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12.05.2003 10:20

Zum 200. Geburtstag von Justus v. Liebig

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Enthüllung einer Gedenktafel,
    Ehrung eines "chemischen" Nachfahren

    Am 16. Mai, vier Tage nach dem 200. Geburtstag Justus v. Liebigs, lässt die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) am Gießener Liebig-Museum eine Gedenktafel "Historische Stätten der Chemie" enthüllen, die an die langjährige Wirkungsstätte Liebigs in Gießen erinnert. Der Enthüllung der Gedenktafel am Abend geht ein wissenschaftliches Kolloquium und ein Festakt an der Gießener Universität voraus, u.a. mit der Verleihung der August-Wilhelm-von-Hofmann Denkmünze an den Züricher Chemieprofessor Dr. Dieter Seebach.

    Liebigs 200. Geburtstag war ein wesentlicher Anlass, das Jahr 2003 bundesweit zum Jahr der Chemie zu deklarieren. Gießen war Liebigs Hauptwirkungsstätte, und so würdigt man in Gießen Liebigs Geburtstag in einer Vielzahl von Veranstaltungen. Die GDCh gedenkt des großen Chemikers, weil er Forschung und Lehre in der Chemie entscheidende Impulse gegeben hat. Liebig wandte sich vielen unterschiedlichen chemischen Fragestellungen mit großem Erfolg zu, von der anorganischen Elementaranalyse über die Ernährungssicherung bis hin zur Unterrichtsgestaltung. Aus seiner Schule gingen herausragende Chemiker hervor. Unter seinen Studenten und Assistenten waren beispielsweise 88 Briten, 30 Franzosen und 17 US-Amerikaner. Liebigs Institut genoss in Forschung und Lehre Weltruf. Wie stark Liebig die Entwicklung der Chemie auch in anderen Ländern beeinflusste, machen die Vorträge der GDCh-Veranstaltung deutlich.

    Die neue Gedenktafel am Liebig-Museum erinnert daran, dass Liebig das erste moderne Universitätslaboratorium für Chemie konzipiert und eingerichtet sowie das experimentell ausgerichtete Chemiestudium begründet hat. Von 1824 bis 1852 lehrte und forschte er in Gießen. "Gemeinsam mit seinen Schülern führte er in diesem Zeitraum zukunftsweisende und bahnbrechende Arbeiten auf den Gebieten der analytischen, der organischen, der Agrikultur- und der physiologischen Chemie durch", gibt die Bronzetafel Auskunft.

    Auch der Preisträger Dieter Seebach führt seinen "chemischen Stammbaum" auf Liebig zurück, und er war in den Jahren 1971 bis 1977 sogar Nachfahre auf Liebigs Lehrstuhl an der Universität Gießen. Liebig wäre freilich erstaunt gewesen, wie sehr sich die Chemie seit seiner Zeit weiterentwickelt hat. Seebachs Arbeiten gehören zu den angesehensten auf dem Gebiet der Organischen Chemie. So hat er wichtige neue Synthesemethoden und neue Naturstoffsynthesen entwickelt, mechanistische Studien betrieben und Strukturbestimmungen durchgeführt. Chirale Dendrimere und ²-Peptide sind derzeit Hauptgegenstand seiner Forschungsarbeiten, und so trägt er aus Anlass seiner Auszeichnung und Liebigs Würdigung in Gießen über "die schöne neue Welt der ²-Peptide oder von der Organischen Chemie zur Biologie" vor.

    Die GDCh-Veranstaltung ist öffentlich. Sie beginnt um 8:30 Uhr im Großen Hörsaal der Physik (Heinrich-Buff-Ring 20), setzt sich um 14 Uhr in der Aula im Hauptgebäude (Ludwigstr. 23) fort und endet gegen 18:30 Uhr mit der Enthüllung der Gedenktafel am Liebig-Museum (Liebigstraße 12). Mit dem Programm "Historische Stätten der Chemie" will die GDCh das kulturelle Erbe der Chemie wach halten und die Chemie und ihre historischen Wurzeln stärker in das Blickfeld der Öffentlichkeit rücken. Dem dient neben der Gedenktafel eine zwölfseitige Broschüre über Justus v. Liebig, die die GDCh aus aktuellem Anlass herausgegeben hat und die über die GDCh-Geschäftsstelle, Postfach 90 04 40, 60444 Frankfurt, Tel. 069/7917-580, E-Mail: r.kiessling@gdch.de, kostenfrei bezogen werden kann.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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