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Wissenschaft
In Japan kamen vergangene Woche Fachleute und Politiker zum dritten Weltwasserforum zusammen, um über die drohende weltweite Wasserkrise zu sprechen. Gelindert werden kann sie durch eine effizientere Wasserversorgung, die sparsamer mit der Ressource umgeht. In Deutschland könnte ein stärkerer Wettbewerb auf dem Wassermarkt nicht nur dessen Effizienz steigern, sondern auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen verbessern.
Die deutsche Wasserwirtschaft braucht mehr Wettbewerb. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung Essen (RWI) in Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg. Den bereits erfolgten Schritten hin zu einer höheren Beteiligung privater Unternehmen, größeren Versorgungseinheiten und mehr Kooperation sollten demnach weitere folgen. Als Beispiele werden regelmäßige Ausschreibungsverfahren genannt, durch welche die Versorgung eines Gebietes für einen bestimmten Zeitraum exklusiv vergeben wird ("franchise bidding"). Diese sollten verpflichtend für Kommunen sein, die private Unternehmen in die Wasserver- oder -entsorgung einbinden wollen. Auch Unternehmensvergleiche ("Benchmarking") könnten den öffentlich-rechtlich verfassten Sektor transparenter und effizienter machen. Zudem ist es laut der Untersuchung erwägenswert, das kommunale Örtlichkeitsprinzip zu lockern. Es sorgte bisher dafür, dass kommunale Unternehmen sich nicht außerhalb ihres angestammten Gebietes betätigen durften.
Deutschlands Position auf dem Weltwassermarkt stärken
Durch die Erfahrungen mit Privatisierungsmodellen auf dem Heimatmarkt könnte sich auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Wasserunternehmen verbessern. Bisher spielen sie auf dem Weltwassermarkt kaum eine Rolle. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass ihre Kompetenz im am schnellsten wachsenden Marktsegment - Systemlösungen und komplexe Dienstleistungsangebote - nur schwach ausgeprägt ist. Derzeit sind im internationalen Bereich vor allem französische und privatisierte englische Wasserkonzerne tätig. Allein der weltweite Marktanteil der beiden größten französischen Unternehmen Vivendi und Ondeo beträgt rund 37 Prozent.
Ihre Ansprechpartner dazu:
Dr. Hartmut Clausen, Tel.: (0201) 81 49-283
Sabine Weiler (Pressestelle), Tel.: (0201) 81 49-213
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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