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Wissenschaft
München – Chirurgen stehen mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, eine Wunde zu schließen: mit Nahtmaterial, Klammern und sogar Klebstoff. Die Wahl des richtigen Mittels, aber auch der Nahttechnik erfordert dabei große chirurgische Erfahrung. Ziel ist stets der möglichst narbenfreie Wundverschluss, vor allem in der ästhetisch-plastischen Chirurgie. Welche Fortschritte es gibt und ob etwa Spinnenseide das Nahtmaterial der Zukunft sein könnte, diskutieren Experten auf dem 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH).
„Die Hautnaht ist die Handschrift des plastischen Chirurgen – die bleibende, möglichst dezente Erinnerung an eine gute Operation“, betont Professor Dr. med. Peter M. Vogt, Präsident der DGCH und plastischer Chirurg. Dabei ist die Naht eine Wissenschaft für sich. „Der Arzt muss wählen zwischen verschiedenen Nahttechniken, Fadenstärken und Fadenelastizitäten – je nach Beschaffenheit der Wunde“, erklärt Professor Dr. med. Jutta Liebau, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC).
So haben etwa selbst auflösende Fäden den Vorteil, dass ein schmerzhaftes Fädenziehen entfällt – sie sind daher besonders für Kinder geeignet. Dafür ist ihre Reißfestigkeit gegenüber nicht-resorbierbaren Fäden begrenzt. „Bei Wunden, deren Gewebe unter Spannung zusammengehalten wird – was in der Plastischen Chirurgie möglichst vermieden werden sollte – muss der Faden oft über lange Zeit hohe Ziehkräfte aushalten. Da stoßen resorbierbare oder dünne Fäden an ihre Grenzen“, erläutert Liebau.
Der dünnste Faden, der Plastischen Chirurgen zur Verfügung steht, ist lediglich 0,001-0,009 Millimeter dick. Der dickste Faden misst 0,999 Millimeter Durchmesser. Um möglichst unauffällige Narben zu erzielen, ist es wichtig, die Verletzung der Haut zu minimieren. „Dabei spielt die Nadeldicke natürlich auch eine wichtige Rolle. Bei modernen‚ ‚atraumatischen‘ Nadeln muss kein Faden mehr eingefädelt werden, er entspringt direkt der Nadel“, so Liebau.
Nicht nur das Material entscheidet über die Narbe, sondern ebenso die Nahttechnik. Der Chirurg muss entscheiden, welche Naht die größte Stabilität bietet und gleichzeitig ein Minimum an Spuren hinterlässt. Die „Intrakutannaht“ etwa kommt mit nur zwei Einstichen aus, da der Faden direkt unter der Haut hin und her bewegt wird – ein sehr elegantes Verfahren. „Auch in Sachen Knoten muss sich ein Chirurg gut auskennen“, betont Liebau. „Je nach Fadenart braucht man eine unterschiedliche Anzahl. Die Knoten müssen sehr gut halten, dürfen aber auch nicht zu fest zugezogen werden. Ansonsten kann der Faden die Narbenbildung stören.“
Doch mittlerweile gibt es Alternativen im Wettlauf um die unauffälligsten Narben. Klammern aus Edelstahl werden mit speziellen Geräten ins Gewebe gedrückt und nach etwa zehn Tagen wieder entfernt. Was brachial aussieht, führt zu sehr feinen Narben. „Klammern werden gern im behaarten Kopfbereich zur Schonung der Haarfollikel eingesetzt“, erläutert Expertin Liebau. Bei kleineren Wunden kommen auch Wundkleber in Frage. „Cyanoacrylate“ werden zum Verschluss oberflächlicher Wunden im Gesicht, besonders bei Kindern genutzt. Mitunter können sogar kleine Klebestreifen ausreichen.
Ob innovative Materialien wie Spinnenseide künftig zu einer verbesserten Abheilung führen, darüber informiert die DGCH auf ihrer Pressekonferenz am Donnerstag, den 30. April 2015, von 12 bis 13 Uhr im ICM.
Weitere Infos zum Kongress: http://www.chirurgie2015.de
– Bei Veröffentlichung Beleg erbeten. –
Termine der Pressekonferenzen:
Vorab-Pressekonferenz
Mittwoch, 22. April 2015, 12.00 bis 13.30 Uhr
Künstlerhaus München, Lenbachzimmer, Lenbachplatz 8, 80333 München
„Chirurgische Heilkunst im Werte-Wandel“
Vorläufige Themen und Referenten:
++ Highlights und Schwerpunkte des 132. Chirurgenkongresses
Professor Dr. med. Peter M. Vogt
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover
++ Operieren während der Schwangerschaft? Frauen in der Chirurgie
Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Joachim Meyer
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Berlin
++ Killer-Keime in deutschen Krankenhäusern: Wie schützen wir Chirurgen unsere Patienten?
Professor Dr. med. Claus-Dieter Heidecke, MBA
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV); Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Abteilung für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsmedizin Greifswald
++ Kleine Körper, kleine Schnitte: Minimalinvasive Kinderchirurgie auf dem Vormarsch?
Professor Dr. med. Stuart Hosie
Kongresspräsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH); Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie, Städtisches Klinikum München GmbH
++ Vom Patienten zum Kunden? Wertewandel in der Medizin
Dr. med. Christian Kugler
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT); Chefarzt der Abteilung für Thoraxchirurgie, Lungenclinic Großhansdorf
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Eröffnungs-Pressekonferenz
Dienstag, 28. April 2015, 12.00 bis 13.00 Uhr
ICM – Internationales Congress Center München, Saal 22b, Messegelände, Am Messesee, 81829 München
Thementag: Patientennutzen durch chirurgisches Können und Technik
Vorläufige Themen und Referenten:
++ Hand, Gesicht, Gebärmutter – was transplantieren wir als nächstes?
