idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.12.2014 10:52

Das Bild Herders entstauben

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Herder-Experte von der Universität Jena gibt Buch über den Weimarer Aufklärer heraus

    „Johann Gottfried Herder (1744-1803) war einer der größten Denker und bedeutendsten Menschen, die je in Deutschland gelebt haben.“ So lautet der erste Satz in Michael Maurers Buch „Johann Gottfried Herder. Leben und Werk“, das jüngst erschienen ist.

    Maurer, der die Professur für Kulturgeschichte an der Universität Jena innehat, möchte Herder ins rechte Licht rücken. Viel zu lange sei der „Aufklärer par excellence“ von verschiedenen Gruppen vereinnahmt worden, was seinem Ruf besonders in der Öffentlichkeit enormen Schaden zugefügt habe. „Herder wird als Nationalist gesehen, gar als ein Vorläufer des Materialismus und des Pantheismus“, sagt Maurer. Selbst Vertriebenenverbände sähen den aus Mohrungen in Ostpreußen stammenden gelehrten Theologen als einen der Ihren an.

    Dabei sei es wohl der Vielfalt seiner Themen geschuldet, dass Herder in den unterschiedlichsten Kreisen als Vordenker wahrgenommen wird. So veröffentlichte Herder Texte zur Theologie, Philosophie, Literaturhistorie, zur Pädagogik und Kunstgeschichte. „Wir können Herder als Universalgelehrten bezeichnen, der auf vielen Feldern ein brillanter Denker war“, sagt Prof. Maurer. Doch genau darin liege die Krux: „Als Universalist ist er heute kaum noch greifbar.“

    Mit seinem neuen Buch zeichnet Prof. Maurer das Bild Herders als das eines modernen Denkers, der gerade zur europäischen Kultur enormes geleistet hat. „Als Philosoph war er ein Denker der Einheit“, so Maurer. Zudem habe der „Vielleser“ Herder einen weiten Horizont besessen. Dafür spreche die Tatsache, dass sich Herder – obwohl gläubiger Christ und kirchlicher Würdenträger – aus Respekt für andere Kulturen gegen die Missionierung ausgesprochen habe.

    Die Wissenschaft zu Johann Gottfried Herder habe sich in den vergangenen Jahren stark bewegt, sagt Prof. Michael Maurer. Längst trage die Arbeit der International Herder-Society Früchte. Diese deutsch-amerikanische Vereinigung von Herder-Experten wurde 1986 in Kalifornien ins Leben gerufen; Prof. Maurer stand ihr bereits als Präsident vor.
    Mit Fug und Recht könne gesagt werden, dass die Experten längst ein differenziertes Bild Herders haben, so Michael Maurer. Den Ruf des Gelehrten in der Öffentlichkeit möge nun das gerade erschienene neue Buch revidieren helfen, wünscht sich der Autor.

    Bibliographische Angaben:
    Michael Maurer: „Johann Gottfried Herder. Leben und Werk“, Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2014, 196 Seiten, 19,90 Euro, ISBN: 978-3-412-22344-1

    Kontakt:
    Prof. Dr. Michael Maurer
    Bereich Volkskunde/Kulturgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Zwätzengasse 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 944395
    E-Mail: Michael.Maurer[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Das Cover der neuen Publikation.
    Das Cover der neuen Publikation.

    None

    Prof. Dr. Michael Maurer von der Universität Jena hat ein Buch über Johann Gottfried Herder verfasst.
    Prof. Dr. Michael Maurer von der Universität Jena hat ein Buch über Johann Gottfried Herder verfasst ...
    Foto: FSU
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).