idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Professorin der Frankfurt UAS geht mit ihrem Projekt „WIND-AREA“ ins Rennen / Ab sofort kann für die/den Gewinner/in abgestimmt werden
Prof. Dr. Martina Klärle, Professorin des Fachbereichs Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) ist für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung nominiert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) prämiert anlässlich des Wissenschaftsjahrs 2015 – Zukunftsstadt herausragende Ideen für die nachhaltige Stadtentwicklung. Martina Klärle ist unter den drei Finalisten aus 87 Bewerbungen. Sie geht mit ihrem Forschungsprojekt WIND-AREA ins Rennen, das Bürger(inne)n, Gemeinden und Landkreisen aufzeigt, an welchen Standorten Kleinwindanlagen wirtschaftlich betrieben werden können. Klärle entwickelte mit WIND-AREA eine vollautomatische Methode, mit der an jeder Stelle eines Gebäudes, Gartens oder Straßenzuges die Windgeschwindigkeiten über das ganze Jahr berechnet werden können. WIND-AREA benutzt für die Berechnung 3D-Geodaten, die jede Mauer oder jeden Baum bei der Windsimulation berücksichtigen. Ab sofort kann für die Frankfurter Professorin und ihr Windkraft-Projekt unter http://www.nachhaltigkeitspreis.de abgestimmt werden.
„Gerade Kleinwindkraftanlagen bieten wegen ihrer vielseitigen Anwendbarkeit ein großes Potenzial für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien und stehen bei weitem weniger in der Kritik. In Anbetracht der Verknappung fossiler Energieträger gewinnt eine klimaschonende und effiziente Stromerzeugung aus politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht immer stärker an Bedeutung. Das Thema der Erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Forschungsschwerpunkt der Frankfurt UAS“, so Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident der Frankfurt UAS. „Wir freuen uns deshalb sehr, dass Martina Klärle mit ihrem praxisnahen Forschungsprojekt WIND-AREA für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung nominiert wurde, und drücken ihr die Daumen, dass sie möglichst viele Stimmen beim Online-Voting erhält.“
„WIND-AREA“ ist eine auf 3D-Geodaten basierende automatisierte Potenzialanalyse speziell für Kleinwindanlagen. Dabei handelt es sich um genehmigungsfreie Kleinwindanlagen bis zu 10 Metern Höhe. Die Methode basiert auf der Verschneidung von hochauflösenden Laserscandaten der Erdoberfläche mit regionalen Winddaten durch Werkzeuge aus der ingenieurwissenschaftlichen Strömungslehre. Mittels eines Computerprogramms können Standorte identifiziert werden, für die die Einrichtung von Kleinwindanlagen eine maximale wirtschaftliche und energetische Effizienz erwarten lässt. Die Potenzialkarten von WIND-AREA zeigen im Untersuchungsgebiet flächendeckend die Starkwindströme auf, z. B. auf Gebäudedächern, an Straßenrändern oder landwirtschaftlichen Flächen; dabei kann die Windgeschwindigkeit in jeder beliebigen Höhe beispielsweise von einem bis zehn Metern über der Geländeoberfläche oder über Gebäuden dargestellt werden. Auch die Häufigkeitsverteilung der Windgeschwindigkeit und -richtung kann abgebildet werden. Mittlerweile wurde die Simulationen für städtische Gebiete (z.B. Frankfurt-Höchst) und ländliche Gemeinden (z.B. Lautertal in Hessen und Waldaschaff in Bayern) durchgeführt. Sie sind auf alle anderen Gemeinden oder Regionen in Deutschland übertragbar.
Die Informationen, die WIND-AREA liefert, sind bei der Wahl des Anlagentyps wichtig und ersetzen kostspielige Test-Messungen. Bei Kleinwindanlagen ist die Kenntnis der genauen Windgeschwindigkeit und der Häufigkeitsverteilung am Standort besonders wichtig, da die Windgeschwindigkeit in Bodennähe stark schwankt. Gründe dafür sind Topografie, die unterschiedlich rauen Oberflächen und Verwirbelungen durch Hindernisse wie Häuser. Die Energieausbeute einer Windkraftanlage steigt mit der dritten Potenz zur Windgeschwindigkeit. Das bedeutet, die doppelte Windgeschwindigkeit bringt achtfachen Stromertrag. Dadurch können sehr wirtschaftliche Standorte für Kleinwindräder auch auf Privatgebäuden oder Gartengrundstücken gefunden werden. In städtischen Gebieten und Ballungsräumen mit hohem Stromverbrauch bieten Kleinwindanlagen neben Solardachanlagen eine zusätzliche Möglichkeit, Strom verbrauchernah zu erzeugen. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst förderte das Projekt von 2012 bis 2013 mit 70.000 Euro aus dem Innovationsfonds Forschung (IFoFo).
Weitere Informationen zu WIND-AREA: http://www.wind-area.de
Weitere Projekte im Forschungsschwerpunkt Erneuerbare Energien im Landmanagement an der Frankfurt UAS: http://www.ErneuerbarKomm.de; http://www.sun-area.net
Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 1: Architektur • Bauingenieurwesen • Geomatik, Prof. Dr. Martina Klärle, Telefon: 069/1533-2314, E-Mail: martina.klaerle@fb1.fra-uas.de
Zum Preis:
Die Auszeichnung des Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung ist eine Initiative der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. Jurys renommierter Experten aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Zivilgesellschaft entscheiden über die Sieger. Das ZDF/3sat Wissenschaftsmagazin „nano“ wird die nominierten Forscherinnen und Forscher und ihre Projekte am 2.,3. und 4. November 2015 in Filmporträts vorstellen. Finale des Wettbewerbs ist der Deutsche Nachhaltigkeitstag am 27. November 2015 in Düsseldorf.
Mehr Informationen unter http://www.forschungspreis.de.
http://www.wind-area.de
http://www.forschungspreis.de
Kleinwindkraftanlage an der Frankfurt UAS
Foto: FRA-UAS
None
Prof. Dr. Martina Klärle ist für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung nominiert.
Foto: FRA-UAS
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter
Energie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).