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Wissenschaft
Wenn sich der Frauenanteil in Führungspositionen erhöht, steigen auch die Beförderungschancen weiblicher Arbeitnehmer auf den unteren Hierarchieebenen. So lautet das Ergebnis einer Studie aus Norwegen, die das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlicht hat. Dieser Zusammenhang lässt sich keineswegs nur in „typisch weiblichen“ Branchen oder Tätigkeitsfeldern beobachten, wie die Analyse von Arbeitnehmerdaten aus über 4.000 Unternehmen zeigt.
Die Studienautorinnen Astrid Kunze und Amalia Miller gehen davon aus, dass sogenannte „Spillover-Effekte“ ausschlaggebend sind: Weibliche Führungskräfte steigern die Aufstiegschancen anderer Frauen im Unternehmen nicht nur durch aktive Beförderungsentscheidungen, sondern auch durch ihre Vorbild- und Mentorenfunktion. Mit politischen Zielvorgaben wie einer Frauenquote für Führungspositionen ließe sich demnach tatsächlich eine größere Chancengleichheit weiblicher Arbeitnehmer erreichen. Denn obwohl Frauen heute fast die Hälfte aller Erwerbstätigen in OECD-Ländern stellen, werden sie nach wie vor schlechter bezahlt als Männer und bleiben in Führungspositionen unterrepräsentiert.
Die Untersuchung macht allerdings auch deutlich, dass nicht alle Effekte, die sich aus der Erhöhung des Frauenanteils in Unternehmen ergeben, zwangsläufig positiver Natur sind. Erhöht sich der Anteil weiblicher Kollegen auf einer Hierarchieebene, sinken laut Studie wiederum die weiteren Beförderungschancen für alle Frauen auf derselben Ebene. Sind erst mehr Frauen im Unternehmen beschäftigt, verringert sich offenbar deren gezielte Förderung und ihr individueller Zugang zu weiblichen Führungskräften.
Die englischsprachige Studie ist über die IZA-Homepage abrufbar:
Astrid Kunze, Amalia Miller: Women Helping Women? Evidence from Private Sector Data on Workplace Hierarchies
IZA Discussion Paper No. 8725 - http://ftp.iza.org/dp8725.pdf
Pressekontakt:
Mark Fallak
fallak@iza.org
(0228) 3894-223
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
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