen Leserkreis weit über die Fachwissenschaft hinaus eine lohnende Lektüre sein.

    Der nach Hedwig Hintze benannte Preis des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands wird für eine hervorragende Dissertation aus dem Gesamtbereich der Geschichtswissenschaft vergeben. Der Hedwig-Hintze-Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

    Dr. Eva Maria Gajek, geboren 1981, hat ihre Doktorarbeit an der JLU am DFG-Graduiertenkolleg „Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart“ bei ihrem Doktorvater Prof. Dr. Frank Bösch verfasst. Heute arbeitet und forscht die Historikerin an der Professur für Fachjournalistik Geschichte am Historischen Institut der JLU bei Prof. Dr. Ulrike Weckel. Zuvor absolvierte sie ein Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, der Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Von 2007 bis 2010 war Eva Gajek Stipendiatin am Graduiertenkolleg „Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart“ der JLU; die Promotion bei Prof. Dr. Frank Bösch erfolgte im Jahr 2011.

    JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee gratulierte der Preisträgerin sehr herzlich und betonte: „Es zeigt sich, wie wichtig auch im Bereich der Kultur- und Geschichtswissenschaften die Verknüpfung von fundiertem Fachwissen und Anwendungsbezug ist. Ich bin froh, dass es an der JLU gelingt, ambitionierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern im Bereich der Fachjournalistik Geschichte ein anregendes Umfeld zu ermöglichen.“

    Prof. Dr. Martin Schulze Wessel, Vorsitzender des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, würdigte in seiner Laudatio die herausragende Leistung von Dr. Gajek. Es sei nicht schwergefallen, die Preisvergabe für ihre zeithistorische Doktorarbeit zu begründen: „Ihr empirischer Zugriff auf die beiden Olympischen Spiele ist neuartig und überaus innovativ, sie kombiniert verschiedene staatliche, verbandshistorische und medienkommunikative Aspekte und untersucht diese in einer konsequent vergleichenden Perspektive. Sie nimmt dabei Impulse aus der modernen Politik- und Kulturgeschichte auf und verbindet diese mit Ansätzen aus der Ritual- und Performanzforschung“.

    Eva Gajek stellt in ihrer Dissertation heraus, dass die ehemaligen Achsenmächte Deutschland und Italien die Olympischen Spiele 1960 in Rom und 1972 in München nutzten, um sich nach Faschismus und Völkermord der Weltgemeinschaft neu zu präsentieren. Die Dissertation fragt in einem binationalen Vergleich, auf welche Weise die beiden Länder diese „kulturelle Re-Integration“ anstrebten und erreichten. Nicht die sportlichen Leistungen, sondern die Organisation, Umsetzung und Deutung der Spiele in Medien und Öffentlichkeit stehen im Vordergrund der Arbeit. Die Dissertation verknüpft damit medien-, politik-, und organisationsgeschichtliche Aspekte.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Ulrike Weckel
    Fachjournalistik Geschichte
    Historisches Institut der JLU Gießen
    Philosophikum I, Haus C1, 2. Stock
    Otto-Behahgel-Straße 10, 35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-28301


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb04/institute/geschichte/fachjournalistik


    Bilder

    Dr. Eva Maria Gajek.
    Dr. Eva Maria Gajek.
    Foto: Tobias Weidner
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    regional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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