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Wissenschaft
Nr. 092 / 26. August 1998 / sho
20. Baden-Württemberg-Kolloquium
"Verkehr in Europa: Situation und Perspektiven"
7. - 11. September 1998
Evangelische Akademie, Bad Herrenalb, Doblerstraße 51
Ein hochaktuelles Thema steht im Mittelpunkt des 20. Baden-Württemberg-Kolloquiums 1998, das das
Wissenschaftsministerium und die Universität Karlsruhe für ausgewählte Studierende der Landesuniversitäten veranstalten:
"Verkehr in Europa: Situation und Perspektiven" beschäftigt sich mit der Veränderung von Organisation und Technik im
europäischen Verkehrsbereich.
Der Verkehr in Europa wächst scheinbar unaufhaltsam, vor allem Luft- und Straßengüterverkehr zeigen hohe
Wachstumsraten. Verkehrsträger, auf die die Politik wegen der besseren Umweltverträglichkeit Hoffnungen setzt, wie
Eisenbahn, Binnenschiffahrt oder küstennahe Schiffahrt, entwickeln sich dagegen verhalten oder gar rückläufig. So hat
mittlerweile der Luftverkehr in Europa im Personenfernverkehr einen höheren Anteil an der gesamten Verkehrsleistung als
die europäischen Eisenbahnen. Im Güterverkehr ist der Bahnanteil auf etwa 14 Prozent des Marktes geschrumpft, während
der Straßengüterverkehr auf 73 Prozent gewachsen ist.
Aufgrund dieser Entwicklung drohen Straßen- und Luftverkehr aus ihren Kapazitätsnähten zu platzen. Die gemeinsame
europäische Verkehrspolitik setzt auf ein Bündel von Maßnahmen, um einem drohenden Verkehrskollaps zu begegnen. Dazu
gehören die Ausweitung der Infrastrukturkapazitäten ("Transeuropäische Netze"), die Liberalisierung der Verkehrsmärkte
bei gleichzeitiger Herstellung marktlicher Bedingungen (faire und effiziente Preise für die Inanspruchnahme von Infrastruktur
und Umweltressourcen) sowie die Förderung der Intermodalität und Interoperabilität unter weitestgehender Nutzung der
Telematik. Dabei gilt der unbestrittene Grundsatz, daß Verkehrs- und Kommunikationsverbindungen für den
Integrationsprozeß der europäischen Wirtschaft und Gesellschaft unabdingbar sind und mit dem Integrationstempo Schritt
halten müssen.
Beim 20. Baden-Württemberg-Kolloquium 1998 stellen europäische Experten, die die Europäische Kommission und andere
Gremien beraten, marktwirtschaftliche Organisationsformen für bislang öffentlich bediente Verkehrsbereiche sowie für die
Bereitstellung zusätzlich erforderlicher Infrastruktur anhand konkreter Projekte vor. Eingeladene Praktiker nehmen zu
Veränderungen der Organisationsformen im öffentlichen Verkehr und zum Beitrag der Telematik zur Verminderung der
Kapazitätsprobleme Stellung. Am Beispiel der Telematik wird gezeigt, welchen Beitrag die Verbesserung der Technik zur
Lösung der europäischen Verkehrsprobleme leisten kann.
Die zum 20. Baden-Württemberg-Kolloquium 1998 eingeladenen Studierenden sollen auch selbst aktiv werden und im
Rahmen von vier - von Professoren der Universität Karlsruhe geleiteten - Workshops ihre Ideen zur Verbesserung der
künftigen Verkehrsverhältnisse konkretisieren. Den Abschluß der Veranstaltung bildet ein Vergleich zwischen den
Verkehrsverhältnissen in Europa und in Japan, das noch wesentlich höhere Verkehrsdichten zu verkraften hat. Dabei gibt es
manche Ähnlichkeiten, wie die Stadt-Umland-Probleme, aber auch strukturelle Unterschiede, wie die räumliche Verteilung
der Bevölkerung, so daß keine direkten Übertragungen von Konzepten möglich sind, wohl aber Lerneffekte aus "good and
bad practice".
Medien, die über das 20. Baden-Württemberg-Kolloquium berichten wollen, machen wir besonders auf die
Eröffnungsveranstaltung aufmerksam.
Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Programmheft!
Montag, 7. September 1998
14.30 Uhr Begrüßung
Prof. Dr.-Ing. Sigmar Wittig, Rektor der Universität Karlsruhe
15.00 Uhr Leitlinien einer wirtschaftsgerechten und umweltverträglichen Verkehrsplanung in Baden-Württemberg
Hermann Schaufler, Minister für Umwelt und Verkehr
Baden-Württemberg
Das Baden-Württemberg-Kolloquium ist eine relativ junge, gleichwohl etablierte Einrichtung. Das
Wissenschaftsministerium hat damit in Zusammenarbeit mit den Universitäten und mit wesentlicher Unterstützung
interessierter Wirtschaftsunter-nehmen ein Forum geschaffen, das besonders begabten und engagierten Studierenden die
Gelegenheit gibt, über die jeweiligen Fachgrenzen hinaus mit Wissenschaftlern und Experten aus der Praxis ins Gespräch zu
kommen und über ausgewählte Themen zu diskutieren. Es ist ein wichtiges Ziel des Kolloquiums, die Interdisziplinarität des wissenschaftlichen Denkens zu fördern.
