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15.05.2003 11:05

Temporäre Architektur für Markenwelten

Dipl.-Journ. Reiner Bensch Universitätskommunikation
Bauhaus-Universität Weimar

    Studentenentwürfe auf der 19. Messe-Fachtagung in Wiesbaden am 25. und 26. Juni

    Durch die neuen Medien sind "virtuelle" Räume mit vernetzten Informationen entstanden, die von jedem Ort aus in kürzester Zeit zugänglich sind. Diese Entwicklung führt zu einem Wandel in der Konzeption und der Gestaltung von Messen und Ausstellungen. Informationen über die neuesten Produkte von Unternehmen sind nicht mehr das zentrale Thema dieser Veranstaltungen. Der Messestand wird in zunehmendem Maße als dreidimensionaler Ausdruck verschiedener Wertvorstellungen genutzt. Temporäre Architektur auf Messen dient verstärkt der Kommunikation von Aspekten wie Lebensgefühl und Markeninhalten. Komplexe Rauminstallationen sollen den Markenwelten der so genannten "Brands" Ausdruck verleihen. Für eine erfolgreiche Kommunikation von Unternehmensinhalten durch das räumliche Medium Architektur müssen bereits an den Hochschulen geeignete Strategien und architektonische Prinzipien vermittelt werden.

    Im Wintersemester 2002/03 haben wir an der Bauhaus-Universität Weimar, am Lehrstuhl Entwerfen und Innenraumgestaltung, Professor Dr. Ing.-habil. Egon Schirmbeck ein Proseminar und eine Entwurfsaufgabe zu dieser Problemstellung angeboten. Die Aufgabenstellung richtete sich an Architekturstudenten im Hauptstudium und wurde von Dipl.-Ing. Dipl.-Des. Jons Messedat konzipiert und gemeinsam mit Dipl.-Ing. Ulrike Altenmüller und Dipl.-Ing. Kerstin Hohm betreut. Um ein realistisches Nutzerprofil für den Messestand zu formulieren, konnten wir die Firma Bausch Dekor aus Buttenwiesen-Pfaffenhofen als Partner gewinnen. Das Unternehmen produziert Dekorpapiere, die in der Möbelindustrie und im Innenausbau, beispielsweise bei der Herstellung von Laminatfußböden, Anwendung finden. Die Beschäftigung mit diesem relativ neuen Material hat zahlreiche interessante Fragen und durchaus kontroverse Diskussionen zur Verwendung von "Imitaten" im Innenausbau und in der Möbelproduktion aufgeworfen. Eine Betriebsbesichtigung hat einen Einblick in den Herstellungsprozess und das Selbstverständnis des "Auftraggebers" ermöglicht. Besonders die großen Papierrollen und die mit hoher Geschwindigkeit laufenden Druckmaschinen haben die Studenten nachhaltig beeindruckt. Einige Studenten haben Papierrollen und -bahnen als Leitmotiv für ihren Entwurf verwendet. Ein weiteres zentrales Thema war die Anwendung und Präsentation von Oberflächenimitaten am Messestand. Zum Teil wurden gewohnte Sehgewohnheiten in Frage gestellt und überraschende bis humorvolle Anwendungsbeispiele gezeigt. So entpuppt sich eine massiv wirkende Sichtbetonfläche als millimeterdünne Applikation. Es sind auch innovative "Fantasiedekore" entstanden, die eine eigenständige Produktfamilie jenseits der Imitation von bekannten Materialien bilden. Als Anwendungsbeispiele wurden kleine "Innenwelten" inszeniert, die in einem thematischen Zusammenhang zur neuen Oberfläche stehen. Eine Studentin hat ihren Entwurf vom gewohnten Umfeld gelöst und eine Modenschau inszeniert, auf der das Produkt von Mannequins "getragen" wird. In einem anderen Konzept wurde der Messestand als "Galerie" gestaltet, in der Dekorpapiere wie Bilder gehängt und in den Rang eines Kunstwerkes erhoben wurden.
    Das Projekt "temporäre Architektur für Markenwelten" wird am 25. und 26. Juni auf der 19. Messe-Fachtagung der m+a Akademie und des Messe-Instituts in Wiesbaden präsentiert.
    Mit freundlicher Unterstützung der Fa. Bausch Dekor entsteht eine Dokumentation der Arbeiten.

    Jons Messedat, Fakultät Architektur


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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