idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.02.2015 07:57

Wiederentdeckung: Steinklee, eine Biogaspflanze für leichte Standorte

Dr. Torsten Gabriel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

    Überwinternde, bodenverbessernde Leguminose mit guten Erträgen

    Zwischen 2008 und 2012 testete die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA) die Eignung von Steinklee, auch Bokharaklee genannt, als Biogaskultur. Im Ergebnis stellt die fast vergessene Kultur eine sehr interessante Ergänzung zum Mais für leichte Standorte dar.

    Weißer bzw. Gelber Steinklee (Melilotus albus und M. officinalis) ist die einzige überwinternde und - nach dem Wegfall der Gelben Lupine - die einzige tiefwurzelnde Leguminose, die auch auf Sandböden (mit Ausnahme reiner Lockersandflächen) bei niedrigen Jahresniederschlagsmengen hohe Erträge bringen kann. Die optimale Aussaatzeitspanne reicht bis Mitte Mai und erlaubt einen relativ flexiblen Anbau sowohl als
    Hauptfrucht wie auch als Zweitfrucht zum Beispiel nach Grünroggen. Steinklee fördert den Humusaufbau, verbessert die Bodenstruktur, verringert den Bedarf an N-Düngern und erhöht die Artenvielfalt. So lassen sich mit der Vorfrucht Steinklee hohe Maiserträge ohne ergänzende N-Düngung erzielen. Blühende Bestände sind eine hervorragende Bienenweide.

    Steinklee enthält den sekundären Pflanzenstoff Cumarin, der in größeren Mengen gesundheitsschädlich ist. Für die moderne Tierfütterung ist cumarinreicher Steinklee deshalb nicht geeignet. Ein cumarinarmer Zuchtstamm ist jedoch noch in der Genbank des IPK Gatersleben vorhanden.

    Im Forschungsprojekt der LFA lagen die Erträge auf den Versuchsflächen in Gülzow im Ansaatjahr im Mittel zwischen 2,5 und 8 Tonnen Trockenmasse pro Hektar; im Hauptnutzungsjahr zwischen 10 und 15 t TM/ha. Die Wissenschaftler der LFA rechnen mit einem Potenzial zur Ertragssteigerung durch züchterische Maßnahmen von mindestens 15 Prozent.

    Die Methanerträge lagen im zweiten Vegetationsjahr bei zwei Schnitten in Summe bei bis zu 3.000 m3 CH4/ha. Die Methanerträge im Ansaatjahr waren differenzierter und bewegten sich zwischen 1.200 und 2.850 m3 CH4/ha.

    Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Vorhaben über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördert. Der umfangreiche Abschlussbericht zum Projekt kann auf www.fnr.de im Menü Projekte & Förderung unter dem Förderkennzeichen 22014107 heruntergeladen werden.

    Pressekontakt:
    Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
    Nicole Paul
    Tel.: +49 3843 6930-142
    Mail: n.paul@fnr.de


    Weitere Informationen:

    http://www.fnr.de/projekte-foerderung/projekte/suche/


    Bilder

    Steinklee
    Steinklee
    Quelle: Foto: FNR/Z. Hajkova


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).