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UKJ stärkt Patientensicherheit mit gebündelten Kompetenzen am Zentrum für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene/ Umfangreiche OP-Sicherheitscheckliste unterstützt OP-Prozess
„Hygiene und die Vermeidung von Infektionen in Gesundheitseinrichtungen“: Mit diesem Thema macht der 1. Internationale Aktionstag der Patientensicherheit am 17. September auf das Thema Patientensicherheit aufmerksam. Die Patientensicherheit nimmt auch am Universitätsklinikum Jena (UKJ) eine entscheidende Rolle in der medizinischen Versorgung ein. „Deshalb engagieren wir uns am UKJ mit vielfältigen Maßnahmen, um die Patientensicherheit stetig weiterzuentwickeln. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Krankenhaushygiene, da sie zur direkten Infektionsprävention dient. Deshalb war es wichtig, die Expertise aller Berufsgruppen auf diesem Gebiet - von der Grundlagenforschung bis hin zur täglichen Arbeit auf der Station - im Zentrum für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am UKJ zu bündeln“, unterstreicht PD Dr. Jens Maschmann, Medizinischer Vorstand am UKJ, wie wichtig die Themen Hygiene und Patientensicherheit am Jenaer Klinikum eingestuft werden. „Aber auch in anderen Bereichen - beispielsweise beim Ablauf von Operationen - setzen wir an, um die Patientensicherheit zu erhöhen.“
Aufnahmescreenings und bewusster Antibiotikaeinsatz zur Infektionsprävention
Die Prävention von Infektionen am Uniklinikum Jena beginnt bereits bei der Aufnahme von stationären Patienten. Denn entsprechend des Hygieneplans am UKJ wird bei allen Patienten mit einem Klinikaufenthalt von mindestens drei Tagen routinemäßig eine Probe entnommen, die auf verschiedene multiresistente Erreger untersucht wird. „Bei positivem Nachweis werden umfassende Maßnahmen eingesetzt, um die Ausbreitung zu verhindern. Diese Maßnahmen reichen von der Isolierung des infizierten Patienten über die Suche nach Kontaktpatienten bis hin zu strikte Hygienemaßnahmen für das Personal“, so Prof. Dr. Mathias Pletz, Leiter des Zentrums für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene. Doch nicht nur bei neu aufgenommenen Patienten wird ein besonderer Fokus auf Hygiene gelegt. Auch bei bereits länger stationär behandelten Patienten ist dies wichtig. Denn die Ursache für den Anstieg multiresistenter Bakterien liegt im unkritischen Umgang mit Antibiotika: Je mehr Antibiotika ohne einen echten Bedarf verabreicht werden, desto mehr Resistenzen entstehen. „In den infektiologischen Visiten und Konsilen am UKJ achten wir deshalb vor allem darauf, dass Patienten nicht unnötig lange und nicht unnötig breit mit Antibiotika therapiert werden. Nur so können neue Resistenzen verhindert werden“, bestätigt Prof. Pletz.
Optimale Vorbereitung dank OP-Checkliste
Neben der Hygiene trägt auch der korrekte und zuverlässige Ablauf von Prozessen am Klinikum zur Patientensicherheit bei. Sogenannte Checklisten helfen dabei, vor allen den Ablauf risikobehafteter Prozesse zu unterstützen. Angelehnt an eine Vorlage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelten die Chirurgen, Anästhesisten, das Pflege- und Funktionspersonal sowie das OP-Management des UKJ eine eigene OP-Checkliste. „Die OP-Checkliste des UKJ geht über die Liste der WHO hinaus. Da sie ausführlicher und besser an die Strukturen und Besonderheiten des UKJ angepasst ist, können die etwa 25.000 jährlich im Jahr durchgeführten Operationen damit optimal begleitet werden“, zeigt Ralf Maisel, Risikomanager am UKJ, die Vorteile der individuellen OP-Checkliste auf. Diese Liste begleitet jeden Patienten auf seinem Weg von der Station bis hin zum Operationssaal und stellt sicher, dass der Patient und das Operationsteam bestmöglich auf den Eingriff vorbereitet sind. Stimmt die Identität des Patienten? Inwiefern beeinflussen die für den Patienten notwendigen Medikamente den Ablauf der OP? Sind die nötigen Operationsinstrumente vorhanden und ist das OP-Team bereit für den Eingriff? Diese und weitere Fragen werden Schritt für Schritt entsprechend eines Ampelsystems bewertet. „Wird eine Frage mit rot gekennzeichnet, dann wird der OP-Vorbereitungsprozess sofort unterbrochen. Denn nur wenn die Ampeln bei allen Fragen auf grün stehen, kann der Eingriff beginnen. Gelb markierte Fragen signalisieren, dass bestimmte Aspekte bei der OP besonders berücksichtigt werden müssen“, erklärt Maisel.
„Mit diesen und anderen Maßnahmen schaffen wir am UKJ die Voraussetzungen für eine hohe Patientensicherheit“, betont Maschmann, der gleichzeitig stellvertretender Vorstand der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung (GQMG) ist. „Auch zukünftig werden wir geeignete Schritte ergreifen, um die Patientensicherheit zu steigern. Daran arbeiten getreu dem Motto des Aktionstages ‚gemeinsam für mehr Patientensicherheit‘ alle Gesundheitsberufe des UKJ miteinander.“
Mehr Informationen zum Aktionstag:
www.tag-der-patientensicherheit.de
Kontakt:
Zentrum für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene
Erlanger Allee 101
D-07740 Jena
Sekretariat Infektionsmedizin
Telefon: 03641 9-324794
Fax: 03641 9-324652
Sekretariat Krankenhaushygiene
Telefon: 03641 9-324667
Fax: 03641 9-324652
http://www.uniklinikum-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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