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19.02.2015 09:31

Rückstellung von der Einschulung kann Leistungen verschlechtern

Dr. Julia Weiler Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Kinder von der Einschulung zurückzustellen könnte sich negativ auf ihre späteren Schulleistungen auswirken. Das berichtet ein deutsch-britisches Forscherteam in der Zeitschrift „Journal of Developmental Medicine and Child Neurology“. „Das fehlende Jahr Lernerfahrung ging einher mit durchschnittlich schlechteren Leistungen in standardisierten Tests im Alter von acht Jahren“, sagt Julia Jäkel von der Ruhr-Universität Bochum. „Wir brauchen nun mehr Studien, die die Langzeiteffekte der verspäteten Einschulung untersuchen. Unsere Ergebnisse sollten Eltern und Lehrern aber zu denken geben.“

    Verspätet und altersgemäß eingeschulte Kinder im Vergleich

    Kinder, die bei der verpflichtenden Einschulungsuntersuchung schlecht abschneiden, dürfen häufig erst ein Jahr später mit der Schule anfangen. Eine neue Studie legt jedoch nahe, dass daraus keine besseren Schulleistungen resultieren. Entwicklungspsychologin Julia Jäkel untersuchte den Sachverhalt gemeinsam mit Prof. Dieter Wolke, University of Warwick, und weiteren britischen Kollegen. Das Team verglich die Leistungen von verspätet und altersgemäß eingeschulten Kindern. Am Ende des ersten Schuljahres bewerteten die Lehrer die Leistungen der Kinder in beiden Gruppen gleich. Verglichen die Forscher die Leistungen der beiden Gruppen im Alter von acht Jahren, standen die altersgemäß eingeschulten Kinder im Durchschnitt jedoch besser dar. Und zwar in standardisierten Tests in Lesen, Schreiben, Mathe und Aufmerksamkeit.

    Daten stammen aus der Bayerischen Längsschnittstudie

    Daten von 999 Kindern, darunter 472 Frühgeborene, gingen in die Studie ein, die von der britischen Nuffield Foundation gefördert wurde. Sie stammten aus der Bayerischen Längsschnittstudie. Die Kinder mussten in Bayern testen lassen, ob sie schultauglich sind. Das erfolgte drei bis zwölf Monate vorm altersgemäßen Schuleintrittsdatum durch einen Kinderarzt, der anschließend eine Empfehlung aussprach, ob die Einschulung im aktuellen oder nächsten Jahr erfolgen sollte. Mit den so gewonnenen Daten arbeitete das deutsch-britische Forscherteam. „Denn natürlich konnten wir keine Kinder für unsere Studie von der Einschulung zurückstellen“, sagt Dieter Wolke.

    Weitere Informationen

    Dr. Julia Jäkel, Entwicklungspsychologie, Fakultät für Psychologie der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-22294, E-Mail: julia.jaekel@rub.de

    Angeklickt

    Mehr Forschung von Julia Jäkel
    http://rubin.rub.de/de/nicht-zu-frueh-zum-rechnen


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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