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05.05.2003 09:32

Reform des europäischen Aktienrechts kritisch beleuchtet

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jura-Dissertation aus Jena vom Deutschen Aktieninstitut ausgezeichnet

    Jena (05.05.03) Das Deutsche Aktieninstitut hat während seiner Jahrespressekonferenz auch den mit 3.000 Euro dotierten Dissertationspreis verliehen. In den Räumen der Frankfurter Börse ist Dr. Ernst August Baldamus (32) für seine Doktorarbeit "Deregulierungstendenzen im europäischen Aktienrecht: Die SLIM-Vorschläge zur Kapitalrichtlinie" mit dem 1. Preis ausgezeichnet worden. Der Preisträger ist ein Schüler des Jenaer Rechtswissenschaftlers Prof. Dr. Walter Bayer, der mit seiner Studie über die fehlerhaften Umwandlungen ehemaliger Landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften Furore gemacht hat. Der Berliner Baldamus wurde im vergangenen Jahr an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Jena promoviert.

    Die preisgekrönte Arbeit beschäftigt sich mit einem EU-Projekt zur Verschlankung bereits existierender europäischer Regelungen, genannt SLIM (Simpler Legislation for the Internal Market), und zentralen Fragen der Kapitalsicherung von Aktiengesellschaften. Dabei beleuchtet die Doktorarbeit kritisch aktuelle Reformvorschläge, die von einer Juristenkommission auf europäischer Ebene unterbreitet wurden. "Nicht jede Reform bedeutet eine Verbesserung: Mehr Freiheit für das Management zu Lasten von Aktionären und Gläubigern läuft der Tendenz, Missstände im Aktienwesen einzudämmen, diametral entgegen", so Prof. Bayer. Der Jenaer Jurist hat gemeinsam mit weiteren hochrangigen Experten des deutschen und europäischen Unternehmensrechts der EU-Kommission in Brüssel eine umfangreiche Stellungnahme mit zahlreichen Gegenvorschlägen zugeleitet.

    Die Auszeichnung durch das Deutsche Aktieninstitut sei - so der Kommentar des stolzen ,Doktorvaters' - zugleich eine Anerkennung von Baldamus wie der Jenaer Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Sie genießt im Bereich der Wirtschaft für ihre Leistungen in Forschung und Lehre hohes Renommee und mache daher das Jurastudium an der Friedrich-Schiller-Universität für alle interessant, die später einmal als Rechtsanwalt in einer wirtschaftsrechtlich ausgerichteten Kanzlei oder als Justiziar in einem großen Unternehmen tätig sein wollen, betont Bayer. Hier liegen nach seiner Einschätzung trotz der aktuellen Schwierigkeiten noch Zukunftschancen - "speziell ein erfolgreicher Abschluss des Aufbaustudiums ,Privates und Öffentliches Wirtschaftsrecht' erweist sich nach wie vor als Türöffner in attraktive juristische Berufe", sagt Bayer.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Walter Bayer
    Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena
    Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 942140
    Fax: 03641 / 942142
    E-Mail: W.Bayer@recht.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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