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Wissenschaft
Jenaer Virologen kaufen High-Tech-Gerät
Jena. (28.08.98) Eine rund 28.000 Mark teure "Gen-Kanone" schafft das Institut für Virologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit Unterstützung des Bundesforschungsministeriums an. Das High-Tech-Gerät wird zur DNA-Immunisierung eingesetzt und dient ausschließlich zu Forschungszwecken.
Für die Entwicklung moderner, neuer Impfstoffe gegen Virus-Infektionen ist diese "Gen-Kanone" unentbehrlich, weil sie sehr präzise, preiswerte und zeitsparende epidemiologische Untersuchungen ermöglicht. Mit dem Gerät werden Versuchstieren millionstel Meter kleine Goldpartikel "eingeimpft", an die die eigentlichen gentechnischen Impfstoffe, sogenannte Plasmide, anhaften. Plasmide sind winzige Erbsubstanz-(DNA)-Strukturen, in die gezielt typische Erbinformationen von Viren eingepflanzt werden, gegen die der geimpfte Organismus dann Antikörper bildet. Diese modernen gentechnischen Impfstoffe sind weitaus komplikationsärmer als die inzwischen überholten Seren aus abgetöteten oder abgeschwächten Viren.
Dank der "Gen-Kanone" können die Jenaer Virologen nun weitaus geringere Mengen der Versuchsimpfstoffe einsetzen und auch gegen mehrere Viren gleichzeitig impfen. Schwerpunktmäßig richten sich die Jenaer Forschungen auf sogenannte Picorna-Viren. Gegen eine Gattung dieser Viren, die sogenannten Coxsackie-Viren, entwickelten eine Jenaer Forschergruppe um Dr. Andreas Henke vor kurzem einen im Tierversuch erfolgreichen Impfstoff. Coxsackie-Viren verursachen beim Menschen Herzmuskelentzündungen mit häufig schweren akuten oder chronischen Verläufen. "Die Gen-Kanone ist ein wichtiges Hilfsmittel, um unsere Arbeit auf dieser Strecke schneller voranzubringen", macht Prof. Dr. Axel Stelzner, Direktor des Virologischen Instituts, deutlich. Für den Einsatz am Menschen ist das Gerät jedoch noch nicht zugelassen.
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Wolfgang Hirsch
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931031
Fax: 03641/931032
e-mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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