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Wissenschaft
Polytraumata sind Mehrfachverletzungen unter Einschluß eines lebenswichtigen Organs. Sie stehen im Zentrum des "9. Internationalen Anästhesie-Symposion Bochum", zu dem die Kliniken für Anästhesiologie der RUB vom 10. bis 12. September 1998 in die Gastronomie im Stadtpark, Klinikstr. 41-45, 44791 Bochum einladen.
Bochum, 27.08.1998
Nr. 175
Gefahr bei Arbeit, Sport und Spiel
Polytrauma häufige Todesursache
9. Internationales Anästhesie-Symposion im RUB-Klinikum
Die Katastrophe von Eschede hat erneut verdeutlich, wie eine schnelle Versorgung Schwerverletzter Leben retten kann. Bei Unfällen solchen Ausmaßes treten sogenannte Polytraumata auf, die die ärztliche Heilkunst besonders herausfordern. Polytraumata sind Mehrfachverletzungen unter Einschluß eines lebenswichtigen Organs. Sie stehen im Zentrum des "9. Internationalen Anästhesie-Symposion Bochum", zu dem die Kliniken für Anästhesiologie der RUB vom 10. bis 12. September 1998 in die Gastronomie im Stadtpark, Klinikstr. 41-45, 44791 Bochum einladen. Erstmals findet in diesem Jahr auch ein Pflegesymposium statt, auf dem über die Anforderungen an das Pflegepersonal gesprochen wird.
Häufige Todesursache in jungen Jahren
Zu Polytraumata kommt es vor allem bei Unfällen im Straßenverkehr und beim Sport, aber auch bei Arbeitsunfällen und im Haushalt; sie zählen zu den häufigen Todesursachen gerade in jüngeren und mittleren Lebensjahren. Doch zunehmend sind auch Kinder betroffen, zum Beispiel nach einem Sturz aus dem Fenster; ein Unfall, der leider immer wieder passiert. Vor allem in der Frühphase eines Unfalls ist schnelle medizinische Versorgung lebenswichtig. Bei der anschließenden Behandlung kommt es auf eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit der Mediziner an. Dem Anästhesisten fällt dabei die Aufgabe zu, Atmung und Kreislauf des Patienten aufrecht zu erhalten. Verletzungen innerer Organe oder sogar des Gehirns erschweren diesen Vorgang erheblich.
Fachübergreifende Diskussion
Die Veranstalter des Symposions wollen neue medizinische Ergebnisse der präklinischen und klinischen Versorgung vorstellen und sowohl von anerkannten Referenten aus dem In- und Ausland diskutieren lassen, als auch das Gespräch mit dem Auditorium suchen. Dabei werden die Blickwinkel der verschiedenen Fachdisziplinen herangezogen, fachübergreifend liegt ein Schwerpunkt auf der Versorgung von Kindern, die für den Arzt eine äußerst schwierige Situation darstellt. Eingeladen sind neben Ärzten und Pflegepersonal auch Studenten. Parallel zum Symposion findet am Tagungsort eine Industrieausstellung pharmazeutischer und medizinischer Unternehmen statt.
Weitere Informationen und Anmeldung
Dr. med. Frank Möller, Klinik für Anästhesie und operative Intensivtherapie, Knappschaftskrankenhaus, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, In der Schornau 23-25, 44892 Bochum, Tel. 0234/299-3001, Fax: 0234/299-3009
Programm für das Pflegesymposion
Donnerstag, 10. September
14.00: Begrüßung
14.15: Perioperative Versorgung des polytraumatisierten Patienten aus pflegerischer Sicht:
Die Erstversorgung des polytraumatisierten Patienten im Schockraum und bei der Diagnostik - Eine Aufgabe für das therapeutische Team? (I. Sicking)
Das Management bei Notoperationen und bei Massivtransfusionen aus der Sicht des Anästhesiepflegepersonals (J. Spicher)
Die Primärversorgung auf der Intensivstation - Eine Herausforderung für das Pflegepersonal? (R. Mix)
16.15: Ist die Qualitätssicherung in der Anästhesie auch ohne Fachpersonal möglich? Statements aus pflegerischer Sicht (D. Stolecki), aus ärztlicher Sicht ( R. Puschke), Podiumsdiskussion, 17.45: Schlußwort
Wissenschaftliches Programm
Freitag, 11. September
8.30: Eröffnung
8.40: Grußworte (E.O. Stüber, Oberbürgermeister der Stadt Bochum; U. Eysel, Dekan der Medizinischen Fakultät der RUB; G. Hempelmann, Präsident der DGAI; G. Greve, Direktor und Mitglied der Geschäftsführung der Bundesknappschaft)
9.15: Das Konzept des Traumazentrums (A. David)
Epidemiologie, Mortalität und Scoringsysteme beim Polytrauma (B. Reith)
Hirndurchblutung, Stoffwechsel und Neuromonitoring (C. Werner)
Pathophysiologie des traumatisch-hämorrhagischen Schocks: Ischämie und
Reperfusion von Organen (H. Redl)
Die Folgen eines Polytraumas auf das Immunsystem (H.G. Kress)
Fluid therapy and Catecholamines (J.L. Vincent)
13.30: Notwendiges Monitoring beim polytraumatischen Patienten (T. Pasch)
Die Akutversorgung des polytraumatisierten Patienten aus anästhesiologischer Sicht (H.A. Adams)
Die Akutversorgung des polytraumatisierten Patienten aus chirurgischer Sicht (G. Muhr)
Die Versorgung des Schädel-Hirn- und Wirbelsäulen-Traumas (A. Hardes)
Schädigung des Herzens und der großen Gefäße beim Thoraxtrauma (A. Laczkovics)
Bildgebende Verfahren in der Diagnostik des Polytraumas
17.00: Podiumsdisk.: Prioritäten in der Primärversorgung und Diagnostik
Samstag, 12. September
8.30: Präklinische Versorgung eines Mehrfachverletzten (P. Hügler)
Catch and carry oder stay and play: Eine Bilanz (M. Lipp)
Status quo der präklinischen Versorgung polytraumatisierter Kinder - Bilanz nach 8 Jahren Kinder-NEF (K. Rothe)
Der Notarzt bei Bergbauunfällen (N. Schuback)
Notärztliches Vorgehen beim Großschadensereignis (C. Madler)
Neue Konzepte bei der kardiopulmonalen Reanimation (A. Prengel)
12.45: Anästhesiologische Aspekte bei der Versorgung von verletzten Kindern (U.Burkhardt)
Kostenkalkulation (W. Schregel, G. Rock)
Therapie von Gerinnungsstörungen beim polytraumatisierten Patienten (J. Zander)
Die Behandlung der Hypothermie (M. Tryba)
Das Multiorganversagen als Folge eines Polytraumas (C. Spies)
15.15: Schlußworte
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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