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Wissenschaft
Eine Veranstaltung des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) zum Jahr des Süßwassers mit Tony Clarke und Maude Barlow (AutorInnen von Blue Gold) sowie Thomas Fritz (attac) und Jürgen Wann (Vorstand Mainova AG) und Engelbert Schramm (ISOE)
12. Mai 2003, 19:00 Uhr in der Romanfabrik, Hanauer Landstraße 186 (Hof), 60314 Frankfurt
Täglich sterben 6000 Menschen, weil sie keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Nicht nur um das Bewusstsein für diese Situation zu schärfen, sondern auch, um Auseinandersetzungen für effizientere Mittel und Instrumente zur Lösung der Weltwasserkrise anzustoßen, hat die UNESCO das Jahr 2003 zum Jahr des Süßwassers erklärt. Die Beschlüsse vom Weltgipfel in Johannesburg des letzten Herbstes und von Kyoto im März diesen Jahres sehen vor, bis zum Jahr 2015 die Zahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser (1,3 Mrd. Menschen) und zu angemessenen sanitären Einrichtungen (2,5 Mrd. Menschen) zu halbieren. Diese Zielvorgaben sind eine immense Herausforderung an die Weltgemeinschaft und betreffen den Norden wie den Süden. Wie können sie erreicht werden?
Ein nachhaltiger Umgang mit Wasser hat Auswirkungen auf unser alltägliches Verhalten, die Wassertechnologien, die Industrie und die Produktionsweisen.
Die großen Geberorganisationen in der sog. Entwicklungshilfe, wie die Weltbank, WTO und IWF, sehen durch die Freisetzung der Marktkräfte und des Wachstums, mithin in der Privatisierung die wesentlichen Elemente zur Linderung der Weltwasserkrise. Eine ähnliche Sichtweise liegt den GATS-Vereinbarungen zugrunde: Durch die Vermarktlichung staatlicher Dienstleistungen in den unterschiedlichen Ländern, auch gerade im Wassersektor, soll nicht nur der Welthandel beflügelt werden, sondern auch die Weltwasserkrise wesentlich gemindert werden.
Die Kritiker sehen die Privatisierung des Wassers einerseits und das Menschenrecht auf Wasser andererseits als unversöhnliche Prinzipien. Bedeutet Privatisierung generell, dass den Menschen ein ererbtes Gut enteignet wird? Können nur Organisationen in öffentlicher Hand die Wasserkrise lösen?
Müssen nach 10 Jahren Privatisierungserfahrungen nicht neue Regulationen greifen, unter denen Privatisierung transparenter, sozial und ökologisch vertretbarer werden? Müssen darüber hinaus nicht auch internationale Vereinbarungen für das Verhalten global agierender Unternehmen (Selbstverpflichtungen) getroffen werden?
Diese Fragen wollen wir mit Tony Clarke und Maude Barlow (AutorInnen, Blue Gold), Thomas Fritz (attac), Jürgen Wann (Vorstand Mainova AG) und Engelbert Schramm (ISOE) diskutieren.
Moderation: Thomas Kluge, ISOE
Die Veranstaltung wird freundlicherweise durch das Hessische Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz finanziell unterstützt.
http://www.isoe.de/oefffr.htm
http://www.romanfabrik.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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