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22.04.2015 14:56

SPICE bringt neuen Dreh für die Spin-Forschung des 21. Jahrhunderts

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Spin Phenomena Interdisciplinary Center (SPICE) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz eröffnet

    Das Spin Phenomena Interdisciplinary Center (SPICE) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) wird heute offiziell eröffnet. Damit entsteht ein neues Zentrum, das den wissenschaftlichen Austausch und die Kooperation der vielen verschiedenen Disziplinen befördern wird, die auf dem Gebiet der Spin-Phänomene forschen. SPICE greift damit eine der großen Herausforderungen des neuen Jahrhunderts auf: Wie können die Zeitspannen für die Entdeckung neuer Phänomene und die Entwicklung neuer multifunktionaler Materialien verkürzt werden, vor allem wenn daran mehr als eine Fachrichtung beteiligt ist? SPICE wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem Land Rheinland-Pfalz gefördert.

    Die Erforschung des Spins und der mit ihm zusammenhängenden Phänomene steht nicht zufällig im Fokus der SPICE-Aktivitäten. Der Spin – auch als Eigendrehung von Elektronen zu verstehen, die ein Magnetfeld erzeugt – spielt in vielen Bereichen der Grundlagen- wie der angewandten Forschung, insbesondere der Materialforschung, eine entscheidende Rolle. Er ist die Basis der heutigen Datenspeichertechnologie und eröffnet in vielen Bereichen der Anwendung ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten: von einer schnelleren Elektronik über neue Datenspeicherkonzepte mit höheren Speicherdichten bis hin zur gezielten Entwicklung von Materialien mit neuen Eigenschaften. Weil der Spin zu den fundamentalen Phänomenen der Quantenmechanik gehört, die in der mikroskopischen Welt regiert, fasziniert er nicht nur experimentell wie theoretisch arbeitende Physiker und Chemiker, sondern auch Mathematiker, Informatiker und Ingenieure.

    "Die Vision von SPICE ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen zusammenzubringen, um entscheidende Beiträge zur Bewältigung der größten wissenschaftlichen Herausforderungen rund um den Spin zu leisten. Und zwar auf einem Niveau, das eine Disziplin alleine gar nicht erreichen kann", betont Univ.-Prof. Dr. Jairo Sinova, Geschäftsführender Direktor von SPICE und Alexander von Humboldt-Professor an der JGU. "Die beste Wissenschaft – Lernen und Entdecken – passiert außerhalb unserer Komfortzone. Mit SPICE wollen wir eine anspruchsvolle und anregende Atmosphäre schaffen, die unkonventionelle Sichtweisen und den Blick über die Grenzen aktueller Spin-Forschung ermöglicht." Dabei kann er sich nicht nur einen fruchtbaren Austausch mit Naturwissenschaftlern vorstellen: "Auch Literaturwissenschaftler oder Künstler, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, sind willkommene Partner."

    Dafür bietet SPICE verschiedene Formate. Im Rahmen von Workshops tauschen sich Forscherinnen und Forscher diverser Disziplinen über ihre neuesten Ergebnisse aus und bieten hochkarätige Seminare an. Speziell an führende Nachwuchswissenschaftler wendet sich ein bisher einzigartiges Workshop-Format, in dem sie selbst als Veranstalter und Hauptredner auftreten. Darüber hinaus können Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler für einige Tage, Wochen oder Monate ihre Forschung in Mainz fortsetzen und dabei an die vielfältige Spin-Expertise vor Ort ankoppeln.

    "Die Johannes Gutenberg-Universität bietet für SPICE ein besonders fruchtbares Umfeld, denn Spin-Forschung hat hier einen herausragenden Stellenwert. Wir danken der Humboldt-Stiftung und dem Land Rheinland-Pfalz für ihr Engagement und freuen uns auf lebendige interdisziplinäre Veranstaltungen und einen fruchtbaren Austausch auf höchstem Niveau", so der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch. Außer der Interdisciplinary Spintronics Research Group (INSPIRE) unter Leitung von Jairo Sinova widmen sich auch andere Arbeitsgruppen diesem zukunftsträchtigen Thema, darunter die Exzellenz-Graduiertenschule Materials Science in Mainz (MAINZ), das Center for Innovative and Emerging Materials (CINEMA) und das Mainz Institute for Theoretical Physics (MITP).

    Erste Gastwissenschaftler haben sich im Rahmen von SPICE bereits für dieses exzellente Umfeld entschieden. So verbrachten die israelischen Physiker Ora Entin-Wohlman und Amnon Aharony zwei Wochen an der Uni Mainz. Und der französische Physiker Thierry Valet, bekannt für seine Beiträge zum Verständnis des Riesenmagneto-Widerstandseffektes und die Valet-Fert-Theorie, besuchte im Februar INSPIRE und das SPICE-Center.

    Auch für die kommenden Monate sind schon verschiedene Workshops angesetzt. Unter anderem werden sich Ende Mai rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit 32 Vortragenden aus aller Welt über "Computational Quantum Magnetism" austauschen. Und im August 2015 lockt der "Young Research Leaders Group Workshop" führende Nachwuchswissenschaftler zum Thema "Frontiers with Strongly Correlated and Topological Mesoscopic Systems" für eine Woche in das Kloster Johannisberg und anschließend eine Woche an die Universität.

    Für SPICE werden verschiedene Veranstaltungsorte zur Verfügung stehen, unter anderem das nahe der Universität liegende Schloss Waldthausen, das Tagungsräume und Unterkünfte bietet. "Zu einer anregenden Atmosphäre und einem fruchtbaren Austausch gehören nicht nur exzellente wissenschaftliche Rahmenbedingungen, wir möchten auch Einblicke in kulturelle Besonderheiten der Region bieten", sagt Sinova.

    Weitere Informationen:
    Elena Hilp
    Institut für Physik
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    55099 Mainz
    Tel. +49 6131 39-23646
    Fax +49 6131 39-23474
    E-Mail: ehilp@uni-mainz.de
    http://www.spice.uni-mainz.de/


    Weitere Informationen:

    http://www.spice.uni-mainz.de/ - Spin Phenomena Interdisciplinary Center (SPICE) ;
    http://www.uni-mainz.de/presse/57972.php - Pressemitteilung "Johannes Gutenberg-Universität Mainz erhält Bewilligung für Humboldt-Professur in der Physik" ;
    http://www.uni-mainz.de/presse/59190.php - Pressemitteilung "Jairo Sinova erhält ERC-Förderung für die Entwicklung neuer Konzepte in der Spintronik"


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Chemie, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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