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Wissenschaft
Symposium am 7. Oktober 2015 zu Ehren von Reinhard Strecker
Anlässlich des 85. Geburtstages von Reinhard Strecker lädt die Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin in Kooperation mit dem Forum Justizgeschichte und dem Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin zu einem Symposium ein. Gewürdigt werden soll das Engagement Streckers und die Bedeutung der Ausstellung „Ungesühnte Nazijustiz“. Gefragt werden soll auch, wo heute eine vergleichbare Zivilcourage erforderlich ist. Die Veranstaltung ist öffentlich. Eine Anmeldung ist noch möglich.
Im November 1959 eröffnete eine Gruppe von Studierenden um Reinhard Strecker in Karlsruhe die Ausstellung „Ungesühnte Nazijustiz“. Vorausgegangen waren monatelange akribische Recherchen. Mit Kopien von Dokumenten belegte die Ausstellung die Beteiligung von amtierenden Richtern und Staatsanwälten an rechtsförmigem Unrecht unter dem NS-Regime. Gegen 43 Richter wurden Strafanzeigen gestellt.
Die Ausstellung wurde zwischen 1959 und 1962 in westdeutschen Städten gezeigt und löste intensive Diskussionen aus. Sie war die erste Ausstellung, die personelle Kontinuitäten zwischen NS-System und der jungen Bundesrepublik aufzeigte und trug damit wesentlich zu einem historischen Lernprozess bei.
Die Aufklärungsarbeit wurde von einigen wenigen Prominenten unterstützt, doch auch vielfach behindert. Obwohl er persönlich stark angefeindet wurde, hielt Reinhard Strecker an seinem Ziel einer kritischen Selbstaufklärung der Demokratie fest. Seine Aktivitäten sind ein lehrreiches Beispiel für die Chancen, aber auch die Schwierigkeiten von Zivilcourage.
Die Veranstalter laden herzlich zur Teilnahme am Symposium ein:
Zeit: Mittwoch, 7. Oktober 2015, 15.30 bis 19 Uhr
Ort: Bundesministerium der Justiz (BMJV), Gustav-Heinemann-Saal, Mohrenstraße 37, 10117 Berlin
Programm
15.30 Uhr Begrüßung durch den Parlamentarischen Staatssekretär des BMJV Christian Lange
15.45 Uhr Vortrag: „Eine Ausstellung und ihre Folgen – Reinhard Strecker und die ‚Ungesühnte Nazi-Justiz‘“
Dr. Stephan A. Glienke, Universität Flensburg
16.15 Uhr „… die Verbrecher waren fast alle wieder in Amt und Würden“
Im Gespräch mit Reinhard Strecker:
Dr. Michael Kohlstruck, TU Berlin
Dr. Claudia Fröhlich, Universität Hannover
17.20 Uhr Diskussion: „Im Spannungsfeld von Zivilcourage und Recht“
Hans-Ernst Böttcher, Präsident des Landgerichts Lübeck i.R.
Dr. Horst Meier, Autor und Jurist
Moderation: Dr. Julika Rosenstock, Hamburger Stiftung zur Förderung von
Wissenschaft und Kultur
Anmeldung bitte per E-Mail oder Fax an die Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin: landeszentrale@senbjw.berlin.de und 030/9016-2538.
Erbeten werden die Angaben von Name, Vorname, Geburtsdatum, E-Mail-Adresse und ggf. Institution. Bitte haben Sie beim Besuch des Symposiums ein Personaldokument bei sich. Bitte planen Sie für die Einlasskontrollen etwas Zeit ein.
Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Dr. Michael Kohlstruck
TU Berlin
Zentrum für Antisemitismusforschung
Tel.: 030/314-25838
E-Mail: michael.kohlstruck@tu-berlin.de
Thomas Gill
Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin
Tel.: 030/9016-2551
E-Mail: landeszentrale@senbjw.berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Recht
überregional
Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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