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Wissenschaft
Schreiben zu lernen ist für Kinder und Lehrkräfte eine große Herausforderung. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass vor allem die Ausbildung der motorischen Schreibkompetenz bei Schülerinnen und Schülern häufig vernachlässigt wird. Daher hat das Schreibmotorik Institut in Heroldsberg eine neue, wissenschaftlich gestützte Schreiblernmethode entwickelt: die „Schreibforscher-Box“. Wissenschaftlerinnen der Universität des Saarlandes haben das Konzept, das für die Firma Stabilo ausgearbeitet wurde, mit ihrer Expertise begleitet.
Die neue Schreiblernmethode wird derzeit unter der Leitung von Julia Knopf, Professorin für Didaktik der Primarstufe mit Schwerpunkt Deutsch, in saarländischen Schulen im Anfangsunterricht erprobt. Die Forschungskooperation mit Stabilo und dem Schreibmotorik Institut e.V. wurde im vergangenen Herbst um ein weiteres Jahr verlängert.
Kommen Kinder in die Schule, verfügen sie meist über gute motorische Fähigkeiten. Sollen sie diese dazu nutzen, Buchstaben zu schreiben, treten jedoch häufig erste Schwierigkeiten auf: Die Hand verkrampft, der mit dem Stift ausgeübte Druck steigt, und das Schreiben wird langsam und zäh oder die Schrift unleserlich. Damit dies nicht passiert und die Kinder eine möglichst unverkrampfte, flüssige Schreibbewegung erlernen, haben die Autoren Karl Söhl und Dr. Christian Marquardt – beide wissenschaftliche Beiräte des Schreibmotorik Instituts –, die „Schreibforscher-Box“ entwickelt. Wissenschaftlich begleitet wurden sie dabei von dem Team um Professorin Julia Knopf von der Saar-Uni. Die Saarbrücker Forscherinnen verknüpften dabei unter anderem neue Erkenntnisse über den Erwerb von Schriftsprache mit aktuellen Forschungsergebnissen zur Schreibmotorik.
„Es geht nicht darum, dass Kinder eine vorgegebene äußere Form von Schriftsprache einüben, sondern eine individuelle Schreibmotorik entwickeln. Dabei sind Abweichungen von der Normschreibung ein notweniger Schritt innerhalb des Schreiblernprozesses“, erläutert Julia Knopf. Zu den Trainingseinheiten der „Schreibforscher-Box“ gehören unter anderem Übungen zur Koordination von Händen und Fingern, zur Körperhaltung und Stiftführung sowie ganz unterschiedliche „Bewegungserlebnisse“, durch die die Kinder lernen können, Form, Größe und Proportionen der Buchstaben bewusst zu verändern.
Um die Wirksamkeit und Akzeptanz der neuen Schreiblernmethode in der schulischen Praxis zu testen, entwickelten die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Lehrstuhls ein entsprechendes Forschungsdesign und betreuen aktuell verschiedene Projektschulen im Saarland bei der Umsetzung. „Die ersten Beobachtungen sind sehr positiv, die Kinder haben viel Freude an den Trainingseinheiten“, berichtet Professorin Julia Knopf. Einen Grund dafür sieht sie in der abwechslungsreichen thematischen Einbettung der Übungen. So hätten die Kinder schon zahlreiche „Kunststücke“ mit dem kleinen Zauberer Zaubinian gelernt und seien derzeit auf Schatzsuche mit dem Piraten Luki. Inwiefern sich die Materialien der „Schreibforscher-Box“ tatsächlich auf die motorischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler auswirken, werden die Auswertungen der empirischen Erhebungen der Forschungskooperation mit dem Schreibmotorik Institut zeigen.
Kontakt:
Professorin Dr. Julia Knopf
Lehrstuhl Fachdidaktik Deutsch Primarstufe
Tel: 0681 302-70082
E-Mail: julia.knopf@mx.uni-saarland.de
http://www.deutschdidaktik.uni-saarland.de
Prof. Julia Knopf hat gemeinsam mit ihrem Team die Entwicklung der "Schreibforscher-Box" wissenschaf ...
Foto: Manuel Schlüter
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
Deutsch
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