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Anlässlich Welt-Kontinenz-Woche informieren Experten des Jenaer Beckenbodenzentrums über aktuelle Therapiemöglichkeiten bei Beckenbodenschwäche/ Deutschlandweit leiden Millionen Frauen an Beckenbodenschwäche
In normalen Alltagssituationen wie beim herzhaften Lachen, Husten, Niesen oder bei körperlicher Belastung entleert sich die Blase unkontrollierbar und spontan: Schätzungsweise fünf Millionen Frauen in Deutschland leiden an derartiger Harninkontinenz, unfreiwilligem Harnverlust, Senkungsbeschwerden oder Stuhlgangsproblemen aufgrund von Beckenbodenschwäche. „Aus Scham suchen viele Betroffene erst dann ärztliche Hilfe auf, wenn der Leidensdruck bereits sehr hoch ist“, weiß Oberärztin Dr. Anke Mothes, Koordinatorin am Interdisziplinären Universitäts-Beckenbodenzentrum Jena der Frauenklinik am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Um über Risikofaktoren zu informieren und Betroffenen sowie Angehörigen Therapiemöglichkeiten aufzuzeigen, veranstaltet das Beckenbodenzentrum am UKJ im Rahmen der Welt-Kontinenz-Woche einen Tag der offenen Tür am 23. Juni ab 16.00 Uhr. Die Veranstaltung findet im Hörsaal der Jenaer Frauenklinik in der Bachstraße 18 statt. Dabei stellt sich auch die Selbsthilfegruppe Kontinenz Jena e.V. vor.
„Obwohl das Durchschnittsalter unserer Patientinnen bei 67 Jahren liegt, entstehen die Ursachen für Beckenbodenprobleme schon im jüngeren Lebensalter“, sagt Oberärztin Dr. Mothes. Neben dem häufigen Tragen schwerer Lasten können auch Fettleibigkeit sowie chronischer Husten bei Asthma oder Bronchitis die Spannkraft des Bindegewebes der Beckenorgane verringern. Zudem stellt auch die familiär bedingte Bindegewebsschwäche einen Risikofaktor für Beckenbodenschwäche dar. „Eine konservative Therapie beispielsweise in Form von gezieltem Beckenbodentraining kann unterstützend wirken. Deshalb sollten diese Behandlungsmöglichkeiten einer operativen Therapie voran gestellt werden“, so Mothes.
Das Jenaer Beckenbodenzentrum ist ein spezielles interdisziplinäres Behandlungszentrum, das unter anderem auf die Diagnostik und Therapie von Senkungszuständen, Harn- und Stuhlinkontinenz spezialisierte Frauenärzte - die Urogynäkologen -, Darmspezialisten, Urologen sowie Physio- und Psychotherapeuten miteinander vernetzt. Jährlich werden in diesem Zentrum etwa 200 Frauen operativ behandelt. Deutlich mehr als 1.000 Frauen wenden sich zudem an die dortigen Spezialsprechstunden.
Hintergrund Welt-Kontinenz-Woche:
2009 initiierte die Deutsche Kontinenz Gesellschaft die Welt-Kontinenz-Woche, um die Prävention, Diagnose und Behandlung von Harn- und Stuhlinkontinenz zu verbessern. In der diesjährigen Aktionswoche vom 22. bis 28. Juni finden etwa 100 Veranstaltungen wie Aufklärungsgespräche mit Patienten, Telefonhotlines oder Weiterbildungskurse für Ärzte statt.
Termin auf einen Blick:
Tag der offenen Tür
Interdisziplinäres Universitäts-Beckenboden-Zentrum Jena
23. Juni 2015
16.00 Uhr
Hörsaal der Universitätsfrauenklinik, Bachstraße 18
Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, den urogynäkologischen Bereich der UKJ-Frauenklinik zu besichtigen und mit Gynäkologen und anderen Fachkollegen ins Gespräch zu kommen.
Kontakt:
Dr. med. Anke Mothes
Oberärztin
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Interdisziplinäres Universitäts-Beckenboden-Zentrum Jena
Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9-33475
E-Mail: anke.mothes@med.uni-jena.de
Bildzeile: Oberärztin Dr. Anke Mothes bei der Sprechstunde im Beckenbodenzentrum an der Jenaer Fraue ...
UKJ/ Szabó
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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