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Wissenschaft
Schulze und Möllring „glatt Mangelhaft“ – Wissenschaftler mit Ministern eher unzufrieden
DHV-Ministerranking: Bauer wieder vor Wanka
Schulze und Möllring „glatt Mangelhaft“ – Wissenschaftler mit Ministern eher unzufrieden
Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg, ist von den Mitgliedern des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) zur „Wissenschaftsministerin des Jahres“ gewählt worden. Die hochschul- und wissenschaftspolitischen Leistungen der Vorjahreszweiten wurden im diesjährigen DHV-Ministerranking mit der Note „Befriedigend Plus" (2,85/Vorjahr: 3,28) am besten bewertet. Bauer (Bündnis 90/Die Grünen) wurden Engagement, Kompetenz und Durchsetzungsfähigkeit attestiert. Insbesondere die Erhöhung der Grundausstattung der Universitäten habe sie im Kabinett erfolgreich vermitteln können. Bauer, die bereits im Jahr 2013 das DHV-Ministerranking gewonnen hatte, verwies die Vorjahressiegerin, die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Professorin Dr. Johanna Wanka, (Note: 3,26/Vorjahr: 3,19), auf Platz zwei. Ihr bescheinigten die DHV-Mitglieder hohe Kompetenz, aber zu geringe Durchsetzungsfähigkeit im Kabinett. Dritte wurde die rheinland-pfälzische Ministerin Doris Ahnen (SPD) (Note: 3,43/Vorjahr: 3,47). Gewählt werden konnten nur Minister, die zu Beginn der Abstimmung mindestens 100 Tage im Amt waren. Andernfalls stand der Amtsvorgänger bzw. die Amtsvorgängerin zur Abstimmung.
Das Mittelfeld auf den Plätzen vier und fünf führen der neue hessische Minister Boris Rhein (CDU) (Note: 3,52) und Bayerns Superminister Dr. Ludwig Spaenle (Note: 3,66) an. Dahinter folgen Matthias Brodkorb (SPD) aus Mecklenburg-Vorpommern (Note: 3,77/Vorjahr 3,98), Thüringens Minister Christoph Matschie (SPD) (Note: 3,86/Vorjahr: 4,17), der sich von Patz zehn auf Platz sieben verbesserte, und die sächsische Ministerin Professorin Dr. Sabine von Schorlemer (parteilos) (Note: 3,87/Vorjahr: 3,63).
Zum sechsten Mal wurde der/die „Wissenschaftsminister/-in des Jahres“ in einer Online-Umfrage unter den mehr als 28.500 Mitgliedern des Verbandes ermittelt. Anhand eines Eigenschaftskatalogs konnten die DHV-Mitglieder die Kompetenzen und Fähigkeiten der Landeswissenschaftsminister und der Bundesministerin für Bildung und Forschung umfassend beurteilen. An der Abstimmung vom 19. November bis 17. Dezember 2014 nahmen 2.480 Wissenschaftler teil. Sie stellten ihren Wissenschaftsministern ein allenfalls mäßiges Zeugnis aus. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Durchschnittsnote von 3,97 auf 4,05 weiter verschlechtert. Durchgängig wurde den Ministern unabhängig von ihrer Platzierung Unkenntnis des Universitätsbetriebs und fehlendes Interesse an Hochschulen und Wissenschaft bescheinigt.
Im diesjährigen DHV-Ministerranking rutschte Niedersachsens Ministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajic (Bündnis 90/Die Grünen) gegenüber dem Vorjahr von Platz fünf auf Platz neun ab (Note: 3,95/Vorjahr: 3,50). Platz zehn belegt Brandenburgs Ministerin Sabine Kunst (SPD) (Note: 4,19/Vorjahr: 4,35). Mit der Note Vier bis Fünf wurden auf den Plätzen elf und zwölf Berlins Senatorin Sandra Scheeres (SPD) (Note: 4,50/Vorjahr: 4,39) und Hamburgs Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt (SPD)(Note 4,52/Vorjahr: 4,02) bedacht, die sich damit um drei Plätze verschlechterte. Mit Mangelhaft bewerteten die Wissenschaftler Svenja Schulze (SPD) aus Nordrhein-Westfalen (Note: 4,84/Vorjahr: 4,44), die insbesondere wegen des als dirigistisch empfundenen Hochschulzukunftsgesetzes kritisiert wurde, und Sachsen-Anhalts Minister Hartmut Möllring (CDU) (Note: 4,92/Vorjahr: 5,07), der bereits im Vorjahr die „Rote Laterne“ erhalten hatte.
In die Bewertung kamen nur Minister, für die mindestens 50 Bewertungen abgegeben wurden. Das erforderliche Quorum verfehlten die saarländische Ministerpräsidentin und Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Technologie, Annette Kramp-Karrenbauer (CDU), und Bremens Senatorin Dr. Eva Quante-Brandt SPD) und Schleswig-Holsteins Ministerin Kristin Alheit(SPD).
Wissenschaftlich begleitet wurde das Ranking vom Zentrum für Evaluation und Methoden der Universität Bonn. Das detaillierte Ergebnis ist in der März-Ausgabe der Zeitschrift „Forschung & Lehre“ und kann unter dem Link
http://www.hochschulverband.de/ranking-dhv_2015.pdf abgerufen werden.
Die "Wissenschaftsministerin des Jahres" wird im Rahmen der Gala der Deutschen Wissen-schaft geehrt, die am 23. März 2015 am Abend des 65. DHV-Tags in Mainz stattfinden wird.
- Der Deutsche Hochschulverband ist die bundesweite Berufsvertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland mit mehr als 28.500 Mitgliedern. -
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
fachunabhängig
überregional
Personalia, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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