idw - Informationsdienst
Wissenschaft
(ukg) Fünf Schülerinnen aus der zehnten Klasse der Haupt- und Realschule Bovenden haben bei einem von der Zeitschrift Focus ausgeschriebenen Schüler-Wettbewerb mitgemacht. Thema des Wettbewerbes: "Innovationen der Zukunft". In der Abteilung Kardiologie und Pneumologie des Bereichs Humanmedizin der Universität Göttingen absolvierten sie ein Praktikum, um die praktischen Grundlagen der Gentechnologie und Stammzellforschung kennen und verstehen zu lernen. Ihr Thema war: "Hilfe für defekte oder abgestorbene Herzmuskelzellen - Herzmuskelgene verstehen". Zum Abschluss des Praktikums stellten die Schülerinnen ihren Eltern und Klinikmitarbeitern die Ergebnisse ihrer viermonatigen theoretischen und praktischen Arbeit vor. "Da ich später im medizinischen Bereich arbeiten möchte, hat mir das Praktikum in der Abteilung Kardiologie und Pneumologie sehr viel neues Fachwissen gebracht und meine Berufswahl gefestigt," sagte Melanie Machemehl, eine der Schülerinnen. Prof. Gerd Hasenfuß, Direktor der Abteilung Kardiologie und Pneumologie: "Mit solchen Aktionen können wir jungen Leuten auf einem hervorragenden Weg verdeutlichen, was Forschung in der Medizin bedeutet und bewirken kann." Die gewinnenden Wettbewerbs-Teilnehmer können sich auf eine Reise ins Silicon Valley, USA, im Wert von bis zu 20.000 Euro oder auf eine Reise in die energie-ökologische Modellstadt Ostritz-St. Marienthal in Sachen im Wert von 5.000 Euro freuen.
In dem Praktikum führten die Schülerinnen unter Anleitung von Dr. Kaomei Guan und Dr. Tim Seidler Versuche im Bereich der Stammzellforschung und Gentechnik durch. Im Stammzelllabor der Abteilung Kardiologie und Pneumologie werden Untersuchungen an adulten und embryonalen Stammzellen mit dem Ziel durchgeführt, zugrunde gegangenes Herzmuskelgewebe durch Transplantation von Stammzellen zu ersetzen und somit - als Alternative zur Herztransplantation - eine Heilung des erkrankten Herzens zu erreichen. Entsprechende Arbeitsweisen erlernten die Schülerinnen zunächst beim Separieren von embryonalen Mäusezellen. Anschließend wurden die Zellen unter Bedingungen, die auch im Mutterleib herrschen, vermehrt. Aus diesen Stammzellen können später verschiedene Gewebetypen gezüchtet werden, so zum Beispiel auch Herzmuskelzellen für Infarktopfer.
Im Labor von Dr. Tim Seidler werden spezifische Erbinformationen, die für den Kalziumhaushalt wichtige Proteine verschlüsseln, isoliert und kultivierten Herzzellen übertragen. Zum Erlernen dieser Techniken wurden Teile einer Erbinformation, welche für Antibiotikaresistenz verantwortlich sind, aus der DNA isoliert. Anschließend konnten dann die Schülerinnen diese Erbinformation E. coli Bakterien einsetzen. Die Vermehrung der Bakterien auf mit Antibiotika getränkten Nährboden zeigte dann, dass die Erbinformationsverpflanzung funktioniert hat.
Der Focus-Schülerwettbewerb richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe neun bis 13. Ziel ist es, den Dialog zwischen Industrie und Schule zu fördern. Dies geschieht durch die intensive Auseinandersetzung auf einem der folgenden Gebiete; Bio-, Gentechnologie, Medizintechnik; Energie und Umwelt; Naturwissenschaft und Technik; Mobilität, Verkehr und Raumfahrt; Information, Kommunikation, Medien; Freizeit, modernes Leben und Lernen. Durch die Projektarbeit sollen die Schüler motiviert werden, Wirtschaftsunternehmen kennen zu lernen, Zukunftstechnologien zu verstehen und Schlüsselqualifikationen (Medienkompetenz, Präsentation, Teamarbeit etc.) zu erlernen.
Teilnehmer an dem Wettbewerb
Inge Pickel, Lehrerin
Schülerinnen der 10. Klasse
Melanie Machemehl
Jessica Nordmeier
Ines Kunze
Birte Wolff
Melanie Sada
Weitere Informationen:
Georg-August-Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin
Abteilung Kardiologie und Pneumologie
Dr. Tim Seidler
Robert-Koch-Straße 40
37075 Göttingen
Telefon: 0551/39-6380
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).