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21.09.2015 11:25

DGVS zeichnet auf der Viszeralmedizin herausragende Wissenschaftler aus

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Leipzig – Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) mit ihrer Sektion für gastroenterologische Endoskopie hat im Rahmen ihres Jahreskongresses Viszeralmedizin 2015 in Leipzig verschiedene Preise und Ehrungen verliehen. Sie fördert damit den wissenschaftlichen Nachwuchs und würdigt ausgewählte Persönlichkeiten, die in ihrer Laufbahn herausragende Leistungen in der Gastroenterologie erbracht haben.

    Die Ismar Boas-Medaille wurde in diesem Jahr an Professor Ernst Kuipers, Erasmus University Medical Center, Rotterdam, verliehen. Die Fachgesellschaft würdigt damit seine grundlegenden wissenschaftlichen Beiträge zum Verständnis der komplexen Interaktionen zwischen der Magensäureproduktion und ihrer Hemmung durch Protonenpumpeninhibitoren, der Infektion mit Helicobacter pylori (HP) und der Entstehung des Magenkarzinoms. Im Rahmen seiner Forschungen in den letzten 25 Jahren konnte er zeigen, dass eine Säurehemmung bei HP-Infizierten zu einer Zunahme der Corpusgastritis und zu einer akzelerierten Entwicklung einer atrophischen Gastritis führt; beides Konditionen, die mit einem erhöhten Magenkarzinom-Risiko vergesellschaftet sind. Auf der anderen Seite konnte Professor Kuipers zeigen, dass eine Sanierung der Infektion trotz Reduktion des PPI-Effekts auf die gastrale Azidität die Therapie einer gastroösophagealen Refluxkrankheit nicht nachteilig beeinflusst. Seine wissenschaftlichen Arbeiten wurden grundlegende Basis internationaler Empfehlungen zum Management der HP-Infektion. Die Medaille wurde im Rahmen der Eröffnungssitzung am Mittwoch, den 16. September 2015 verliehen.

    Ebenfalls im Rahmen der Kongress-Eröffnung wurde der Endoscopy Award der DGVS vergeben. Die Auszeichnung erhält Professor Hironori Yamamoto, Jichi Medical University, Yakushiji, Shimotsuke, Japan. Damit wird seine Erfindung der Doppelballonenteroskopie (DBE) gewürdigt. Diese Art der Enteroskopie stellt eine bahnbrechende Weiterentwicklung in der Dünndarmendoskopie dar. Mit dieser Technik sind auch tiefer gelegene Dünndarmabschnitte für den Endoskopiker ohne chirurgische Hilfe erreichbar. Diese Methode hat sich seit über zehn Jahren bewährt und wird heutzutage weltweit in der klinischen Routine zur Diagnostik und Therapie von Dünndarmerkrankungen eingesetzt.

    Erstmals vergab die DGVS in diesem Jahr den DGVS Medienpreis. Mit diesem Preis zeichnet die Fachgesellschaft Personen aus, die in besonderer Weise die öffentliche Wahrnehmung und Darstellung der Gastroenterologie insgesamt oder wichtiger Themen aus dem Bereich der Gastroenterologie, beeinflusst haben. Die Auszeichnung ging an Giulia und Jill Enders, denen dies mit ihrem Buch „Darm mit Charme“ in besonders beeindruckender Weise gelungen ist. Der DGVS Medienpreis wurde ebenfalls im Rahmen der Eröffnungssitzung verliehen.

    Der Ismar Boas-Preis – Grundlagen Preis wurde dieses Jahr an zwei Wissenschaftler verliehen: Dr. med. Stefan Eser aus München und Dr. med. univ. Timon Adolph aus Innsbruck erhielten die Auszeichnung. Der Preis wird für die besten eingereichten Dissertationen auf dem Gebiet der Ätiologie und Pathogenese der Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten vergeben. Dr. Eser erhielt den Preis für seine Arbeit „Ein SNAIL/HDAC1/HDAC2 Repressorkomplex reprimiert die E-cadherin Expression und reguliert die Metastasierung des duktalen Pankreaskarzinoms in vivo“. Dr. Adolph wurde für seine Dissertation „ER stress converts autophagy defects into intestinal inflammation“ ausgezeichnet.

