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Ringvorlesung des Forums Interkulturelle Frankreichforschung (FIFF) im Wintersemester 2015/2016 startet am 27. Oktober 2015
Das Forum Interkulturelle Frankreichforschung (FIFF) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) lädt in Kooperation mit dem Zentrum für Interkulturelle Studien (ZIS) und dem Deutsch-Französischen Doktorandenkolleg Mainz-Dijon (DFDK) im Wintersemester 2015/2016 mit freundlicher Unterstützung der Universitätsbibliothek Mainz zur interdisziplinären Ringvorlesung "EuropAfrika: (De)Konstruktionen in Kunst, Musik und Literatur" ein. Die von Univ.-Prof. Dr. Matthias Krings (Institut für Ethnologie und Afrikastudien) und Univ.-Prof. Dr. Gregor Wedekind (Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft) konzipierte Ringvorlesung bringt international anerkannte Spezialisten auf diesem Forschungsgebiet auf den Gutenberg-Campus, die im wöchentlichen Rhythmus in deutscher oder englischer Sprache referieren. Eröffnet wird die Reihe am Donnerstag, 27. Oktober 2015, mit dem Vortrag "'Pars, pars, pars pour l'Afrique': Afrika im Pariser Musiktheater des ausgehenden 19. Jahrhunderts zwischen Kolonialismus und féerie géographique" der Mainzer Musikwissenschaftlerin Juniorprof. Dr. Gesa zur Nieden. Die Veranstaltung beginnt um 18:15 Uhr im Hörsaal 02-521 im Georg Forster-Gebäude, Jakob-Welder-Weg 12, auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Der Eintritt ist frei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Europäische Afrika-Bilder changieren seit jeher zwischen Abwehr und Verlangen. Als exotische Kulissen tauchen afrikanische Schauplätze auf europäischen Opernbühnen bereits im 17. Jahrhundert auf. Der exotische Blick lässt sich über die Völkerschauen der Kolonialzeit und die Alltagskultur der Nachkriegszeit bis hinein in aktuelle TV-Produktionen verfolgen. Die Kubisten und Expressionisten feierten afrikanische Kunst aufgrund ihrer eigentümlichen Ästhetik. In deren Folge entdeckte auch die zeitgenössische europäische Kunstkritik die Kunst Afrikas. Als Kehrseite dieser positiven Rezeption, die auf der Wahrnehmung und Wertschätzung einer vermeintlichen Primitivität Afrikas beruhte, lässt sich die rassistische Herabwürdigung und stereotype Darstellung von Afrikanerinnen und Afrikanern als primitive Wilde in der (post)kolonialen Populärkultur ausmachen.
Der exotisierende Blick war und ist jedoch keineswegs einseitig. Vielmehr lässt sich eine Inversion der Perspektive bereits im kolonialen Kontext beobachten. Auch Europa und dessen Emissäre wurden zum Gegenstand afrikanischer Abbildungspraktiken – zunächst in rituellen, performativen Kontexten, bald auch in der plastischen Kunst. Aneignung, Karikatur und Kritik entwickelten sich schließlich infolge der Kommentierung und Aufarbeitung des afrikanisch-europäischen Verhältnisses durch afrikanische Kulturschaffende in Literatur, Musik, Kunst und Film.
Das Gesamtprogramm der Ringvorlesung finden Sie unter http://www.frankreichforschung.uni-mainz.de/category/aktuelles/ bzw. im Veranstaltungsflyer unter https://www.kunstgeschichte.uni-mainz.de/files/2009/12/Ringvorlesung-Plakat-X.pd....
Weitere Informationen zum Forum Interkulturelle Frankreichforschung (FIFF) unter http://www.frankreichforschung.uni-mainz.de/.
Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Matthias Krings
Institut für Ethnologie und Afrikastudien
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
55099 Mainz
Tel. 06131 39-26800
E-Mail: krings@uni-mainz.de
Univ.-Prof. Dr. Gregor Wedekind
Abteilung Kunstgeschichte
Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
55099 Mainz
Tel. 06131 39-30239
E-Mail: gregor.wedekind@uni-mainz.de
http://www.frankreichforschung.uni-mainz.de/category/aktuelles/ - Programm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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