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Wissenschaft
Tagung zu aktuellen Entwicklungen im Kindermedienbereich
Geschichten werden in Medien zunehmend transmedial entwickelt und erzählt: Zur Fernsehserie gibt es Facebook-Seiten der Hauptcharaktere, die Handlung von Kinofilmen wird in Computerspielen erweitert oder Menschen können Sendungen mitgestalten. Wie sich solche Konzepte des transmedialen Storytelling für Kindermedien adaptieren lassen, diskutieren nächste Woche internationale ExpertInnen bei einer Tagung an der FH St. Pölten.
Erzählkosmos für Digital Natives
Für die so genannten Digital Natives, also jene Generation, die mit digitalen Medien und dem Internet aufwuchs, verschwimmen die Grenzen zwischen den Medien wie auch jene zwischen Produktion und Rezeption. Kinofilme finden als Fanfiction im Internet eine Fortsetzung, Tratsch über den geliebten Popstar kursiert über Facebook und auf Youtube finden sich nicht nur die aktuellen Musikvideos, sondern auch User-Generated Content – seit einiger Zeit etwa so genannte „Let’s plays“, Videos, die ComputerspielerInnen beim Spielen und Kommentieren des Spielverlaufs zeigen.
„Bei solchen transmedialen Formen des Erzählens entsteht der Erzählkosmos erst aus der Zusammenschau aller Medien. Nur dann, lässt sich die gesamte Geschichte erfassen“, sagt Andreas Gebesmair, Leiter des Österreichischen Instituts für Medienwirtschaft an der FH St. Pölten und Veranstalter der Tagung.
Vermischen von Fiktion und Realität
Diese Form des Erzählens findet ihren Einsatz laut Gebesmair derzeit vor allem in der Medienwelt der Erwachsenen, etwa in der Kombination aus Film, Computerspiel und Comic. Bei der Arte-Fernsehserie „About:Kate“ etwa konnten Menschen die Serie sogar selbst mitgestalten. Die Protagonistin hatte ihre eigene Facebook-Seite. Menschen konnten dort mit der Filmfigur kommunizieren. Inhalte daraus flossen in die Serie ein. „Man lässt dadurch Fiktionales realer wirken. Und Partizipation dient auch als Mittel, Menschen als Fans hineinzuziehen“, erklärt Gebesmair.
Fiktion und Realität werden auch bei sogenannten Alternate Reality Game (ARG) vermischt: Gespielt wird virtuell, es müssen aber auch Aufgaben in der Realität bewältigt werden, etwa wenn SpielerInnen Rätsel gemeinsam lösen oder Informationen in einem Museum suchen müssen.
Neue Formen des Erzählens für Kinder
Kinder und Jugendliche wechseln heute mit großer Leichtigkeit zwischen einer Vielzahl an Medienplattformen, sie tauschen sich über Social Media aus und schlüpfen in die Rolle der Kreativen, um ihre eigenen Geschichten zu erzählen. „Derzeit gibt es noch kaum transmediale Produkte für Kinder am Markt“, sagt Astrid Ebner-Zarl, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Österreichischen Institut für Medienwirtschaft der FH St. Pölten.
Die Tagung „Transmedia Storytelling for Kids“ untersucht, wie sich die neuen Erzählformen für Kinder interessant gestalten und wie sich die Konzepte aus der Medienwelt der Erwachsenen für Kindermedien adaptieren lassen.
Schule und Marketing
Welche Konsequenzen ergeben sich aber daraus für die klassischen Kindermedien und den Unterricht in den Schulen? In der Tagung soll das Potenzial von transmedialen Erzählformen für Kinder ausgelotet werden. Internationale ExpertInnen berichten von ihren Erfahrungen mit Transmediaprojekten im schulischen Kontext, mit Transmedia als neue Strategie in der Formatentwicklung und als Marketinginstrument.
Unter den Vortragenden sind unter anderem Meryl Alper von der Annenberg School for Communication and Journalism der Universität Southern California in Los Angeles, Angela Colvert von der School of Education der Universität Roehampton in London, Markus Wiemker von der Hochschule Macromedia Stuttgart und Karin Haller vom Institut für Jugendliteratur in Wien.
Die Fachtagung ist eine Veranstaltung des Österreichischen Instituts für Medienwirtschaft der FH St. Pölten und Teil des dort angesiedelten Forschungsprojekts „TraeX: Transmedia Extensions“.
Transmedia Storytelling for Kids
Internationale Tagung zu aktuellen Entwicklungen im Kindermedienbereich
27.05.2015, 09:00 bis 17:00, Fachhochschule St. Pölten, Kleiner Festsaal
Matthias-Corvinus-Straße 15
A-3100 St. Pölten
https://www.fhstp.ac.at/de/newsroom/events/transmedia-storytelling-for-kids
Österreichisches Institut für Medienwirtschaft
https://www.fhstp.ac.at/de/forschung/institut-fuer-medienwirtschaft
Projekt TraeX: Transmedia Extensions
Im Zentrum des Projekts steht die gendersensible Entwicklung von Medienformaten für Kinder. Dabei soll das spezifische Potential von transmedialen Erweiterungen für diese Zielsetzung ausgelotet und in Form eines Handbuchs der gendersensiblen Formatentwicklung in der Praxis nutzbar gemacht werden. Das Projekt wird finanziert vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im
Rahmen des Programms FEMtech FTI Projekte.
https://www.fhstp.ac.at/de/forschung/projekte/traex-transmedia-extensions-geschl...
Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung in den sechs Themengebieten Medien & Wirtschaft, Medien & Digitale Technologien, Informatik & Security, Bahntechnologien & Mobilität, Gesundheit und Soziales. In mittlerweile 17 Studiengängen werden rund 2.300 Studierende betreut. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.
Informationen und Rückfragen:
FH-Prof. Dr. Andreas Gebesmair
Leiter des Österreichischen Instituts für Medienwirtschaft
Department Medien und Wirtschaft
T: +43 (2742) 313 228 – 418
M: +43 (676) 847 228 – 269
E: andreas.gebesmair@fhstp.ac.at
I: https://www.fhstp.ac.at/de/uber-uns/mitarbeiter-innen-a-z/gebesmair-andreas
Pressekontakt:
Mag. Mark Hammer
Marketing und Unternehmenskommunikation
T: +43 (2742) 313 228 – 269
M: +43 (676) 847 228 – 269
E: mark.hammer@fhstp.ac.at
I: www.fhstp.ac.at/de/presse
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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