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Wissenschaft
Charité sucht Patienten für erste Studie
Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist ein Leiden, das sich in Deutschland bereits zur Volkskrankheit mit geschätzten 1.600.000 Patienten entwickelt hat. Ebenso hoch wird die Zahl von Personen mit beginnender, aber noch nicht diagnostizierter Herzinsuffizienz geschätzt. Typisch für das Krankheitsbild sind zunehmende Atem- und Luftnot, rasche Ermüdbarkeit und Schwindelgefühle. Bei einem Teil dieser Patienten ist die Erkrankung mit Bluttarmut (Anämie) gekoppelt. Dabei ist die Zahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) vermindert, die den Sauerstoff durch den Körper transportieren. Dann treten die Beschwerden der Herzinsuffizienz noch deutlicher zutage, denn neben der schwächeren Pumpleistung des Herzens wird nun auch Blut umgewälzt, das nur mangelhaft mit Sauerstoff versorgt ist.
Jetzt soll an der Klinik für Kardiologie der Charité im Campus Virchow-Klinikum (und einer weiteren Klinik in Deutschland) im Rahmen einer internationalen Therapiestudie erstmals bei Patienten mit chronischer (das heißt mindestens seit drei Monaten bestehender) Herzinsuffizienz und Blutarmut untersucht werden, ob das Arzneimittel "Darbepoetin alfa" (mit dem blutbildenden Wirkstoff Erythropoeitin ["EPO"]) bei diesen Patienten hilfreich sein kann. Voruntersuchungen mit Erythropoeitin sind - wie der Studienleiter Professor Dr. Stefan Anker mitteilt - schon erfolgreich verlaufen. Diese Studien waren aber zu klein, als daß endgültige Aussagen möglich wären. Für eine exakte Beurteilung der neuen Therapie werden jetzt insgesamt 300 Patienten in die Studie eingeschlossen.
Während des Studienverlaufs von 12 Monaten werden die Patienten regelmäßig untersucht und nach Beschwerden befragt. Aus Blutproben wird die Zahl der roten Blutkörperchen gemessen und die körperliche Leistungsfähigkeit auf dem Laufband getestet. "Wir erhoffen uns", so Professor Anker, "daß Patienten mit Herzschwäche und Anämie, die mit diesem neuen EPO behandelt werden, leistungsfähiger werden und weniger oft ins Krankenhaus müssen, und daß sich dadurch ihre Lebensqualität deutlich verbessert".
Interessierte Patienten mit Herzinsuffizienz und leichter bis mittlerer Blutarmut, die an der Studie teilnehmen wollen, sollten älter als 21 Jahre sein und ihre Anämie nicht durch Blutverlust im Zusammenhang mit Operationen, Unfällen oder Tumorleiden erworben haben. Die den Patienten im Rahmen der Studie entstehenden Kosten für die Fahrten zur Klinik (Taxi etc.) werden erstattet. Nähere Informationen erhalten sie unter der Telefonnummer (030) - 450 55 33 99.
("Darbepoetin alfa" hat sich in der Medizin bereits bei Patienten, die wegen einer Krebserkrankung oder schwerer dialysepflichtiger Niereninsuffizienz blutarm geworden sind, bewährt als gut wirksam und arm an Nebenwirkungen.)
(24.3.03) Dr. Silvia Schattenfroh
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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