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Wissenschaft
Die Alexander von Humboldt-Professur ist mit bis zu fünf Millionen Euro der höchstdotierte Forschungspreis Deutschlands und soll internationale Spitzenforscher an deutsche Universitäten holen. Zu den diesjährigen Preisträgern zählt der international renommierte Stammzellforscher Prof. Dr. Heinrich Jasper vom Buck Institute for Research on Aging, USA, den das Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) und die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) für eine Professur in Jena vorgeschlagen haben.
Die Humboldt-Professur eröffnet deutschen Hochschulen und Forschungsinstituten die Möglichkeit, internationale Spitzenkräfte nach Deutschland zu holen und ihnen exzellente Forschungsbedingungen zu bieten, die auch im weltweiten Wettbewerb Bestand haben. „Wir sind überglücklich, dass unser Vorschlag erfolgreich war. Zusammen mit unseren Partnern von der Friedrich-Schiller-Universität und dem Land werden wir alles daran setzen, mit Prof. Dr. Heinrich Jasper einen der führenden Experten auf dem Gebiet der Stammzell- und Alternsforschung für den Standort Jena gewinnen zu können“, freut sich Prof. Dr. Karl Lenhard Rudolph, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) über die Entscheidung der Alexander von Humboldt-Stiftung. „Besonders stolz sind wir, dass die Humboldt-Professur damit erstmals nach Thüringen geht“, ergänzt Prof. Dr. Walter Rosenthal, Präsident der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Mit der Berufung von Prof. Jasper werde die Alternsforschung in Jena nachhaltig gestärkt.
Der Preisträger
Prof. Heinrich Jasper (41) ist einer der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Stammzell- und Alternsforschung. Als einer der ersten Wissenschaftler nutzte er als Modellsystem die Fruchtfliege (Drosophila melanogaster), um molekulare Mechanismen der Stammzellalterung zu untersuchen. Er konnte in den letzten Jahren grundlegende Mechanismen der Stammzellalterung identifizieren und erstmals im Tiermodell zeigen, dass die Rate der beschleunigten Zellteilung (Stammzellproliferation) negativ mit der Lebensspanne der Fruchtfliege korreliert. „Die besondere Expertise von Prof. Jasper, insbesondere seine enormen Kenntnisse zu den Signalwegen, die im Alter und bei Entzündungen zur Hemmung der Stammzellfunktion und des Organerhalts führen, ergänzen hervorragend den Hauptschwerpunkt der Alternsforschung in Jena. Zusammen mit Prof. Jasper können wir grundlegende Mechanismen des Alterns von Stammzellen in der nur wenige Wochen lebenden Fruchtfliege entschlüsseln und dann in Kooperation mit unseren Partnern an der FSU und dem Universitätsklinikum überprüfen, ob die gleichen Mechanismen auch für den Verlust des Organerhalts und für die Entstehung von Krankheiten im alternden Menschen von Bedeutung sind“, unterstreicht Prof. Rudolph.
Der Preis
Mit der Alexander von Humboldt-Professur werden weltweit führende und bislang im Ausland tätige Forscher ausgezeichnet. Das Preisgeld ist für die ersten fünf Jahre Forschung in Deutschland bestimmt. Die Auszeichnung wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.
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Kontakt
Dr. Kerstin Wagner
Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI)
Beutenbergstr. 11, 07745 Jena
Tel.: 03641-656378, Fax: 03641-656351
E-Mail: presse@leibniz-fli.de
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Hintergrundinformation
Das Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena widmet sich seit 2004 der biomedizinischen Alternsforschung. Über 330 Mitarbeiter aus 30 Nationen forschen zu molekularen Mechanismen von Alternsprozessen und alternsbedingten Krankheiten. Näheres unter http://www.leibniz-fli.de.
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen, u.a. in Form der WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.100 Personen, darunter 9.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,64 Milliarden Euro. Näheres unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de.
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) ist eine klar konturierte, in zehn Fakultäten gegliederte, klassische Universität. Im aktuellen Wintersemester 2015/16 sind über 18.000 Studierende immatrikuliert, darunter mehr als 2.200 internationale Studierende. Mit über 8.000 Beschäftigten, inkl. Beschäftigten an Thüringens einzigem Universitätsklinikum, ist die Universität Jena der größte Arbeitgeber in Thüringen. Gegründet 1558 gehört sie zu den ältesten Universitäten in Deutschland. Die FSU versteht sich als europäische Forschungsuniversität, in der Inter- und Transdisziplinarität hohe Priorität genießen. Gelegen in einer sich dynamisch entwickelnden, innovationsintensiven und wirtschaftlich erfolgreichen High-Tech-Region, pflegt die Universität Kooperationen mit einer Vielzahl außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, der regionalen Wirtschaft sowie Kulturinstitutionen. Ihre Forschungsschwerpunkte hat die FSU unter das Motto „Light – Life – Liberty“ gestellt. Diese drei Profillinien sind die Kristallisationskerne des interdisziplinären Forschungsprofils der Universität. Ein Schwerpunkt innerhalb der Profillinie „Life“ ist der integrierte Entwicklungsbereich der Alternsforschung, in dem es um die Erforschung der biologischen Alterungsprozesse sowie deren gesundheitliche und gesellschaftliche Folgen geht. Näheres unter http://www.uni-jena.de
Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit mehr als 26.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in über 140 Ländern – unter ihnen 52 Nobelpreisträger. Näheres unter http://www.humboldt-professur.de.
http://www.leibniz-fli.de - Homepage Leibniz-Institut für Alternsforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI) Jena
Prof. Dr. Heinrich Jasper vom Buck Institute for Research on Aging, USA.
(Quelle: Buck Institute for Research on Aging)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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