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Über 1.000 Teilnehmer aus nahezu 70 Ländern trafen sich vom 16. bis 18. September 2015 an der Humboldt-Universität zu Berlin, um Strategien für die Ernährungssicherung, gerechtere Ressourcennutzung und Armutsbekämpfung in der Dritten Welt zu debattieren. Auf dem "Tropentag" wurden u.a. neueste Studienergebnisse zu Klimaanpassung, Land- und Wassermanagement, nachhaltiger Landwirtschaft, pastoraler Tierhaltung oder Agroforstwirtschaft präsentiert. Aber auch sozioökonomische Themen wie Kooperation, Aufbau von Wertschöpfungsketten, Konfliktmanagement sowie die Rolle von Frauen in der landwirtschaftlichen Produktion standen auf der Tagesordnung.
Wie kontrovers die Debatte um die Ernährung unserer rasant wachsenden Weltbevölkerung ist, wurde an den Redebeiträgen der internationalen Gastredner deutlich. So kritisierte der Philosoph und Armutsforscher Professor Thomas Pogge von der Yale University in den USA die Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen für ihre Methodenkorrektur bei der statistischen Erfassung von Unterernährung. Professor Miguel Altieri, prominenter Agrarökologe „der ersten Stunde“, von der University of California in Berkeley vertrat die Ansicht, dass eine weitere Intensivierung der Landwirtschaft nicht nötig sei, weil der Hunger weltweit durch eine gerechtere Verteilung der Nahrungsmittel und Ressourcen sowie Abfallverringerung zu bekämpfen wäre. Er plädierte für einen fundamentalen Wandel der Landwirtschaft nach agrarökologischen Prinzipien und die Stärkung der Kleinbauern. Zu den eingeladenen Sprechern zählten auch Investor Carter Coleman, Leiter der Kilombero Plantations Limited (KPL) in Tansania, der größten Reisfarm in Ost-Afrika, Dr. Shenggen Fan, Generaldirektor des International Food Policy Research Instituts (IFPRI) in Washington D.C. sowie Dr. Brave Ndisale aus Malawi, Leiterin der „Social Protection Division“ der Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen.
Der „Tropentag“ ist eine seit 1997 jährlich stattfindende internationale Konferenz, mit wechselnden Veranstaltungsorten. Organisatoren der diesjährigen Tagung waren die Humboldt-Universiät zu Berlin und das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Müncheberg. Ziel ist nicht nur der wissenschaftliche Austausch, sondern auch die Teilnahme und Förderung junger WissenschaftlerInnen und StudentInnen sowie die Kooperation mit wichtigen Institutionen der internationalen Agrarforschung und Entwicklungszusammenarbeit.
Weitere Informationen
Kontakt:
Anke Wolff
Humboldt-Universität zu Berlin
Tel.: 0175 7504479
anke.wolff@hu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Tier / Land / Forst
regional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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