idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Forschergruppe „Häm und Häm-Abbauprodukte“ der Universität Jena wird für drei weitere Jahre mit rund drei Millionen Euro gefördert
Der rote Blutfarbstoff Häm und seine Stoffwechselprodukte stehen im Fokus einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschergruppe der Friedrich-Schiller-Universität Jena: Das interdisziplinäre Team um Prof. Dr. Stefan H. Heinemann untersucht dabei alternative Funktionen und Signalmechanismen von Häm und seinen Abbauprodukten. In der Forschergruppe arbeiten seit 2012 Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen der Universität Jena und ihres Klinikums, des Leibniz-Instituts für Altersforschung (Fritz-Lipmann-Institut, FLI) und des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien (IPHT) in Jena, der Universität Bonn sowie der Universität von Pennsylvania zusammen.
Wie die DFG nun bekanntgegeben hat, wird das innovative Verbundprojekt für weitere drei Jahre gefördert. Die Forschergruppe „Häm und Häm-Abbauprodukte: Alternative Funktionen und Signalmechanismen“ (FOR 1738) erhält dafür rund drei Millionen Euro. Außerdem würdigt die DFG die engagierte Kooperation von Prof. Toshinori Hoshi von der Universität von Pennsylvania mit der Jenaer Forschergruppe und gewährt ihm ein Mercator Fellowship, das eine langfristige Zusammenarbeit zwischen den beiden Standorten ermöglichen soll.
„Obwohl Häm als funktionelle Gruppe vieler Proteine gut charakterisiert ist, war bis vor kurzem nicht bekannt, dass es darüber hinaus eine Signalwirkung hat“, macht der Sprecher der Forschergruppe Prof. Heinemann deutlich. „Insbesondere die Abbauprodukte galten in erster Linie als Abfall“, so der Inhaber des Lehrstuhls für Biophysik der Jenaer Universität. Dass diese Moleküle jedoch auch regulatorische Funktionen im Körper ausüben und eine Rolle bei verschiedenen Erkrankungen spielen, konnten die Untersuchungen der Wissenschaftler eindrucksvoll zeigen.
So haben sie in der ersten Förderperiode u. a. die Wechselwirkungen von Häm und seinen Stoffwechselprodukten mit Kaliumkanälen in Zellmembranen analysiert und ihre Rolle als Effektoren der Leberperfusion und der Reaktivität von Blutgefäßen im Gehirn aufgeklärt. „Zudem ist uns gelungen, Häm-Abbauprodukte wie Bilirubin-Oxidationsendprodukte zu synthetisieren und komplexe Analysemethoden zu etablieren, mit denen wir diese Substanzen in Zellen und Geweben nachweisen können“, erläutert Heinemann.
In der nun startenden zweiten Förderperiode wollen die Forscher u. a. untersuchen, welche Rolle Schutzmechanismen, die den Anteil an freiem Häm im Körper kontrollieren, während infektiöser Erkrankungen spielen. Dabei werden sie durch Dr. Sina Coldewey als neues Mitglied verstärkt. „Wir freuen uns mit Dr. Coldewey eine junge, hochmotivierte Ärztin gewonnen zu haben, deren Projekt die Thematik von FOR 1738 hervorragend ergänzt“, so Prof. Heinemann. Darüber hinaus wird sich das Konsortium mit der Bindung von Häm und seinen Abbauprodukten (kurz HHDPs) an Proteine und deren Regulation befassen sowie Methoden zum Nachweis bzw. zur gezielten Freisetzung von HHDPs entwickeln.
Mit der Fortsetzung der Förderung durch die DFG ist auch die Ausrichtung eines weiteren internationalen Symposiums gesichert: Das 3. „Jena HHDP-Symposium“ ist für 2016 geplant und verspreche neue spannende Erkenntnisse und Diskussionen, kündigt Prof. Heinemann an.
Weitere Informationen zur Forschergruppe sind zu finden unter: http://www.hhdp.uni-jena.de.
Kontakt:
Prof. Dr. Stefan H. Heinemann
Institut für Biochemie und Biophysik
Zentrum für Molekulare Biomedizin (CMB) der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Hans-Knöll-Str. 2, 07745 Jena
Tel.: 03641 / 9395650
E-Mail: stefan.h.heinemann[at]uni-jena.de
Der rote Blutfarbstoff Häm und seine Stoffwechselprodukte stehen im Fokus einer Forschergruppe der U ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
None
Prof. Dr. Stefan H. Heinemann von der Uni Jena ist Sprecher der Forscherguppe "Häm und Häm-Abbauprod ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Medizin, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).