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15.05.2003 09:53

Antrittsvorlesung im Studiengang Hörakustik

Dr. Marc Dressler Presse, Kommunikation und Marketing
Fachhochschule Aalen

    Zu den wesentlichen Aufgaben des Gehörs zählen Warnung und Kommunikation. Im Gegensatz zum Blickfeld des Auges nimmt das Ohr Geräusche rund um eine Person wahr. Das Ohr warnt vor dem von hinten anschleichenden Fressfeind . Was für das Überleben in der Wildnis gilt, gilt auch für das Leben in der Gesellschaft. Dies betonte Prof. Dr. med. Eckhard Hoffmann bei seiner Antrittsvorlesung an der FH Aalen.

    Der Professor im Studiengang Hörakustik erklärte, dass es bereits Schwierigkeiten bereitet, Schwerhörigkeit überhaupt zu erkennen. Einen Hörtest halten die Wenigsten für nötig, weil sie der Auffassung sind, dass ihr Gegenüber undeutlich spreche. Sie kommen nicht auf den Gedanken, dass sie selbst schlecht hören. Klarheit verschafft erst ein Hörtest. Zeigt dieser Test Auffälligkeiten, muss der Hals-Nasen-Ohren-Arzt nach den Ursachen dafür forschen.

    Eine weitere Schwierigkeit besteht laut Prof. Dr. med. Eckhard Hoffmann in der Anpassung von Hörgeräten. Es kann Wochen bis Monate dauern, bis dieses auf die individuellen Bedürfnisse des Betroffenen eingestellt ist. Damit das Gehör für die neuartige Reizaufnahme trainiert wird, muss das Hörgerät ständig getragen werden. "Ein Hörgerät im Nachttisch hilft eigentlich gar nichts", sagte Prof. Dr. Hoffmann.

    Im Umgang mit Schwerhörigen empfiehlt Prof. Dr. med. Eckhard Hoffmann, bei Gesprächen Blickkontakt zu suchen. Außerdem sei darauf zu achten, dass man sich nicht ins Gegenlicht stellt, wenn man sich mit einem Schwerhörigen unterhält. Die ungünstigen Lichtverhältnisse erschweren es diesem ungemein, die Lippen des Sprechers zu beobachten. Auch solle man darauf achten, in normaler Lautstärke zu sprechen anstatt zu schreien. "Schreien hat immer eine soziale Komponente, die bei Schwerhörigen genauso negativ ankommt wie bei uns", erklärte Prof. Dr. med. Eckhard Hoffmann. Er betonte, es sei dringend mit dem Vorurteil aufzuräumen, dass jemand, der nichts oder nur schwer versteht, automatisch dumm sei. Schwerhörigkeit habe nichts mit Dummheit zu tun.

    Auch für das Geschäftsleben hatte Prof. Dr. Hoffmann einen Tipp parat: Konstante Bezugspersonen und ein separates Besprechungszimmer erleichterten Schwerhörigen die Kommunikation ungemein.


    Bilder

    Kurt Abram (Stellvertretender Vorsitzender der GEK), Prof. Dr. Eckhard Hoffmann, Rektor Prof. Dr. Dr. Ekbert Hering und Rothaud Klingner (Blinden- und Sehbehindertenverband) (vlnr).
    Kurt Abram (Stellvertretender Vorsitzender der GEK), Prof. Dr. Eckhard Hoffmann, Rektor Prof. Dr. Dr ...

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    Prof. Dr. Eckhard Hoffmann
    Prof. Dr. Eckhard Hoffmann

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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