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09.05.2003 10:51

NeuroRUBIN: Elektrische Synapsen gezielt blockieren - Hirnschäden begrenzen

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Dass Synapsen Kontakte zwischen Nervenzellen knüpfen und damit eine wichtige Rolle bei der Signalübertragung spielen, ist bekannt. Doch waren bislang meist die chemischen Synapsen gemeint, die Signale mit Hilfe von Neurotransmittern weitergeben, so rücken jetzt elektrische Synapsen in den Blickpunkt der Forscher. Sie brauchen keine Botenstoffe und leiten Signale direkt und damit viel schneller durch die Nervenbahn.

    Bochum, 09.05.2003
    Nr. 140

    Schnelligkeit ist ihre Stärke
    Elektrische Synapsen gezielt blockieren - Hirnschäden begrenzen
    RUB-Hirnforscher berichten in NeuroRUBIN

    Dass Synapsen Kontakte zwischen Nervenzellen knüpfen und damit eine wichtige Rolle bei der Signalübertragung spielen, ist bekannt. Doch waren bislang meist die chemischen Synapsen gemeint, die Signale mit Hilfe von Neurotransmittern weitergeben, so rücken jetzt elektrische Synapsen in den Blickpunkt der Forscher. Sie brauchen keine Botenstoffe und leiten Signale direkt und damit viel schneller durch die Nervenbahn. Prof. Dr. Rolf Dermietzel und seine Arbeitsgruppe (Neuroanatomie und Molekulare Hirnforschung, Medizinische Fakultät) sind diesen lange unterschätzten Zellkontakten auf der Spur. Im aktuellen Sonderheft NeuroRUBIN des Wissenschaftsmagazins RUBIN zeigen sie, dass sich elektrische Synapsen gezielt blockieren und damit Hirnschäden begrenzen lassen.

    NeuroRUBIN mit Fotos im Internet

    NeuroRUBIN inklusive Fotos zum Herunterladen finden Sie im Internet:
    http://www.ruhr-uni-bochum.de/neurorubin/ (s.u.)

    Schlaganfall und Epilepsie beeinflussen

    Ist die schnelle Weiterleitung der Signale für viele natürliche Prozesse im Gehirn von Vorteil, so können elektrische Synapsen durch diese Schnelligkeit offenbar auch Erkrankungen des Zentralen Nervensystems fördern. So wird vermutet, dass sie am Entstehen epileptischer Anfälle beteiligt sind und nach einem Schlaganfall für eine schnelle Ausdehnung des Infarktes sorgen. Es gelang den Forschern jetzt durch ein hemmendes Peptid die elektrischen Synapsen zu blockieren und damit Nervenzellen zu schützen.

    Viele Bausteine - viele Funktionen

    Elektrische Synapsen sind kleine Kanäle zwischen den Zellwänden, durch die die Nervenzellen Ionen und Stoffwechselprodukte miteinander austauschen. Sie verbinden Nervenzellen zu ganzen Netzwerken und scheinen vor allem bei höheren Hirnfunktionen wie Gedächtnisbildung und Wahrnehmung eine wichtige Rolle zu spielen. Die Forscher haben herausgefunden, dass sich elektrische Synapsen aus speziellen Proteinen (Connexinen) zusammensetzen. Von mehr als 20 Proteinen der elektrischen Synapsen haben sie allein zehn im Zentralen Nervensystem gefunden und schließen aus dieser molekularen Vielfalt auf viele verschiedene Funktionen dieser Zellkontakte.

    Von Mensch bis Maus

    Zehn weitere Themen aus Medizin, Naturwissenschaften und Neuroinformatik in NeuroRUBIN: Wenn Gesichter bedeutungslos sind - Auf den Spuren einer seltenen Funktionsstörung des Gehirns; Von der Nase ins Gehirn - Wie Düfte Gestalt annehmen; Leistungssteigerung und Plastizität bis ins hohe Alter; Künstliche Bewegung, so natürlich wie möglich; Sehen und Bewegen: Ein Feuerwerk der Nervenzellen; Modell des Objektsehens: Schnelle Links für scharfe Bilder; Elektrische Synapsen: "Aschenputtel" unter den Zellkontakten; Räume der Bewegung - Wo Nervenzellen entstehen, wachsen und sich verändern; Diagnose Veitstanz (Chorea Huntington) - Was kann da noch helfen?; Tierphysiologie: Mäuse stehen Modell für neurodegenerative Erkrankungen sowie sechs Forschungsprojekte aus der International Graduate School for Neuroscience (IGSN).

    Bezug des Magazins

    NeuroRUBIN ist für 4,50 Euro in der International Graduate School for Neuroscience erhältlich, Kontakt: Dr. Thomas Niemann 0234/32-26955, E-Mail: IGSN@neurobiologie.ruhr-uni-bochum.de

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Rolf Dermietzel, Neuroanatomie und Molekulare Hirnforschung, Institut für Anatomie, Tel.: 0234/32-25002, E-Mail: rolf.dermietzel@ruhr-uni-bochum.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ruhr-uni-bochum.de/neurorubin/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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