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10.12.2014 14:39

1,5 Millionen Euro ERC Starting Grant für Greifswalder Wissenschaftlerin

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Die Biochemikerin Dr. Mihaela Delcea von der Universitätsmedizin Greifswald erhält einen ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC). Ihr gelang es mit neuen biophysikalischen Methoden nachzuweisen, wann ein körpereigener Eiweißstoff vom Abwehrsystem als fremd erkannt wird. Ziel dieser Untersuchungen ist zu erklären, warum sich Abwehrreaktionen des Körpers manchmal gegen ihn selber richten und dadurch Autoimmunerkrankungen auslösen.

    In Brüssel konnte Dr. Mihaela Delcea das internationale Gutachtergremium von ihrem Projekt „Nanomethods to understand what makes an endogenous protein immunogenic“ überzeugen und sich unter 3.273 Bewerbern durchsetzen. Etwa 1,5 Millionen Euro stehen der Wissenschaftlerin in den kommenden fünf Jahren nun für das Forschungsvorhaben zur Verfügung.

    „Der ERC Starting Grant ist eine fantastische Chance für mich. Diese Förderung ermöglicht es mir, meine im ZIK HIKE (Zentrum für Innovationskompetenz „Humorale Immunreaktionen bei kardiovaskulären Erkrankungen“) aufgebaute Expertise auszubauen und die etablierten Techniken nun auf verschiedene medizinische Fragestellungen anzuwenden. Ich bin überzeugt, dass ich an einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt arbeite, das das Potenzial für Erkenntnisse von internationaler Bedeutung hat“, unterstreicht Dr. Mihaela Delcea. Der ERC Grant ermöglicht ihr unabhängig an ihrer Forschung zu arbeiten, die von wesentlicher Bedeutung für das Verständnis von Autoimmunreaktionen und unerwünschten Nebenwirkungen von Biotherapeutika ist.

    Eine der größten Herausforderungen im Verständnis des komplexen menschlichen Immunsystems ist die Frage, wann und warum das körpereigene Schutzsystem manchmal die eigenen Strukturen des Körpers angreift und somit den Körper selber schädigt. Gegenwärtig gibt es keine verlässlichen Methoden, die bestimmen können, wodurch solche Immunreaktionen ausgelöst werden. Das von Dr. Mihaela Delcea entwickelte Konzept, kurz PredicTOOL genannt, versucht dies mit einem neuen Ansatz besser zu verstehen.

    Mit hochsensitiven nanotechnologischen Methoden untersucht Dr. Mihaela Delcea Eiweißstoffe aus dem Blut von Menschen, die von Autoimmunreaktionen des Herzkreislaufsystems betroffen sind. Sie kann dabei Größenunterschiede von bis zu einem Nanometer unterscheiden. Zum Vergleich, ein menschliches Haar wächst in der Sekunde drei bis fünf Nanometer.

    Das Projekt ist interdisziplinär und schlägt eine Brücke zwischen Immunologie, Physik, Biotechnologie und Medizin. Mit dem Konzept PredicTOOL können Gesetze der klassischen Mechanik in der medizinischen Forschung genutzt werden. Die Physik hat hier das Potenzial, die gegenwärtigen Vorstellungen vom Entstehen und Entwickeln der Autoimmunität wesentlich zu verändern und zu erweitern. Es kann einerseits das Verständnis von autoimmunen Reaktionen erweitern und andererseits helfen, sicherere Biotherapeutika zu entwickeln.

    Bereits zum dritten Mal wurde ein ERC Grant an eine Greifswalder Wissenschaftlerin der Universität Greifswald verliehen. „ERC Grants zählen mittlerweile zu den Förderinstrumenten mit dem höchsten wissenschaftlichen Renommee. Von daher ist die Vergabe eines ERC Starting Grants nicht nur für Frau Dr. Delcea, sondern auch für die Universität Greifswald eine großartige Auszeichnung“, hebt die Rektorin Prof. Dr. Johanna Eleonore Weber hervor.

    Dr. Mihaela Delcea arbeitet nach Forschungsaufenthalten in Spanien, am Max-Planck Institut in Potsdam und an der Universität Basel seit 2012 am ZIK HIKE, einem interdisziplinären und interfakultären Forschungszentrum an der Universität Greifswald. Die hier gewonnenen Ergebnisse werden helfen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf einer individuellen Basis zu behandeln und Arzneimittel-Nebenwirkungen zu vermeiden. Im November 2012 wurde Dr. Mihaela Delcea in das zweijährige Mentoringprogramm der Universität Greifswald für exzellente Postdoktorandinnen aufgenommen.
    Das ZIK HIKE wird gefördert durch die Innovationsoffensive für die Neuen Länder „Unternehmen Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und durch „Europäische Fonds, EFRE, ESF und ELER in Mecklenburg-Vorpommern“.

    Weitere Informationen
    Forschungszentrum ZIK HIKE http://www.hike-autoimmunity.de/
    10 Jahre ZIK-Fungene http://www.uni-greifswald.de/informieren/pressestelle/presseinformationen/presseinformationen-2014/zik-fungene-hat-die-universitaet-greifswald-nachhaltig-veraendert.html

    Porträt Dr. Mihaela Delcea
    Foto: Dr. Hans-Peter Müller
    Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name des Bildautors zu nennen. Download http://www.uni-greifswald.de/informieren/pressestelle/pressefotos/pressefotos-2014/pressefotos-dezember-2014.html

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald:

    Dr. Mihaela Delcea
    ZIK HIKE, Nanostructure Group
    Fleischmannstraße 42 – 44, 17489 Greifswald
    Telefon 03834 86-22343
    mihaela.delcea@uni-greifswald.de

    Dr. Hans-Peter Müller
    ZIK HIKE
    Fleischmannstraße 42 – 44, 17489 Greifswald
    Telefon 03834 86-22344
    muellerh@uni-greifswald.de


    Bilder

    Porträt Dr. Mihaela Delcea
    Porträt Dr. Mihaela Delcea
    Foto: Dr. Hans-Peter Müller
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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