Nähere Informationen:
Prof. Dr. rer. pol. Werner Rothengatter,
Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung,
Tel. 0721/608-4345,
Fax 607376
Programm:
Montag, 7. September 1998
14.30 Begrüßung
Dr. Klaus von Trotha, Minister für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg
Prof. Dr. Sigmar Wittig, Rektor der Universität Karlsruhe
15.00 Leitlinien einer wirtschaftsgerechten und umweltverträglichen Verkehrplanung in Baden-Württemberg
Hermann Schaufler, Minister für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg
15.45 Diskussion
16.15 Kaffee/Tee
16.45 Deregulation and Privatisation of Public Transport in the United Kingdom
Prof. Tony M. Ridley, CBE PhD FEng FICE FCIT, Imperial College of Science, Technology and Medicine, London
17.30 Diskussion
18.00 Ende des ersten Veranstaltungstages
Abendessen
Rahmenprogramm
Dienstag, 8. September 1998
10.00 Forecasting European Traffic Flows
Dr. Christian Reynaud, INRETS, Arcueil
10.45 Diskussion
11.15 Kaffee/Tee
11.45 The Trans-European Networks
Dr. Mateu Turró, European Investment Bank
12.30 Diskussion
13.00 Mittagspause
15.00 Investment, Pricing and Finance: The Tagus River Crossing Project
Prof. Dr. José Viégas, Technical University of Lisbon
15.45 Diskussion
16.15 Kaffee/Tee
16.45 Economic Growth Effects of Transport Infrastructure Investment
Prof. Dr. Roger Vickerman, University of Kent
17.30 Diskussion
18.00 Ende des zweiten Veranstaltungstages
Rahmenprogramm
Mittwoch, 9. September 1998
10.00 Die Neuordnung des Regionalen Personenverkehrs unter Wettbewerbswirtschaftlichen Bedingungen
Dipl.-Ing. Dieter Ludwig, Leiter der Verkehrsbetriebe KA, Präsident des VDV
10.45 Diskussion
11.15 Kaffee/Tee
11.45 Entwicklung des Automobils zum mobilen Kommunikationszentrum
Prof. Dr. Rolf Scharwächter, Direktorium der Daimler-Benz AG
12.30 Diskussion
13.00 Mittagspause
15.00 Potential für den Telematik-Einsatz im Straßen-, Schienen- und Luftverkehr Dr. Wolfram O. Martinsen, Vorstand der Siemens AG
15.45 Diskussion
16.15 Kaffee/Tee
16.45 Einsatz der Telematik für die Erhebung nutzungsabhängiger Verkehrspreise
Prof. Dr. Gerhard Barth, Vorstand der ALCATEL SEL AG
17.30 Diskussion
18.00 Ende des dritten Veranstaltungstages
Rahmenprogramm
Donnerstag, 10. September 1998
9.30 - 11.30 Workshop zum Generalthema:
Nachhaltige Entwicklung des Verkehrs
Workshop I: Telematik und Verkehr
Koordinator: Prof. Dr. rer.nat. Gerhard Krüger, Universität Karlsruhe
Workshop II: Trends der Mobilitätsentwicklung
Koordinator: Prof. Dr.-Ing. Dirk Zumkeller, Universität Karlsruhe
Workshop III: Infrastrukturplanung und Nutzungsoptimierung
Koordinator: Prof. Dr.-Ing. Ralf Roos, Universität Karlsruhe
Workshop IV: Wirtschaftliche Anreize
Koordinator: Prof. Dr. Werner Rothengatter, Universität Karlsruhe
10.45 Diskussion
11.30 Kaffee/Tee
12.00 Zusammenführung der Workshop-Ergebnisse
Koordinator: Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf H. Funck, Universität Karlsruhe
13.00 Mittagspause
14.00 Rahmenprogramm
Firmenbesichtigung: Montagewerk Mercedes Rastatt
Freitag, 11. September 1998
9.00 Zusammenfassung der Workshop-Ergebnisse und On-line Präsentation
Berichterstatter, Wiss. Mitarbeiter des IWW
10.00 Diskussion
10.30 Kaffee/Tee
11.00 Guest Lecture
Transport in Europe and in Japan: Comparisions, Problems and Solutions
Prof. Dr. Hideo Nakamura, President of the Institute for Transport Policy Studies, Tokyo
11.45 Diskussion
12.45 Zusammenfassung und Ausblick Prof. Dr. Werner Rothengatter
13.00 Schluß der Veranstaltung
13.15 Mittagspause
14.00 Kuratoriumssitzung
Programmheft
Das Programmheft wird ebenfalls im Portable Document Format (PDF) zum Download angeboten: http://www.iww.uni-karlsruhe.de/bawue-kolloquium/PDF/Programmheft.pdf
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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