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Wissenschaft
Eine international vergleichende Studie zeigt, daß deutsche Werke in Elektrotechnik, Maschinenbau und der Automobilbranche trotz gegenteiliger Einschätzung zur Weltspitze gehören. Wissenschaftler der internationalen World-Class-Manufacturing-Forschungsgruppe treffen sich zur Diskussion erster Ergebnisse in Mannheim.
Manche Unternehmen sind in einem Marktsegment efolgreich, andere nicht. Aber warum? Was macht den Erfolg eines Produktionsunternehmens aus? Wie sollten Managementpraktiken kombiniert werden, um Unternehmen effektiver zu machen? Welche Praktiken bringen überhaupt etwas für die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens? Antworten will die weltweit angelegte Studie "World-Class-Manufacturing" geben, an der Forschergruppen aus Japan, Großbritannien, Italien, Deutschland und den USA beteiligt sind.
Aus deutscher Sicht sind die ersten Ergebnisse ausgesprochen erfreulich. Der Leiter der deutschen Projektgruppe, Prof. Dr. Peter Milling vom Industrieseminar der Universität Mannheim, kann empirische Belege dafür vorlegen, daß die deutschen Werke besser sind als ihr Ruf. "Wir haben die teilnehmenden Unternehmen gebeten, selbst einzuschätzen, wo sie ihre Produktivität im Vergleich zu den Hauptkonkurrenten sehen. Lediglich zwei deutsche Werke sahen sich dabei in den Top 20. Die anschließende Analyse der objektiven Leistungsfähigkeit hat jedoch gezeigt, daß allein sechs deutsche Werke unter den zwanzig Besten der Welt zu finden sind. Im vorderen Bereich sind sogar die Plätze zwei, vier und fünf in deutscher Hand." Teilgenommen haben beispielsweise die Heidelberger Druckmaschinen AG mit vier Werken in Europa und die Mannheimer Mercedes Benz Evobus GmbH.
Mit umfangreichen empirischen Studien wollen die Wissenschaftler der Forschungsgruppe herausfinden, welche Faktoren für den Erfolg einer Industrieproduktion verantwortlich sind. Sie untersuchen weltweit 165 Werke aus den Branchen Elektrotechnik, Maschinenbau sowie Automobilbau und- zulieferer. Im Focus stehen dabei die Aspekte operatives und strategisches Produktionsmanagement, technologische und informationstechnische Konzepte der Fertigungswirtschaft, Qualitätsmanagement sowie personalwirtschaftliche Voraussetzungen der Produktion. Mit Hilfe umfangreicher Fragebögen wurden objektive Daten wie auch subjektive Meinungen aus den beteiligten Unternehmen zusammengetragen und in einer internationalen Datenbank zusammengeführt. Ergänzend erfolgten Werksbesichtigungen und Expertengespräche. Insgesamt wurden in jedem untersuchten Werk zehn leitende Angestellte und 16 Produktionsmitarbeiter befragt. Auf diese Weise erzielten die Wissenschaftler verläßliche und vor allem international vergleichbare Ergebnisse, die die vielfältigen Aspekte moderner Produktionsstrukturen widerspiegeln.
Vom 30. August bis zum 6. September treffen sich Wissenschaftler aus den beteiligten Ländern in Mannheim, um erste Ergebnisse auszutauschen und um den Faktor "Zeit" im Produktionsablauf zu diskutieren. Unter dem Oberbegriff "Cycle Time" untersuchen sie, mit welchen Managementpraktiken dieser strategische Wettbewerbsfaktor optimiert werden kann. Das große Interesse der Industrie an dem Projekt zeigt sich daran, daß neben dem baden-würrtembergischen Wissenschaftsministerium und der Deutschen Forschungsgemeinschaft 33 Industrieunternehmen aus den beteiligten Branchen allein die deutsche Projektgruppe unterstützen.
Kontakt:
Prof. Dr. Peter Milling,
Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Industrie I
Tel. 0621/292-5527
Dipl.-Kfm. Sven Weißmann, Tel. 0621/292-3369
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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