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Der Einsatz von Ultraschall ist heute aus der modernen Herzchirurgie nicht mehr wegzudenken. Das demonstrierten Prof. Dr. Jan Gummert, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, und der Leiter der Funktionsdiagnostik, Dr. Lech Paluszkiewicz, mit einer Herzklappenoperation, die live zur diesjährigen Jahrestagung für Echokardiographie in Köln übertragen wurde.
„Theorie und Praxis gehören zusammen“, sagt Prof. Dr. Jan Gummert, der sich gerne bei minimalinvasiven Eingriffen über die Schulter sehen lässt. Deshalb sagte der weltweit bekannte Herzspezialist auch spontan Privatdozent Dr. Wolfgang Fehske zu, den über 600 Teilnehmern des größten Echokardiographie-Kongresses in Deutschland verschiedene Verfahren aus dem Herz- und Diabeteszentrum NRW live vorzustellen. „Übertragungen aus dem PP – Saal werden gerne für die ärztliche Fortbildung genutzt“, erläutert Gummert. „In diesem Fall geht es auch darum, die Bedeutung der Echokardiographie vor , während und nach der Operation in der herzchirurgischen Praxis aufzuzeigen.“
Insgesamt wurden drei Operationen aus dem Herz- und Diabeteszentrum NRW nach Köln übertragen. Während Prof. Gummert einen komplizierten Tricuspidalklappeneingriff durchführte, stellten seine Kollegen Prof. Dr. Hans-Joachim Schäfers (Homburg/Saar) und Dr. Patrick Perier (Bad Neustadt a.d.Saale) Rekonstruktionen an der Aortenklappe und der Mitralklappe vor. Insbesondere die sogenannte Transösophageale Echokardiographie, umgangssprachlich auch als „Schluckecho“ bekannt, liefert während der Herzoperation eine sehr genaue Darstellung bestimmter Teile des Herzens und der Aorta. Wichtig für den Operateur sind dabei vor allem eine exakte Darstellung und Auskunft zur Größe der einzelnen Herzkammern und Vorhöfe, zur Pumpfunktion und zu der Funktion der einzelnen Herzklappen.
„Noch vor 30 Jahren wären so präzise und schonende Eingriffe, wie wir sie heute durchführen können, undenkbar gewesen“, beschreibt Prof. Gummert die Entwicklung der Ultraschalltechnik. Auch die damaligen Herzkatheterverfahren und Kontrastmitteldarstellungen lieferten noch recht ungenaue Ergebnisse. „Im Übrigen waren es gerade Patienten mit Herzklappenerkrankungen, die den Anstoß dazu gaben, die Ultraschalltechnik in den 50-er Jahren erstmals auch für die Herzdiagnose zu nutzen.“
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Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen mit 37.000 Patienten pro Jahr, davon 15.000 in stationärer Behandlung, zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa.
In der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie des HDZ NRW unter der Leitung von Prof. Dr. med. Jan Gummert werden jährlich mehr als 3.800 Patienten am offenen Herzen und den herznahen Gefäßen operiert. Die Klinik ist deutschlandweit führend in den Bereichen Herzklappenoperationen, Herztransplantationen, Kunstherzimplantationen sowie Herzschrittmacher-/ ICD-Eingriffe. Seit 1989 wurden hier mehr als 3.000 Herzunterstützungssysteme implantiert. Mit 75 Herztransplantationen in 2013 (gesamt: über 2.100) ist die Klinik das bundesweit größte Herztransplantationszentrum. Zu den weiteren Schwerpunkten der Klinik zählen die minimalinvasive Klappenchirurgie und die Bypasschirurgie am schlagenden Herzen.
Weitere Informationen:
Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
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E-Mail: info@hdz-nrw.de
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Prof. Gummert im OP-Saal. Für die perfekte Übertragungstechnik sorgt das Team von Mediaventures aus ...
(Foto: Armin Kühn).
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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