idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.10.2014 11:07

Besser Überleben dank „Gen-Diebstahl“

Beate Kostka M.A. Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Kleine Zellen ohne Zellkern („Prokaryonten“) tauschen bei der Fortpflanzung hemmungslos ihre Gene aus – im Gegensatz zu Pflanzen und Tieren, die ihre Erbinformation gezielt an ihre Nachkommen weitergeben. Dieser horizontale Gentransfer (HGT) ist zum Beispiel für die vermehrten Antibiotikaresistenzen in Krankenhäusern verantwortlich.

    Eine neue internationale Studie, an der auch Prof. Bettina Siebers von der Universität Duisburg-Essen (UDE) beteiligt war, hat nun herausgefunden, dass HGT eine zentrale, treibende Kraft bei der Evolution der beiden prokaryontischen Lebenslinien der Bakterien und Archaeen war. Ihre Ergebnisse wurden jetzt in der Wissenschaftszeitschrift Nature veröffentlicht.

    Archaeen gelten als alte Organismengruppe, weil sie oftmals an extreme Bedingungen angepasst sind, wie Temperatur, Säure- oder Salzkonzentrationen. So kommen sie z.B. auch in heißen Quellen am Grund der Tiefsee vor. Um die Evolutionsgeschichte ihrer Gene zu untersuchen, verglich das Forscherteam 267.568 von ihnen mit den bakteriellen Sequenzen. Dabei zeigte sich, dass 39 Prozent der untersuchten Gene aus Bakterien stammen, die im Laufe der Evolution aufgenommen worden sind. Vermutlich sind sie auch entscheidend für die Entstehung der 13 Ordnungen innerhalb der Archaea.

    Prof. Siebers: „Interessant ist auch, dass die aufgenommene Erbinformation vor allem neue Stoffwechselfähigkeiten vermittelt. Ursprünglich wurde vermutlich Kohlendioxid verwertet, danach konnten sie z.B. Zucker als Energie- und Kohlenstoffquelle nutzen. Das heißt, der massive Gentransfer im Laufe der Evolution ermöglichte den Archaea vermutlich das Erobern neuer Umweltnischen.“

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Bettina Siebers, Tel. 0201/183-7061, bettina.siebers@uni-due.de, Nature (2014) doi:10.1038/nature13805, http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature13805.html

    Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Medizin, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).