Professor Dr. med. Peter M. Vogt
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover
++ Morbidität und Letalität in der operativen Medizin – der Traum von null Risiko in der Chirurgie
Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Joachim Meyer
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Berlin
++ Die sieben besten technischen Innovationen
Professor Dr. med. Claus-Dieter Heidecke, MBA
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV); Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Abteilung für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsmedizin Greifswald
++ Blinddarmentzündung bei Kindern – doch besser abwarten?
Professor Dr. med. Bernd Tillig
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH); Direktor der Klinik für Kinder-, Neugeborenenchirurgie und Kinderurologie Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin
++ Hoffnung für Gelähmte? Ergebnisse der neuesten Studien zum Exo-Skelett
Professor Dr. med. Michael Nerlich
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) sowie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU); Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
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Pressekonferenz
Mittwoch, 29. April 2015, 12.00 bis 13.00 Uhr
ICM – Internationales Congress Center München, Saal 22b, Messegelände, Am Messesee, 81829 München
Thementag: Patientennutzen durch konservative Therapieoptionen
Vorläufige Themen und Referenten:
++ Entgrenzung der Chirurgie – lässt sich Gesundheit konsumieren?
Professor Dr. med. Peter M. Vogt
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover
++ Pausen im OP, Training an der Xbox: Wie sieht der chirurgische Arbeitsplatz von morgen aus?
Professor Dr. med. Claus-Dieter Heidecke, MBA
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV); Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Abteilung für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsmedizin Greifswald
++ Was wir aus Schadensfällen lernen können – erste Ergebnisse eines Fehleranalyse-Projektes
Dr. med. Christian Kugler
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT);
Chefarzt der Abteilung für Thoraxchirurgie, Lungenclinic Großhansdorf
++ EndoProthesenZentren und Endoprothesenregister: Was haben wir erreicht?
Professor Dr. med. Rüdiger Krauspe
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) sowie Vize-präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU); Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Universitätsklinikum Düsseldorf
++ Volksleiden Bandscheibenvorfall: Wann operieren, wann besser nicht?
Professor Dr. med. Bernhard Meyer
Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum rechts der Isar, Technische Universität München
sowie
Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Joachim Meyer
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Berlin
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Pressekonferenz
Donnerstag, 30. April 2015, 12.00 bis 13.00 Uhr
ICM – Internationales Congress Center München, Saal 22b, Messegelände, Am Messesee, 81829 München
Thementag: Patientennutzen durch chirurgisches Management
Vorläufige Themen und Referenten:
++ Chirurgische Komplikationen: Vom Schicksalsschlag zum regulierten Schaden?
Professor Dr. med. Peter M. Vogt
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover
++ Lasst Zahlen sprechen: Wann interventionell, wann offen?
Professor Dr. med. Giovanni Torsello
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) 2015/2016; Direktor der Klinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie am Universitätsklinikum Münster, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, St. Franziskus-Hospital Münster
++ Zehn Jahre Fehlermanagement in der Chirurgie – was hat sich in der Patientensicherheit getan?
Professor Dr. med. Matthias Rothmund
Past-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 2004/2005
++ Neue Verfahren bei der Korrektur der Gesichtsproportionen durch Veränderung des Gesichtsskeletts
Professor Dr. med. Dr. med. dent. Michael Ehrenfeld
Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG); Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum München
++ Klammern, Kleben, Nahtmaterial – wie narbenfrei ist Wundheilung heute möglich?
Professorin Dr. med. Jutta Liebau
Präsidentin der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC); Chefärztin der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie Düsseldorf
sowie
Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Joachim Meyer
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Berlin
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Pressekonferenz
Freitag, 1. Mai 2015, 12.00 bis 13.00 Uhr
ICM – Internationales Congress Center München, Saal 22b, Messegelände, Am Messesee, 81829 München
Thementag: Patientennutzen durch chirurgische Wissenschaft
Vorläufige Themen und Referenten:
++ Neues aus der Verbrennungsmedizin
Professor Dr. med. Peter M. Vogt
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover
++ Wie hat sich die Organspende-Bereitschaft entwickelt? Statusbericht aus der Transplantationsmedizin
Professor Dr. med. Björn Nashan
Präsident der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG); Direktor der Klinik und Poliklinik für Hepatobiliäre Chirurgie und Viszerale Transplantation Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf
++ Einfluss der Fachgesellschaften auf gesundheitspolitische Entscheidungen
Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Joachim Meyer
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Berlin
++ Kleiner Schnitt, große Wirkung – Liposuktion bei krankhafter Fettansammlung an Armen und Beinen
Professorin Dr. med. Jutta Liebau
Präsidentin der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie (DGPRÄC); Chefärztin der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie Düsseldorf
++ Empirie versus Evidenz, Erfahrung versus Studie – wie soll der Chirurg entscheiden?
Professor Dr. med. Dr. h. c. Axel Haverich
Direktor der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover
Ihr Kontakt für Rückfragen/zur Akkreditierung:
Pressestelle Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
Anne-Katrin Döbler und Kerstin Ullrich
Pf 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-641
Fax: 0711 8931-167
ullrich@medizinkommunikation.org
http://www.chirurgie2015.de
http://www.dgch.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Deutsch
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