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Wissenschaft
Am 6. Mai begeht der Altrektor und emeritierte Professor für Allgemeine Biologie Dr. Hellmuth Sitte seinen 75. Geburtstag. Seit 40 Jahren ist er der Universität des Saarlandes eng verbunden und in ihren Annalen als letzter Rektor der Universität von 1969 bis 1973 verzeichnet.
Als Sohn eines an der Innsbrucker Universität wirkenden Professors für Klassische Archäologie 1928 geboren, wurde er noch in den letzten Kriegsmonaten als 16-Jähriger zur Wehrmacht eingezogen und erlitt schwere Verwundungen, die zur Amputation des rechten Beins zwangen. In seinem umfassenden Studium der Naturwissenschaften wandte er sich bald der Elektronenmikroskopie und der Entwicklung von Ultramikrotomen zu und trug mit seinem Bruder wesentlich zur Etablierung der Ultrastrukturforschung in Europa bei. Mehrere ehrenvolle Berufungen - unter anderem einen Ruf an die Harvard-Universität - lehnte er bereits in jungen Jahren ab. Der Heidelberger Habilitation folgte 1963 der Wechsel an die Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes nach Homburg, wo er 1966 als ordentlicher Professor den 1972 in "Allgemeine Biologie für Mediziner" umbenannten Lehrstuhl für Zytologie und Elektronenmikroskopie übernahm.
Das Angebot der Akademie der Wissenschaften in Wien zum Aufbau eines Instituts für Molekularbiologie lehnte er ab und hielt weiterhin trotz zahlreicher Angebote der Universität des Saarlandes stets die Treue. Das wissenschaftliche Oeuvre des Jubilars, der als außerordentlich engagierter und beliebter akademischer Lehrer Generationen von Studierenden betreute, umfasst rund 100 Publikationen und weit über 200 Patente aus dem Bereich der Ultramikrotomie und der Tieftemperaturtechnik.
Als letzter Rektor vor der Einführung der Präsidialverfassung leitete er zwischen 1969 und 1973 die Universität des Saarlandes in der angespannten Atmosphäre des hochschulpolitischen Umbruchs und bemühte sich in außerordentlicher Weise um Konsens bei den schwierigen Beratungen der damaligen Universitätsgesetze und der Universitätsverfassung. Nach dem Rektorat wirkte er lange als Vertrauensdozent der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Der Träger des Saarländischen und Luxemburgischen Verdienstordens wurde 1993 zum Ehrenmitglied der ehrwürdigen Royal Microscopical Society in Oxford ernannt und gehört zahlreichen wissenschaftlichen Gesellschaften an.
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Dr. Wolfgang Müller (Universitäts-Archiv), PF 151150, 66041 Saarbrücken
Tel.: 0681/ 302-2699, Fax: 0681/ 302-2687, E-Mail: w.mueller@univw.
uni-saarland.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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