idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Ein öffentlich zugängliches Internetwörterbuch des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim dokumentiert in über 1400 Einträgen den deutschen Wortschatz, der in den vergangenen 150 Jahren aus dem Deutschen in das Hebräische Eingang gefunden.hat.
Im Rahmen des Jubiläums zum 50jährigen Bestehen diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland stellt das Institut für Deutsche Sprache in Mannheim (IDS) ab heute ein neues Internetwörterbuch zu deutschen Lehnwörtern im modernen Hebräisch online.
Das neue Angebot dokumentiert in über 1400 Einträgen den deutschen Wortschatz, der in den vergangenen 150 Jahren aus dem Deutschen in das Hebräische Eingang gefunden hat. Recht bekannt ist das Wort "Shtrudel", das nicht nur das entsprechende Gebäck, sondern auch das @-Zeichen in E-Mail-Adressen bezeichnen kann. Viele Wörter und Wendungen sind jiddischen Ursprungs, so die Vokabel "Fainshmeker", die gerne ironisch für hochnäsige Personen verwendet wird. Historisch bedingt ist in größerem Umfang auch Fachwortschatz vermittelt worden, etwa der in der Tel Aviver „Bauhaus-Architektur“ verwendete "Kratsputs". Schließlich ist die Entwicklung neuer oder spezialisierter Bedeutungen allgemein typisch für Entlehnungen – beispielsweise wenn mit "Tsimer" in Israel üblicherweise ein eher ländliches Fremdenzimmer gemeint ist.
Das neue Wörterbuch basiert auf Arbeiten des israelischen Dolmetschers und Übersetzers Uriel Adiv und wurde am IDS zu einem digitalen Wörterbuch aufbereitet, das nun auf der Online-Plattform „Lehnwortportal Deutsch“ des IDS unter der Adresse http://lwp.ids-mannheim.de/dict/hebr für die Öffentlichkeit frei zugänglich ist. Im Rahmen des 2011 gestarteten Projekts „Lehnwortportal Deutsch“ soll interessierten Benutzerinnen und Benutzern eine wachsende Zahl von Wörterbüchern zu deutschen Fremd- und Lehnwörtern in anderen Sprachen zur Verfügung gestellt werden. Die Wörterbücher werden so miteinander verknüpft, dass der Datenbestand in vielfältiger Weise wörterbuchübergreifend durchsucht werden kann. Insbesondere besteht die Möglichkeit, das Portal als „umgedrehtes Fremdwörterbuch“ zu nutzen, das die Frage beantwortet, in welche Sprachen ein bestimmtes deutsches Wort gewandert ist. Langfristige Perspektive des Projekts ist die möglichst umfassende Dokumentation der Entlehnung deutschen Wortschatzes in andere Sprachen.
Das Institut für Deutsche Sprache (IDS) ist die zentrale außeruniversitäre Einrichtung zur Erforschung und Dokumentation der deutschen Sprache in ihrem gegenwärtigen Gebrauch und in ihrer neueren Geschichte. Es gehört zu den 89 Forschungs- und Serviceeinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. Näheres unter: http://www.ids-mannheim.de, http://www.facebook.com/ids.mannheim>,<www.leibniz-gemeinschaft.de.
http://lwp.ids-mannheim.de/dict/hebr
http://www.ids-mannheim.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).