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20.05.2003 08:42

Exponate der Fachhochschule Fulda auf der ACHEMA 2003

Ralf Thaetner Wissenschaftskommunikation
Hochschule Fulda

    Auf der ACHEMA 2003, dem Weltforum für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie, präsentiert die Fachhochschule Fulda vom 19. bis 24. Mai in Frankfurt am Main auf dem Gemeinschaftsstand der hessischen Hochschulen (Halle 1.2) vier Exponate.

    Hygienegerechte Gestaltung einer Stickstoff-Kleinmengen-Dosieranlage

    Die exakte Kleinmengen-Dosierung von flüssigem Stickstoff (LIN) wird vor allem in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, bei der Abfüllung biotechnologischer Produkte und in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt. Diese empfindlichen Produkte dürfen nicht aus der Umgebung verunreinigt werden. Kleine Mengen von flüssigem Stickstoff werden in die Packung oder auf das Produkt dosiert.
    Ziel des Projektes, das Prof. Dr.Ing. Uwe Grupa vom Fachbereich Lebensmitteltechnologie der Fachhochschule Fulda gemeinsam mit der Vacuum Barrier Corporation (USA) durchführte, war es, eine LIN-Dosiereinrichtung so zu gestalten, dass die hygienischen Anforderungen der Einsatzgebiete erfüllt werden. Die FH Fulda ergänzt die kryotechnische (kältetechnische) Kompetenz von Vacuum Barrier Corporation im Hinblick auf Anwendungsorientierung und Anpassung an hygienische Anforderungen.
    Die Anwendung auf festen Medien ist relativ unproblematisch. Schwieriger ist die Anwendung bei flüssigen Medien, da diese spritzen können. Spritzer in der Abfüllanlage bilden ein potenzielles Nährmedium für Mikroorganismen. Der tiefkalte Stickstoff gibt technische Anforderungen vor:
    Im Dosiergerät darf keine Gas- / Dampfblasenbildung erfolgen. Durch Blasen kann der Leitungsquerschnitt vermindert oder versperrt werden, so dass keine oder keine ausreichende Dosierung von Flüssigstickstoff möglich ist.
    Alle verwendeten Materialien müssen einer Temperatur von -196 Grad Celsius standhalten.

    Lebensmittel- und Umweltanalytik
    Der Fachbereich Oecotrophologie (Haushalt und Ernährung) informiert auf der ACHEMA über sein spezielles Serviceangebot für Unternehmen und Institutionen der Lebensmittelbranche und angrenzende Wirtschaftsbereiche. Das Service-Center des Fachbereichs vermittelt Experten, wenn es um Fragen der Lebensmittelqualität oder Ernährung, Schadstoffuntersuchungen in Baumaterialien oder deren Auswirkungen auf das menschliche Immunsystem geht.

    Vom Abfall zum Rohstoff
    Was ist mit dem Rest? Üblicherweise werden Pressrückstände von Ölfrüchten zu Tierfutter verarbeitet. Doch aus den Presskuchen von Raps oder Nüssen lässt sich auch mit geringem Aufwand ein Lebensmittel für Menschen machen.
    Prof. Dr.-Ing. Burkhard Ahlert und Dr.-Ing. Anke Knoblauch vom Fachbereich Lebensmitteltechnologie der Fachhochschule Fulda nahmen sich für ihr Projekt Tempeh, ein traditionelles indonesisches Sojaprodukt, zum Vorbild. Anders als bei Tofu werden hierbei die eingeweichten Sojabohnen nicht zerdrückt, sondern mit einem bestimmten Schimmelpilz beimpft und fermentiert. Nach zwei Tagen ist das Tempeh fertig, kann geschnitten und gebraten oder als Suppeneinlage verwendet werden. Ahlert: "Die Herstellung einer industriell gefertigten Tempeh unterscheidet sich kaum von der herkömmlichen Produktion - und es muss nicht immer Soja sein". So lässt sich aus Pressrückständen von Walnüssen, Raps oder Erdnüssen ein wertvoller Vitamin- und Eiweißlieferant erzeugen. Der verwendete Schimmelpilz 'Rhizopus oligosporus' durchwächst den Ausgangsstoff und wandelt Kohlenhydrate und Fette um. Frisch hergestellte Tempeh kann gekühlt, tiefgefroren oder pasteurisiert in Folie oder im Glas angeboten werden.

    In ihrem zweiten Projekt beschäftigen sich die beiden Fuldaer Forscher mit der 'Hygienisierung von Bioabfällen in der industriellen Kompostierung'. Durch Kompostierung gelangen wichtige Nährstoffe wieder in den natürlichen Stoffkreislauf. Der Rohstoff 'Bioabfall' kann aber auch gefährlich sein, wenn er Krankheitserreger wie etwa Salmonellen enthält. Anke Knoblauch und Burkhard Ahlert haben die Veränderung verschiedener Organismen im Verlauf einer industriellen Rottetrommelkompostierung untersucht. Sie konnten nachweisen, dass bei verfahrenstechnischer Prozessoptimierung ein hochwertiger, hygienisch einwandfreier Kompost entsteht. Entscheidende Größen sind die Bewässerung, die mechanische Aufarbeitung und die Belüftung. Als wichtigstes Kriterium für die Hygienisierung von Kompost sieht Dr. Knoblauch den Temperatur-Zeit-Verlauf. Außerdem seien neben der Produktqualität im Zusammenhang mit der Hygiene natürlich auch Arbeitsschutzmaßnahmen erforderlich. Die Konzentration schädlicher Keime in der Luft lassen sich dadurch so weit reduzieren, dass sie unterhalb der Vorgabe der technischen Kontrollwerte liegt.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Maschinenbau
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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