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Sternwarte der Universität Jena lädt am 7. Mai zum kostenlosen Beobachten des Merkur-Transits
Jena (30.04.03) Wenn sich der Mond im richtigen Winkel vor die Sonne schiebt, ist von der Erde aus eine Sonnenfinsternis zu beobachten. Wenn Merkur vor der Sonnenscheibe vorbeizieht, verdunkelt der innerste Planet unseres Sonnensystems sie zwar nur geringfügig, er selbst wird aber in besonderer Weise erkennbar. "Dieses seltene Ereignis ist diesmal am 7. Mai von Jena aus sichtbar", sagt Prof. Dr. Ralph Neuhäuser. Der Direktor der Jenaer Universitäts-Sternwarte lädt die Öffentlichkeit - insbesondere Schulklassen - dazu ein, dieses Naturschauspiel kostenlos an der Universitäts-Sternwarte (Schillergäßchen 3) zu verfolgen.
Kurz nach Sonnenaufgang am 7. Mai um 7:16 Uhr MESZ wird sich der kleine, dunkle Merkur vor die große, gleißend helle Sonnenscheibe schieben und langsam über sie hinwegziehen, bis um 12:28 Uhr der so genannte Merkur-Transit beendet ist. Neuhäuser ist optimistisch, dass das Wetter mitspielen wird. Die Statistik der Wetter-Station an der Uni-Sternwarte, die seit fast 200 Jahren betrieben wird, erwartet mit über 50 % Wahrscheinlichkeit einen klaren Himmel, so dass das seltene Ereignis gut zu beobachten sein wird. Der nächste Merkur-Transit ist von Jena aus erst im Jahr 2016 zu beobachten, da die Bahnen von Erde, Merkur und Sonne geneigt sind und nur selten die notwendige Achse für das Naturschauspiel bilden.
Allerdings lässt sich Merkur nicht ganz so einfach beobachten, da er mehr als 100 Mal kleiner und viel dunkler als die Sonne ist. Auf dem Dach der Universitäts-Sternwarte werden daher mehrere kleine Teleskope aufgestellt, die mit entsprechenden Filtern ausgestattet eine gefahrlose Beobachtung ermöglichen. "Man muss auch beim Merkur-Transit beachten, dass man nie ungeschützt in die Sonne blicken darf, da man sonst erblinden könnte", warnt Prof. Neuhäuser vor dem von der Sonnenfinsternis bekannten Problem.
"Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, zwischen 7 und 12:30 Uhr an die Uni-Sternwarte zu kommen", sagt der Direktor der Sternwarte, die diese Aktion gemeinsam mit der Thüringer Landessternwarte in Tautenburg, der Volkssternwarte Urania Jena e. V. sowie der Arbeitsgruppe Physik- und Astronomiedidaktik der Uni Jena durchführt - unterstützt vom Zeiss-Planetarium Jena. Gruppen ab 20 Personen werden gebeten, sich vorher unter Telefon 03641 / 947501 anzumelden. Jeweils zur vollen Stunde gibt es einen Kurzvortrag zum Thema in der Urania-Volkssternwarte.
Neuhäuser hofft auf eine rege Beteiligung an der Merkur-Beobachtung. Für ihn ist diese Premiere die Generalprobe für ein noch selteneres Ereignis: den Venus-Transit. Der letzte Venus-Durchgang war 1882, der nächste - der auch von Jena aus zu sehen sein wird - kommt am 8. Juni 2004.
Kontakt:
Prof. Dr. Ralph Neuhäuser
Astrophysikalisches Institut mit Sternwarte der Universität Jena
Schillergäßchen 2-3, 07745 Jena
Tel.: 03641 / 947501
Fax: 03641 / 947502
E-Mail: rne@astro.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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