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14.05.2003 09:33

"Schlaue" Textverarbeitungsprogramme helfen Kindern und Jugendlichen bei deutscher Rechtschreibung

Angelika Rockel Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Dissertation an der Uni Bremen über digitale Rechtschreibehilfen

    Immer mehr Schüler und Schülerinnen "brüten" alleine über ihren Hausaufgaben. Eltern haben oft keine Zeit, dem Nachwuchs bei Problemen zur Seite zu stehen. Schwierigkeiten gibt es auch mit der deutschen Rechtschreibung. Seit der Rechtschreibreform hat sich zwar einiges vereinfacht, doch viele Kinder und auch einige Erwachsene tun sich mit der Orthografie schwer. Hier kann jetzt Abhilfe geschaffen werden: Dr. Elin-Birgit Berndt - langjährige Deutschlehrerin, jetzt in der informationstechnischen Grundbildung Lehramt im Studiengang Informatik der Universität Bremen tätig - hat sich in Ihrer Doktorarbeit "Interaktion mit digitalen Rechtschreibhilfen. Neue Wege zur Förderung der Rechtschreibkompetenz in der Sekundarstufe I. Ein Vergleich von Schülertexten" mit digitalen Rechtschreibehilfen für Schülerinnen und Schüler beschäftigt. Ein Ergebnis: Die Fehlerquote von Schülern kann damit deutlich verringert werden, ohne dass den Kindern die Lösung "vorgesagt" wird.

    In Ihrer empirischen Untersuchung hat Elin-Birgit Berndt eine 8. Klasse bei der Arbeit mit Rechtschreibungsprogrammen und der "ABC-Prüfung"-Software über einen Zeitraum von einem Schulhalbjahr beobachtet. Dabei hat sie festgestellt, dass die Einbeziehung digitaler Rechtschreibhilfen im Deutschunterricht die Rechtschreibefähigkeiten von Schülern insgesamt stärkt. Diese - in fast jeder Textverarbeitungssoftware enthaltenen - Programme zeigen nicht einfach an, dass ein Wort falsch geschrieben ist und wie es richtig geschrieben wird. Vielmehr fordert das Prüfprogramm die aktive Mitarbeit der Kinder und Jugendlichen: "Hab-Acht" - Signale lenken die Aufmerksamkeit zuerst auf Fragwürdiges. Dann müssen die Schüler die Vorschläge abrufen und selbst entscheiden, welche Schreibweise richtig sein könnte. Das Computerprogramm "erkennt" wie abweichend von seinem Wörterbuch die geschriebenen Wortformen sind und gibt dementsprechend "leichte Korrektur-Tipps" oder "verdeckte Hinweise", die die eigene Denkarbeit fordern.

    Dr. Elin Berndt kommt in der Studie zu dem Schluss, dass die Schülerinnen und Schüler, die mit diesen Prüfprogrammen arbeiten, fast immer in der Lage sind, den passenden Korrekturvorschlag zu erkennen. Aber auch wenn kein richtiger oder gar kein Vorschlag angeboten wird, liegt die Quote der Fehlerbeseitigung bei 57 Prozent, das bedeutet, mehr als die Hälfte der "Hab-Acht" -markierten Wortformen wird korrigiert. Wichtig dabei ist, so die Bremer Forscherin, dass den Schülerinnen und Schüler keine "fertigen Lösungen" präsentiert werden, sondern die eigenen Denkleistungen angeregt und unterstützt werden - "träges Wissen" wird mobilisiert und wieder zu "flexiblem Wissen" umgewandelt. Mit diesen Rechschreibhilfen können die Schülerinnen und Schüler Strategien zur Überprüfung ihrer eigenen Texte erlernen.

    Weitere Informationen:
    Dr. Elin-Birgit Berndt
    Universität Bremen
    Fachbereich Mathematik/Informatik
    Tel.: 0421-218-4311
    E-Mail: berndt@itgl.de
    http://www.dimeb.uni-bremen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dimeb.uni-bremen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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