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10.06.2015 11:54

Für eine rasche Krebsdiagnose

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Der Physiker Dr. Michael Zürch von der Universität Jena wurde mit dem Reichart-Preis der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ausgezeichnet

    Der Physiker Dr. Michael Zürch von der Universität Jena ist mit dem Reichart-Preis der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ausgezeichnet worden. Der „Erfurter Nachwuchspreis für anwendungsbezogene Wissenschaft“ ist mit 2.000 Euro dotiert. Überreicht wurde die Auszeichnung durch den Präsidenten der Akademie Prof. Dr. Klaus Manger sowie den Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein.

    Michael Zürch erhielt die Auszeichnung für seine Dissertationsschrift „High-Resolution Extreme Ultraviolet Microscopy – Imaging of Artificial and Biological Specimens with Laser-Driven Ultrafast XUV Sources“.

    Gemeinsam mit seinem Doktorvater Prof. Dr. Christian Spielmann forscht Zürch an einer Methode, mit der Krebszellen schnell und unkompliziert entdeckt und klassifiziert werden können. Die Physiker verwenden dazu ein spezielles selbst entwickeltes Röntgenmikroskop, bei dem die Strahlung eines Ultrakurzpulslasers zum Einsatz kommt. Der Laser erzeugt dabei ein Streubild der Zellprobe – einem Fingerabdruck ähnlich. Durch die kürzere Wellenlänge des Lasers wird eine deutlich höhere Auflösung des Bildes erreicht als bei einem herkömmlichen Mikroskop.

    „Wir können mit diesem Mikroskop einzelne Zelltypen erkennen und unterscheiden“, erläutert Michael Zürch. Mit herkömmlichen Lichtmikroskopen würden Krebszellen lediglich wie kleine runde Bälle aussehen. Hingegen mache das neuartige Mikroskop auf Laser-Basis Strukturen auf den Zellen sichtbar. Bei ersten Experimenten mit Brustkrebszellen konnte Zürch deshalb eindeutig verschiedene Krebszellen direkt im Mikroskop unterscheiden, was die Möglichkeit der schnellen Diagnose eröffnet. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Jena und Industriepartnern soll das Verfahren weiterentwickelt und zur Anwendungsreife geführt werden.

    Zürch, der als Postdoc am Institut für Optik und Quantenelektronik und dem Abbe Center of Photonics forscht, sieht den Reichart-Preis als eine „große Überraschung und Ehre zugleich“, über die er sich sehr gefreut habe. „Immerhin wird der Preis deutschlandweit und fächerübergreifend ausgeschrieben, also gibt es sehr viele potenzielle Anwärter“, sagt er. Hinzu komme, dass er in der Grundlagenforschung tätig ist, während in der Ausschreibung zum Preis von einem „deutlichen Anwendungsbezug“ die Rede sei. Ziel der Anwendbarkeit sei der gemeine Nutzen, der auch im Lebenswerk des Namenspatrons der Auszeichnung – Christian Reichart – zum Ausdruck komme. Christian Reichart (1685-1775), Unternehmer und Ratsherr in Erfurt, gilt als Begründer des gewerblichen Gartenbaus in der Landeshauptstadt.

    Kontakt:
    Dr. Michael Zürch
    Institut für Optik und Quantenelektronik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Max-Wien-Platz 1, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 947213
    E-Mail: michael.zuerch[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

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    Der Physiker Dr. Michael Zürch von der Universität Jena erhielt den Reichart-Preis der Akademie geme ...
    Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Physik / Astronomie
    regional
    Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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