idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.08.2015 11:03

Was beeinflusst den Bio-Konsum?

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Der Bio-Konsum in Deutschland war zu Beginn größtenteils uneigennützig motiviert, um die Umwelt und Natur zu schonen. In Chile lassen sich derzeit ähnliche Motive beobachten, wie in Deutschland vor 20 Jahren. Das hat ein Team von Nachwuchswissenschaftlern der Universitäten Göttingen und Talca herausgefunden. Sie untersuchten am Beispiel von Deutschland und Chile die Einflussfaktoren auf den Bio-Konsum in einem hoch entwickelten und einem gerade erst entstehenden Bio-Markt. Mithilfe von Online-Fragebögen wurden je 300 chilenische und deutsche Konsumenten zu ihrer Einstellung, wahrgenommenen Hemmnissen sowie ihrem Konsumverhalten in Bezug auf Bio-Lebensmittel befragt.

    Pressemitteilung
    Nr. 182/2015

    Was beeinflusst den Bio-Konsum?
    Göttinger Wissenschaftlerteam untersucht hochentwickelte und entstehende Bio-Märkte

    Der Bio-Konsum in Deutschland war zu Beginn größtenteils uneigennützig motiviert, um die Umwelt und Natur zu schonen. In Chile lassen sich derzeit ähnliche Motive beobachten, wie in Deutschland vor 20 Jahren. Das hat ein Team von Nachwuchswissenschaftlern der Universitäten Göttingen und Talca herausgefunden. Sie untersuchten am Beispiel von Deutschland und Chile die Einflussfaktoren auf den Bio-Konsum in einem hoch entwickelten und einem gerade erst entstehenden Bio-Markt. Mithilfe von Online-Fragebögen wurden je 300 chilenische und deutsche Konsumenten zu ihrer Einstellung, wahrgenommenen Hemmnissen sowie ihrem Konsumverhalten in Bezug auf Bio-Lebensmittel befragt. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Journal of Food Products Marketing erschienen.

    „Der Markt für Bio-Lebensmittel wächst nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern, in denen der Öko-Landbau keine solch lange Tradition hat wie in Deutschland“, sagt Dr. Marie von Meyer-Höfer vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen und Leiterin der Studie. Chile exportiert seit langem sehr erfolgreich Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder Wein aus konventionellem Anbau. Auf dem chilenischen Lebensmittelmarkt wird Bio aber zunehmend zur Alternative. „Dieser Trend lässt sich derzeit in vielen jungen Industrie- und Schwellenländern beobachten“, so Dr. von Meyer-Höfer.

    Die Pioniere des Bio-Konsums in Deutschland wollten zumeist Umwelt und Natur schonen, Nutztieren bessere Lebensbedingungen ermöglichen und kleinbäuerliche, regionale und saisonale Versorgung mit Lebensmitteln erhalten. Inzwischen gibt es neben den Bio-Pionieren von damals viele verschiedene Bio-Konsummotive. „Häufig geht es dabei heute jedoch um egoistische Interessen wie die eigene Gesundheit. In Chile lassen sich derzeit ähnliche Konsummotive wie in Deutschland vor 20 Jahren beobachten. Die eher eigennützig geprägten Bio-Konsummotive spielen in Chile bisher eine untergeordnete Rolle“, so Dr. von Meyer-Höfer.

    Während es laut Studie in Deutschland inzwischen fast immer und überall möglich ist, Bio-Lebensmittel zu kaufen und die meisten Konsumenten wenigstens eine ungefähre Vorstellung von den Unterschieden zwischen Bio und konventionellen Lebensmitteln haben, sind diese Verfügbarkeit und Informationen in Chile das größte Konsumhindernis. Noch sind in Chile Bio-Lebensmittel nur in einigen Läden und Restaurants erhältlich, große Informationskampagnen zum Öko-Landbau und seinen Produkten gab es bisher nicht. „Es ist daher vor allem Aufgabe der Politik Anreize für den Ausbau des chilenischen Bio-Marktes und der dazugehörigen Information zu schaffen“, so Dr. von Meyer-Höfer.

    Originalveröffentlichung: Marie von Meyer-Höfer, Evelyn Olea-Jaik, Carlos Antonio Padilla-Bravo & Achim Spiller (2015): Mature and Emerging Organic Markets: Modelling Consumer Attitude and Behaviour With Partial Least Square Approach, Journal of Food Products Marketing, DOI:10.1080/10454446.2014.949971.

    Kontaktadresse:
    Dr. Marie von Meyer-Höfer
    Georg-August-Universität Göttingen
    Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung
    Abteilung Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte
    Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
    Telefon +49 (0) 171 266 75 20
    E-Mail: marie.von-meyer@agr.uni-goettingen.de
    Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/191858.html


    Bilder

    Stand mit Bio-Lebensmitteln.
    Stand mit Bio-Lebensmitteln.
    Foto: Universität Göttingen
    None

    Dr. Marie von Meyer-Höfer.
    Dr. Marie von Meyer-Höfer.
    Foto: Universität Göttingen
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).