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04.05.2015 11:01

Spezifisches Management der Böden ist Grundlage für langfristige Ernährungssicherheit

Monique Luckas Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.

    ZALF ist Forschungspartner des Deutschen Pavillons auf der EXPO 2015 in Mailand

    Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung ZALF ist Forschungspartner der ARGE Deutscher Pavillon auf der EXPO 2015 in Mailand. Unter dem Motto „Feeding the Planet, Energy for Life“ wird die Mailänder Expo für sechs Monate – vom 1. Mai bis 31. Oktober 2015 – geöffnet sein. „Unsere Forscher am ZALF beschäftigen sich seit langen Jahren schon unter verschiedenen Gesichtspunkten mit einer der größten Herausforderungen für die Weltbevölkerung. Wir freuen uns sehr, dass wir einem internationalen Publikum wichtige Einblicke in die Wirkzusammenhänge von Bodenbeschaffenheit, Erosionsgrad und Ertragspotentialen auf der Expo vermitteln können“, sagt Prof. Wilfried Hierold, Bodenexperte am ZALF. Denn bis 2050 steigt die Weltbevölkerung auf rund neun Milliarden Menschen an während die Flächen mit landwirtschaftlich nutzbaren Böden weltweit zurückgehen. Um den steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln zu decken muss daher die weltweite Produktion effizienter werden.

    Mit welchen Ansätzen die Forscher am ZALF dieser Herausforderung begegnen, erleben die Expo-Besucher in einem speziellen Forschungscontainer innerhalb des Deutschen Pavillons . Erfahren können sie hier den Boden als eine entscheidende Grundlage für Ernährungssicherheit und Bioökonomie. Zu diesem Zweck wurden zehn verschiedene Bodenkerne genommen, deren unterschiedliche Beschaffenheit von den ZALF-Forschern auf der Expo demonstriert wird. „Zentral ist zu verstehen, dass es nicht im landläufigen Sinne den Boden gibt, sondern eine Vielzahl von Böden mit unterschiedlichsten Eigenschaften das Bild der Agrarlandschaften bestimmen“, erläutert Geoökologe Dr. Carsten Hoffmann.
    Darüber hinaus können die Besucher der EXPO sich im Forschungscontainer der Arbeitswelt von Bodenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern weiter nähern und lernen etwa eine innovative und schnelle Methode zur Messung der Bodenqualität kennen. An einem Spektrometer und einem interaktiven Bildschirm werden Böden an verschiedenen Positionen in der Landschaft virtuell gescannt. Die Reflexionen im sichtbaren und infraroten Licht werden dann in hochaufgelöste Kohlenstoffprofile umgerechnet. Organischer Kohlenstoff ist ein elementarer Bestandteil für eine fruchtbare Humusschicht und damit ein entscheidender Faktor für Ertrag und Produktivität eines Bodens.
    Dies bedeutet aber auch, wer die individuelle Beschaffenheit der Böden ignoriert und diese unangemessen bewirtschaftet, riskiert langfristige Folgeschäden, die die Ernährungssicherheit gefährden können. Langfristige Gefährdungen für die Böden entstehen etwa durch ungeeignete Bodenbearbeitung oder enge Fruchtfolgen und können zu Bodenerosion, Humusverlust und Bodenverdichtung führen. „Nur ein spezifisches Bewirtschaftungsmanagement, das die individuellen Charakteristika der Böden respektiert, wird die Grundlage für eine ausreichende Ernährung der Weltbevölkerung sein“, so Prof. Wilfried Hierold.

    Das ZALF arbeitet zu gesellschaftlich relevanten Fragestellungen im Zusammenhang mit der Nutzung von Agrarlandschaften, wie Ernährungssicherheit, nachhaltige Bewirtschaftung von natürlichen Ressourcen, biologische Vielfalt und Ökosysteme. Forschungsfragen umfassen die naturwissenschaftlichen Grundlagen von Prozessen in Agrarlandschaften, die Wirkung unterschiedlicher Nutzungen sowie daraus entstehende Nutzungskonflikte und deren Regelung. Aufbauend auf den Ergebnissen entwickelt das ZALF Konzepte für eine nachhaltige Nutzung von Agrarlandschaften.
    Das Expo-Gelände entsteht in der Nähe des bestehenden Mailänder Messegeländes. Universale Weltausstellungen, sogenannte große EXPO’s, finden alle fünf Jahre statt. Die letzten großen Weltausstellungen waren 2000 in Hannover, 2005 in Aichi/Japan und 2010 in Shanghai/China. Zur EXPO 2015 in Mailand werden mehr als 140 internationale Teilnehmer ihre Vision zum Motto vorstellen. "FEEDING THE PLANET, ENERGY FOR LIFE" lautet das Thema der EXPO 2015 in Mailand. Der Deutsche Pavillon orientiert sich klar an diesem Leitmotiv. Er macht erlebbar, wie bedeutsam ein wertschätzender Umgang mit der Natur für die Ernährung der Zukunft ist. Unter dem Titel „Fields of Ideas“ präsentiert sich Deutschland als eine lebendige, fruchtbare „Landschaft“ voller Ideen.
    Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie verantwortet die Messe Frankfurt Organisation und Betrieb des Deutschen Pavillons auf der Weltausstellung 2015 in Mailand. Konzept, Planung und Realisierung des Deutschen Pavillons übernimmt die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) der Unternehmen Milla & Partner (Stuttgart), Schmidhuber (München) und Nüssli Deutschland (Roth bei Nürnberg). Dabei zeichnen Milla & Partner für das inhaltliche Konzept, die Ausstellungs- und Mediengestaltung verantwortlich, Schmidhuber für das räumliche Konzept, die Architektur und Generalplanung sowie Nüssli für Ausführung und Projektmanagement.

    www.zalf.de

    Weitere Informationen erhältlich beim Pressebüro des ZALF:

    Monique Luckas
    033432/82 405
    0151/405 455 00
    monique.luckas@web.de

    Susanne Hecker
    033432/82 309
    0151/405 455 03
    susanne.hecker@zalf.de


    Weitere Informationen:

    http://www.zalf.de


    Bilder

    Bohrkern direkt nach der Entnahme
    Bohrkern direkt nach der Entnahme
    Carsten Hoffmann/ZALF
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geowissenschaften, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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