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Wissenschaft
Wie entstehen chronische Erkrankungen wie Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Welche Faktoren begünstigen ihren Verlauf und welche bremsen sie aus? Die Beantwortung solcher Fragen rund um die Entstehung der großen Volkskrankheiten ist das Ziel der Nationalen Kohorte (NAKO) – der größten Bevölkerungsstudie Deutschlands, deren Start die Bundesforschungsministerin Johanna Wanka heute offiziell verkündet hat. Deutschlandweit werden in den kommenden Jahren 200.000 Frauen und Männer im Alter zwischen 20 und 69 Jahren medizinisch untersucht, um anschließend ihren Gesundheitszustand über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren zu beobachten.
Mithilfe von Befragungen und der gleichzeitig gesammelten medizinischen Daten wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausfinden, wie chronische Krankheiten entstehen. Diese Erkenntnisse sollen dabei helfen, die Zahl der Erkrankungen zu verringern, sie früher zu diagnostizieren und neue Therapieoptionen zu entwickeln. Die NAKO-Studie wird vom Bund, den Ländern und der Helmholtz-Gemeinschaft mit insgesamt 210 Millionen Euro gefördert.
„Mit dieser Studie betreten wir wissenschaftliches Neuland“, sagt Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Das Ziel, die großen Volkskrankheiten besser zu verstehen und auf diese Weise besser bekämpfen zu können, sei nur zu erreichen, indem sehr viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der unterschiedlichsten Disziplinen zusammenarbeiteten. „Diese Bevölkerungsstudie ist nicht nur eine besondere logistische Herausforderung. Sie kann und wird allein dadurch ein Erfolg werden, dass alle Partner an einem Strang ziehen. Gemeinsam mit Universitäten, der Leibniz-Gemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Ressortforschung wie dem Robert Koch-Institut werden wir dieses einzigartige Forschungsprojekt stemmen.“
Qualitätssicherung auf höchstem Niveau
Die an der NAKO-Studie beteiligten 18 Studienzentren sind in ganz Deutschland verteilt. Sie arbeiten stark vernetzt und nach einem standardisierten Verfahren. Bürgerinnen und Bürger werden nach einem Zufallsprinzip von den Einwohnermeldeämtern angeschrieben und um ihre Teilnahme gebeten. Entscheiden sie sich dafür, werden sie als Studienteilnehmer eingeladen. Sie beantworten dann beispielsweise Fragen nach ihrem Lebensstil, zur Familiensituation oder zu ihrer medizinischen Vorgeschichte. Erfasst werden auch Körpergröße, Gewicht und Blutdruck. Gemeinsam mit biologischen Proben, wie etwa einem Abstrich aus der Nase, werden diese Daten später wichtige Auskünfte darüber liefern können, welche Einflüsse die Entstehung einer Krankheit begünstigen. Nach vier bis fünf Jahren werden die Teilnehmenden erneut zur Untersuchung eingeladen.
Die Untersuchungen und Befragungen werden in allen Studienzentren von einem erfahrenen und geschulten medizinischen Personal durchgeführt, um vergleichbare und somit statistisch verwertbare Daten zu erhalten. Daher gilt die Nationale Kohortenstudie schon jetzt als wichtiger Motor für anschließende Forschungsarbeiten und –kooperationen im In- und Ausland.
Weiterführende Informationen:
http://www.nationale-kohorte.de/
http://www.bmbf.de/de/25181.php
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 37.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
Ansprechpartner für die Medien:
Janine Tychsen
Stellvertretende Leiterin Kommunikation und Medien
Tel.: 030 206 329-24
janine.tychsen@helmholtz.de
Kommunikation und Medien
Büro Berlin
Anna-Louisa-Karsch-Str. 2
10178 Berlin
http://www.helmholtz.de
http://www.helmholtz.de/socialmedia
Merkmale dieser Pressemitteilung:
jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
Deutsch
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