    Mit dem Ismar Boas-Preis – Klinischer Preis prämierte die DGVS die beste eingereichte Dissertation auf dem Gebiet der Diagnostik und Therapie der Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. Die Auszeichnung erhielt Larissa Cramer aus Aachen für ihre Arbeit „Kardiovaskuläre Funktion und Prädiktoren der Leistungsfähigkeit bei Patienten mit Kolorektalem Karzinom“.

    Der Thannhauser Preis wird alle zwei Jahre für eine hervorragende und wegweisende wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten verliehen. 2015 erhielten die Auszeichnung Privatdozent Dr. med. Torsten Olszak und Professor Dr. med. Sebastian Zeißig für ihre Arbeit „Protective mucosal immunity mediated by epithelial CD1d and IL-10”.

    Für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der klinischen oder experimentellen Forschung im Bereich des hepatozellulären Karzinoms wurde der DGVS Nachwuchsforschungspreis Leberkrebs – unterstützt von Bayer HealthCare vergeben. Die DGVS überreichte ihn in diesem Jahr an Tobias Flecken aus Freiburg für seine Arbeit „Immunodominance and Functional Alterations of
    Tumor-Associated Antigen-Specific CD81+ T-Cell Responses in Hepatocellular Carcinoma”.

    Dr. med. Arthur Schmidt aus Ludwigsburg erhielt für seine Arbeit „Endoscopic full-thickness resection in the colorectum with a novel over-the-scope device: first experience“ den Endoskopie-Forschungspreis der Olympus Europa Stiftung und der DGVS.

    Mit dem Harald Goebell-Stipendium zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses möchte die DGVS wissenschaftlich engagierten Ärzten in der Gastroenterologie und Hepatologie die finanziellen Möglichkeiten geben, an einer internationalen wissenschaftlichen Tagung teilzunehmen oder zur Erlernung einer neuen Methode ein wissenschaftliches Institut zu besuchen. Das Stipendium erhielt Dr. med. Timo Rath aus Erlangen für seine Arbeit „In vivo real-time assessment of colorectal polyp histology using an optical biopsy forceps system based on laser-induced spectroscopy“.

    Die Stiftung für Neurogastroenterologie vergibt jährlich für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Neurogastroenterologie den Preis für Neurogastroenterologie. Er ging in diesem Jahr an Dr. med. Matthias Engel aus Erlangen für seine Arbeit über die duale Rolle peptiderger sensorischer Neurone des Dickdarms, die zum einen für die Schmerzverarbeitung, zum anderen durch die Ausschüttung proinflammatorischer Neuropeptide, eine wichtige Rolle in der Pathogenese chronisch entzündlicher Darmerkrankungen spielen.

    Der Martin-Wienbeck-Preis wurde 2015 an zwei Wissenschaftler verliehen: Dr. med. Viola Andresen aus Hamburg erhielt die Auszeichnung für ihre Arbeit „Post-infectious irritable bowel syndrome (PI-IBS) after infection with Shiga-like toxinproducing Escherichia coli (STEC) O104:H4: A cohort study with prospective follow-up”. Des Weiteren ging der Preis an Privatdozent Dr. med. Andreas Stengel aus Berlin für seine Arbeit “Sex-specific regulation of NUCB2/nesfatin-1: Differential implication in anxiety in obese men and women”. Der Martin-Wienbeck Preis wird an Wissenschaftler verliehen, die sich durch herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der (Patho-) Physiologie der Motilität des Magen-Darmtraktes und seiner nervalen Steuerung hervorgetan haben.

    Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute vereint sie mehr als 5000 Ärzte und Wissenschaftler aus der Gastroenterologie unter einem Dach. Die DGVS fördert sehr erfolgreich wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Fachgesellschaft veranstaltete vom 16. bis 19. September in Leipzig ihre 70. Jahrestagung.

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    Kontakt für Journalisten:
    Pressestelle Viszeralmedizin 2015
    Juliane Pfeiffer, Irina Lorenz-Meyer
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel: 0711 8931-693, Fax: 0711 8931-167
    pfeiffer@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.viszeralmedizin.com


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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