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Zu den frühen Schriften der Reformationsbewegung, die die UNESCO kürzlich in das Weltregister des Dokumentenerbes aufgenommen hat, gehört auch ein Flugblatt von Martin Luther, das sich im Besitz der Universitätsbibliothek Heidelberg befindet. Es handelt sich um einen sogenannten Einblattdruck mit dem Lied „Nun freut Euch lieben Christen g'mein“, der aus dem Jahr 1524 stammt und in einen Sammelband der „Codices Palatini germanici“ eingebunden ist. Diese Codices in den Beständen der Heidelberger Bibliothek umfassen die deutschsprachigen Handschriften der berühmten Bibliotheca Palatina.
Pressemitteilung
Heidelberg, 22. Oktober 2015
Luther-Flugblatt der Universitätsbibliothek Heidelberg gehört zum Weltdokumentenerbe
Einblattdruck wurde zusammen mit 13 weiteren frühen Schriften des Reformators in das UNESCO-Register „Memory of the World“ aufgenommen
Zu den frühen Schriften der Reformationsbewegung, die die UNESCO kürzlich in das Weltregister des Dokumentenerbes aufgenommen hat, gehört auch ein Flugblatt von Martin Luther, das sich im Besitz der Universitätsbibliothek Heidelberg befindet. Es handelt sich um einen sogenannten Einblattdruck mit dem Lied „Nun freut Euch lieben Christen g'mein“, der aus dem Jahr 1524 stammt und in einen Sammelband der „Codices Palatini germanici“ eingebunden ist. Diese Codices in den Beständen der Heidelberger Bibliothek umfassen die deutschsprachigen Handschriften der berühmten Bibliotheca Palatina.
Insgesamt 14 Luther-Schriften – Manuskripte, Briefe und Originaldrucke – hat die UNESCO jetzt neu in das Weltregister des Dokumentenerbes eingetragen. Sie sind Zeugnisse der Reformationsbewegung, die ihren Ursprung im 16. Jahrhundert in Wittenberg hatte und innerhalb kurzer Zeit eine kritische Überzeugungskraft entfaltete: Ein zunächst religiös-kirchlicher Impuls entwickelte sich zu einer gesellschaftlichen Erneuerungsbewegung mit grenzüberschreitendem Charakter. Das Nominierungsdossier wurde vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz in Kooperation mit Luther-Forschern aus der ganzen Welt erarbeitet.
Eines der maßgeblichen Medien, über das sich Luthers Lehre verbreitete, war der Gesang. „Der Reformator selbst verfasste zahlreiche Lieder, die noch heute fester Bestandteil des evangelischen Gesangbuchs sind“, erläutert Dr. Karin Zimmermann, die stellvertretende Leiterin der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Heidelberg ist. Das in das Weltdokumentenerbe aufgenommene Beispiel gehört zu den frühesten Liedern Luthers. Es schildert sein persönliches Erleben der Gnade Gottes und fasst das Erlösungswerk Christi zusammen.
Das UNESCO-Register „Memory of the World“ wurde 1992 ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um ein globales digitales Netzwerk mit herausragenden Dokumenten, das Buchbestände, Handschriften, Partituren und Unikate sowie Bild-, Ton- und Filmdokumente umfasst. Ziel des Registers ist es, dokumentarische Zeugnisse von außergewöhnlichem Wert in Archiven, Bibliotheken und Museen zu sichern und zugänglich zu machen. Aktuell hat die UNESCO 47 Dokumente neu in das Weltregister aufgenommen, darunter theologische Schriften Isaac Newtons, koreanische Holzdruckblöcke aus der Zeit von Konfuzius und das älteste Buch Europas, den „Derveni Papyrus“.
Kontakt:
Dr. Sabine Gehrlein
Universitätsbibliothek
Telefon (06221) 54-4724
gehrlein@ub.uni-heidelberg.de
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg793/0168
http://www.unesco.de/kommunikation/2015/weltdokumentenerbe-2015.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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