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06.05.2003 14:17

Abschluss der HRK-Jahresversammlung in Dresden: Das Thema "Frauen in der Wissenschaft" ist Chefsache

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    Zum Abschluss der Jahresversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) skizzierte HRK-Präsident Professor Dr. Klaus Landfried die Handlungsperspektiven zur Stärkung der Rolle von Frauen in Führungspositionen der Wissenschaft. Mit diesem Thema hatte sich die Rektorenkonferenz am Montag und Dienstag in Dresden befasst. Die HRK werde das Thema aufbauend auf den Ergebnissen der Jahresversammlung weiter verfolgen. Eine Arbeitsgruppe werde mit der Vorbereitung einer umfassenden neuen Empfehlung beauftragt. Eine Umfrage bei den Hochschulen, die einen Überblick über positive Beispiele von Frauenförderung ermöglichen soll und deren Ergebnisse allen Hochschulen als Anregung zur Verfügung gestellt werden, sei außerdem bereits abgeschlossen.

    Landfried hob einige Aspekte aus den Diskussionen der Jahresversammlung besonders hervor: "Wir brauchen in allen Hochschulen ein ernsthaftes Interesse an Veränderungen, alle Hochschulleitungen müssen diese Prozesse aktiv begleiten. Wir müssen uns z.B. Gedanken über größere Neutralität bei der Evaluation von wissenschaftlichen Leistungen machen, an veränderte Verfahren denken: Anonymität bei der Auswahl von Forschungsprojekten, Anonymität von Gutachtern wurde vorgeschlagen, neue Verfahren bei der qualitativen Gewichtung von Publikationslisten sind notwendig, um von der heutigen Tonnenideologie wegzukommen.

    Wir müssen auch unsere heutigen Forschungs- und Arbeitsbedingungen überdenken. Auch Hochschulen sollten stärker als bisher über Konzepte der work-life balance nachdenken und hier auf Erfahrungen zum Beispiel in der (ausländischen) Industrie blicken. Dies nützt Frauen und Männern. Wir benötigen noch Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Wir benötigen z.B. ein neu strukturiertes Weiterbildungssystem in der Medizin sowie ein Mentoren- und Coaching-Programm für Frauen, vor allem um das Selbstbewusstsein zu stärken. Wir müssen Vorgesetzte - aber nicht nur Vorgesetzte - im Bereich Geschlechtergerechtigkeit schulen. Vor allem im naturwissenschaftlich-technischen Bereich müssen wir viel mehr junge Frauen für den wissenschaftlichen Nachwuchs gewinnen. Wir müssen deshalb mit Werbung in Schule und Medien für entsprechende Studiengänge ansetzen, Studentinnen durch curriculare Inhalte und spezifische Angebote während des Studiums und Absolventinnen bei Eintritt in den Beruf fördern, um gezielt Frauen für diesen bisher männlich dominierten Bereich der Wissenschaften und als Vorbilder für die nächste Generation zu gewinnen. Und schließlich geht es darum, bei der Besetzung von Führungspositionen (Institutsleitungen, Chefarztpositionen) durch eine genauere und ständige Beobachtung der Berufungsverfahren und durch die Integration von Frauen in die fachwissenschaftlichen Netzwerke die Chancen von Wissenschaftlerinnen zu stärken."


    Weitere Informationen:

    http://www.hrk.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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